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JISUNG//

Entspannt liege ich neben Minho und schaue mir begeistert den Film an. Ich liebe diesen Film. Er war der erste Film den ich zusammen mit meiner Mutter im Kino gesehen habe.
Das ich mit dem Kopf auf Minho's Schulter liege interessiert mich grade ziemlich wenig. Außerdem scheint es ihn genau so wenig zu stören wie mich.

Mich wundert es übrigens das seine Eltern noch immer nicht hier waren. Ich meine Minho hatte gesagt das sie gegen Mittag schon wieder hier sein müssten und jetzt hatten wir schon fast Abend. Es kann aber auch sein das sie durch das Unwetter, welches ziemlich überraschend kam, nicht von dort weg konnten, wo auch immer sie waren.

Erst gegen Ende des Films konnte ich hören wie leise die Haustür aufging und sich jemand unterhielt. Fast genau im selben Moment entspannte sich Minho etwas mehr. Er hatte sich anscheinend schon Sorgen um seine Eltern gemacht, was ich natürlich vollkommen nachvollziehen kann. Würde ich nicht wissen das es bei meiner Mutter normal ist das sie erst sehr spät in der Nacht nach Hause kommt hätte ich mir jeden Abend sorgen um sie gemacht.

„Jisung?" fragt Minho mich leise.
„Hm?" murrte ich.
Wenn er mich nicht angesprochen hätte wäre ich eingeschlafen. Das wäre dann das zweite mal innerhalb von einem Tag das ich, an Minho gekuschelt, eingeschlafen bin.

„Ich gehe kurz zu meinen Eltern und frag meine Mutter ob sie dich nach Hause bringen kann." Nickend nahm ich meinen Kopf von seiner Schulter und schon war er aufgestanden. Minho hatte sein Zimmer verlassen und ich stellte den Film auf Pause. An der Leiste welche angezeigt wird erkannte ich das der Film nur noch ungefähr 20 Minuten dauert.
Ich hätte den Film nicht pausieren müssen, doch wollte ich das Minho nichts verpasst. Was eigentlich sinnlos war, da er den Film immer wieder anschauen könnte. Schließlich war es seine DVD.
Irgendetwas in mir wollte jedoch nicht alleine weiter schauen. Ich verstehe nicht wieso mich das jetzt so fuchst nicht ohne ihn weiter sehen zu können.
Naja wird schon nicht so wichtig sein.

Nach etwa weiteren fünf Minuten kommt Minho wieder durch die Tür in sein Zimmer. Ich habe mich in dieser Zeit nicht wirklich vom Fleck bewegt. Einfach deshalb weil ich hoffe das er sich wieder genau an die Stelle setzt an welcher er davor saß, nur damit ich wieder meinen Kopf auf seine Schulter legen konnte. Denn es war wirklich bequem und irgendwie fing ich an seine Nähe zu mögen.

„Meine Mutter fährt dich nach Hause." gegen all meiner Erwartungen blieb er einfach im Türrahmen stehen. Verwirrt lege ich meinen Kopf schief. Meine Verwirrung brachte Minho zum kichern. Ich weiß nicht wieso aber ich mag es ihn kichern oder generell lachen zu hören.

„Was ist? Warum so verwirrt?" sieht er mich lachend an. Nun fing ich leicht an zu schmollen. Ich wollte doch noch den Film zu Ende schauen.
„Ich versteh schon. Warte kurz." Ohne das ich etwas sagen konnte war Minho schon wieder verschwunden.
Kurz darauf kam er wieder. Er blieb aber nicht wie eben an der Tür stehen sondern setzt sich wieder auf sein Bett. Jetzt war ich noch mehr verwirrt als davor.

„Na was ist? Du willst doch den Film noch fertig schauen oder nicht?" dreht Minho sich zu mir und ich fing an zu lächeln. Schnell setzte ich mich wieder in eine gemütliche Position und drücke auf Play. Diesmal lag mein Kopf nicht auf seiner Schulter, da Minho etwas weiter von mir entfernt saß. Dabei wollte ich doch so gerne wieder meinen Kopf auf seiner Schulter ablegen.
Es kann auch sein das er dies nicht mehr wollte und hielt nun deshalb etwas Abstand zu mir.

Erst als Minho etwas näher heran rutschte traute ich mich, mich etwas gegen ihn zu lehnen. Er machte nichts dagegen, weshalb ich meinen Kopf einfach wieder dahin legte wo ich ihn haben wollten. Nämlich auf seiner Schulter.

In der Sekunde als der abspann anfing klopfte es an Minho's Zimmertür. Beide sahen wir auf und in Richtung von dieser.
Eine Frau mit kurzen schwarzen Haaren öffnete sie und stand mit voller Pracht vor uns. Sie war sehr zierlich und recht klein. Also nicht klein,klein, sondern einfach normal groß für Frauen. Wobei das auch wieder Unterschiede hat. Ach ist doch auch egal.
Sie hat ein freundliches Lächeln auf ihren Lippen liegen und kommt ein paar Schritte ins Zimmer.

„Wenn ihr soweit seid können wir los." verkündet sie und sieht uns fragen aber auch auffordernd an.
„Wir kommen sofort." gibt Minho seiner Mutter Antwort. Zufrieden nickt seine Mutter und geht wieder. Zusammen mit Minho stehe ich auf, schnappe mir meinen Rucksack und folge ihm nach unten in den Flur, in dem seine Mutter schon auf uns wartet.

„Du bist dann wohl Jisung. Freut mich dich kennen zu lernen." begrüßt sie mich freundlich.
„Freut mich auch Frau Lee." verbeuge ich mich leicht vor ihr.
„Ach bitte nenn mich Yunai ja?" bittet sie mich worauf ich nicke.

„So dann werde ich dich mal nach Hause fahren." In voller Montur stand ich neben ihr und sie öffnet die Haustür.
„Wir sehen uns dann morgen." verabschiedet sich Minho noch bei mir.
„Ja... bis morgen." gab ich mit leiser stimme zurück. Es macht mir noch immer zu schaffen das Minho und ich jetzt sowas wie 'Freunde' sind. Ich versteh das alles nicht. Mit den anderen verstehe ich mich super und ich habe auch keine Probleme mit ihnen aber bei Minho ist das alles irgendwie anders. Das alles verwirrt mich.

Ich saß nun mit Minho's Mutter im Auto und gab ihr meine Adresse. Wir haben nicht wirklich viel miteinander gesprochen. Sie wollte nur wissen wie es mir so geht, in welche Klasse ich gehe und wie ich Minho kennengelernt habe. Ich hab ihr natürlich erzählt das ich erst mit Minho zutun hatte nachdem Felix und Hyunjin zusammen gekommen sind. Das mich Minho davor schon einmal vor Daehwi gerettet hatte verschwieg ich ihr. Nicht einmal meine Mutter weis davon wieso sollte ich es dann Minho's Mutter erzählen.

Sie setzte mich vor meinem Haus ab und wartete noch bis ich hinter der Haustür verschwand bevor sie wieder zurück fuhr. Müde und erledigt lies ich mich ins Bett fallen und schlief fast auf der Stelle ein.



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Liebe auf Umwegen // Minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt