Liebe auf Umwegen // Minsung

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Das ganze Wochenende war ich zuhause und habe gehofft das Felix nicht vorbeikommt. Denn ich hatte keine Ahnung wie ich ihm hätte meine Verletzungen erklären können. Denn die Ausreden die ich meiner Mutter aufgetischt habe, würden bei ihm wohl nicht ziehen. Dafür weiß er nur zu gut was in der Schule alles abgeht.

Wie dem auch sei. Heute ist wieder Montag und so muss ich wieder unter Menschen gehen. Am liebsten würde ich einfach nur den ganze Tag in meinem Zimmer bleiben und jegliche soziale Aktivität unterbinden.

Ich hatte Glück das man meine Verletzungen nicht mehr wirklich sehen kann. So sieht es nur aus als wäre ich gegen eine Tür gelaufen. Auch die Schrammen an meiner Wange und an meiner Augenbraue waren schnell verheilt. Den cut an meiner Lippe konnte man noch erkennen aber das lässt sich auch leicht erklären, da ich die Angewohnheit habe mir auf der Lippe herum zu kauen.

So habe ich für jede noch sichtbare Verletzungen eine plausible Erklärung die ich Felix auftischen kann. Ich hoffe nur das er mir diese auch abkauft.

Nicht wirklich motiviert betrete ich die Küche und hole mir aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser. Meine Mutter sitzt am Esstisch und liest wie jeden Morgen die Zeitung.

„Ich bin heute Abend zuhause, soll ich was zu essen kochen?" fragt sie mich und legt dabei die Zeitung weg. Es ist selten das meine Mutter Montags frei hat. Meistens hat sie am Wochenende frei.
„Klar gerne aber ich komme heute später nach Hause, da Felix mich zum Shoppen verdonnert hat." seufze ich, was meine Mutter zum Lachen bringt.

Ich hasse es mit Felix shoppen zu gehen, da er nie das richtige findet. Dazu braucht er immer ewig bis er sich für etwas entschieden hat.

„Dann wünsche ich euch viel Spaß." Kichert die Frau vor mir und ich verabschiede mich um zur Schule zu gehen.

Mein Weg bis zur Schule ist nicht weit aber heute habe ich das Gefühl als würde ich Stunden brauchen. Naja es ist Montag morgen, wer hat da schon Lust auf Schule.

Schon von weitem kann ich Felix erkennen, der sich ständig nervös hin und her dreht.
Was ist der denn so nervös?

Bei ihm angekommen hat er mich noch nicht bemerkt, also tippe ich ihm auf die Schulter.
„Warum so nervös?"
Erschrocken springt der Blonde einen Schritt von mir weg und sieht mich aus großen Augen an. Fast schon schadenfroh grinse ich ihn an.
Tja ist nicht sehr angenehm wenn man erschreckt wird.

„Na was ist jetzt?" Stelle ich eine weitere Frage, als er mir auf die erste nicht geantwortet hat.
„Mann was erschreckst du mich auch so?!" beschwert Felix sich.
„Warum du so nervös bist will ich wissen?" nicke ich ihm zu. Seine eigene Frage und Beschwerde komplett ignorierend.

Mein Freund wird auf einmal still, beginnt auf seiner Lippe zu kauen und sieht auf den Boden.
„Naja weißt du ich bin so nervös weil Hyunjin heute etwas mit mir besprechen wollte."
„Deswegen bist du so nervös?"
„Na hör mal! Ich will dich mal sehen wenn dein Crush dir sagt er muss mit dir reden, was nebenbei, sich echt ernst angehört hat." plustert er beleidigt eine Wangen auf.

„Ja klar, soweit kommt's noch." muss ich anfangen zu lachen.
Sollte ich mich wirklich jemals in eine Person verlieben mache ich drei fette rote Kreuze im Kalender. Das ich mich jemals verliebe ist genau so unwahrscheinlich wie das Pinguine am Nordpol leben werden.

„Glaub mir Jisung irgendwann kommt jemand und bringt deine Gefühle so sehr durcheinander das du glaubst verrückt zu werden. Und wenn dieser Tag gekommen ist wirst du an heute zurück denken und deine Einstellung dir und liebe gegenüber nochmal bedenken!" redet Felix mir ins Gewissen.

Klar als ob es jemals jemanden geben würde der sich ausgerechnet in mich verliebt.
Mich kann ja jetzt schon niemand leiden.
Und da soll sich irgendwann mal jemand in mich verlieben.
Nein danke.

„Ja, sollte dieser Tag jemals kommen an dem ich das fühle was du grade beschrieben hast werde ich dir Bescheid sagen. Jedoch kannst du da warten bis du alt und grau bist." meine ich, während wir zum Klassenzimmer gehen.

„Weißt du was ich so langsam glaube?" dreht sich Felix zu mir als wir auf unseren Plätzen sitzen.
Neugierig auf das was er jetzt wieder zu wissen glaubt sehe ich den blonden an.

„Ich glaube langsam echt das du A-Romantik bist!" locker legt sich Felix in seinem Stuhl zurück.
„Ich bin was?"
Was bitte ist denn A-Romantik?
Davon hab ich ja noch nie was gehört.

„A-Romantisch. Das sind Menschen die keinerlei Romantische Gefühle anderen gegenüber spüren." erklärt er mir.

„Okay jetzt hast du glaube ich komplett den Verstand verloren."
„Nein wirklich. Denk doch mal nach. Du hast dich noch nie für jemanden interessiert und redest ständig davon das du dich niemals verlieben wirst. Anders kann ich mir dein Verhalten echt nicht erklären."
„Das ist echt bescheuert! Du solltest aufhören so viele Zeitschriften zu lesen. Nur weil ich an niemandem Interesse habe heißt das noch lange nicht das ich A-Romantisch bin!"