Liebe auf Umwegen // Minsung

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Lesenacht (5)

Früh am Morgen und nicht wirklich ausgeschlafen sitze ich mit Eunji und meiner Mutter beim frühstücken. Eunji wird heute wieder nach Hause fahren nachdem sie mich zur Schule gebracht hat. Denn sie muss schließlich wieder arbeiten.

„Na du scheinst ja wirklich was tolles geträumt zu haben." dieser Satz trieft nur so vor Ironie.
Ich sage dazu nichts sondern schnappe mir meine Tasche und gehe gefolgt von Eunji aus dem Haus.
Auf dem Weg zur Schule reden wir nicht wirklich viel miteinander. Eigentlich reden wir überhaupt nicht. Ich habe keine Lust zu reden und Eunji schien dies zu merken.
Ich merke jetzt schon das heute mal so überhaupt nicht mein Tag wird. Am liebsten wäre ich einfach zuhause geblieben. Denn ich habe so das miese Gefühl das heute noch irgendwas schlimmes passiert.

„Also dann du Miesepeter, hab einen schönen Tag und denk nicht immer so viel nach, das bringt nur Kopfschmerzen." wuschelt meine Cousine mir durch die Haare. Mit einem aufmunternden Lächeln sieht sich mich an.
„Ja mach ich schon nicht. Komm gut nach Hause." zum Abschied umarme ich sie ganz fest, was sie mir gleichtut.

„Hey Eunji lange nicht mehr gesehen!" kommt Felix mit Changbin auf uns zu gelaufen. Ich löse mich aus der Umarmung und drehe mich zu ihnen. Felix sieht heute schon viel besser aus. Seine Augenringe sind fast nicht mehr zu sehen und auch sonst sieht er wieder fitter aus, was mich freut.

„Felix schön dich zu sehen aber ich muss leider schon wieder los sonst komm ich noch zu spät." lacht Eunji und dreht sich noch einmal zu mir bevor sie geht.
„Hör zu Jisung ich weiß das du noch immer verwirrt bist aber das wird schon. Nur solltest du mal mit ihm reden, sonnst bringt er mich mit seinen Blicken irgendwann noch um." Eunji deutet hinter mich. Ich drehe mich um und kann Minho sehen, welcher genervt in unsere Richtung schaut.
Ich drehe mich wieder zu meiner Cousine und nicke kurz.

„Also bis dann kleiner!" verabschiedet sie sich von mir.
„Ich bin größer als du!" rief ich ihr noch hinterher, bekam jedoch nur ein winken zurück. Seufzend verdrehe ich die Augen und drehe mich zu Changbin und Felix.
„Was kuckst du denn so?" frage ich Felix. Da mich dieser angrinst wie so ein gestörter.
„Ach nichts. Es wundert mich nur das du dich plötzlich so gut mit Eunji verstehst."
„Wir haben uns ausgesprochen" meine ich lediglich.

Auf dem Weg zum Schulgebäude liefen wir an dem Bus vorbei mit dem die klasse von Chan, Hyunjin und Minho gleich weg fahren würden. Wohin sie fahren weiß ich nicht aber das interessiert mich auch ziemlich wenig.
Was jedoch mein Interesse weckt ist mal wieder dieses Mädchen. Sie klebt an Minho wie eine Klette und das nervt mich. Kann sie sich nicht jemand anderen aussuchen an den sie sich ranschmeißen kann. Muss es denn unbedingt Minho sein!

Eine Weile starre ich die beiden noch an bis sie in den Bus einsteigen und ich sie somit aus den Augen verliere. Genervt seufze ich aus und kicke einen Stein vor meinen Füßen davon.
Vielleicht hat Eunji recht und ich sollte mal mit Minho reden. Ich sollte ihm vielleicht die Chance lassen sich bei mir entschuldigen zu können wegen dem was er gesagt hatte. Denn wenn ich das richtig interpretiere hat er schon ein paar mal versucht sich bei mir zu entschuldigen. Ich habe ihm jedoch nie die Chance dazu gegeben. Es wäre wahrscheinlich gut wenn ich damit anfangen würde.
Doch das hat noch Zeit bis sie wieder hier sind. So ein Ausflug dauert schließlich nicht den ganzen Tag.

Im Klassenzimmer angekommen setzten wir uns auf unsere Plätze und plötzlich kam dieses beklemmende Gefühl wieder auf. Ganz so als würde im laufe des Tages noch etwas schlimmes passieren. Ich achte nicht länger auf dieses Gefühl sonder schob es in den Hintergrund. Ich bilde mir das alles bestimmt nur ein, da ich schlecht geschlafen hatte.

„Ich hab versucht mit ihm zu reden." kam es leise aus Felix. Wir sitzen grade in der Cafeteria, da wir Pause haben.
„Mit wem?" frage ich dümmlich nach.
„Na mit Hyunjin!" verdreht er seine Augen. Natürlich hätte ich mir ja auch denken können.

„Und wie ist es gelaufen?" fragt Changbin vorsichtig nach.
„Naja also er meinte das er etwas Zeit braucht und sich bei mir melden würde wenn er wüsste wie es mit uns weiter gehen soll." erläutert uns der Australier mit nachdenklicher Miene.
„Aber das ist doch gut. So weist du das er sich Gedanken über euch macht und versucht eine Lösung zu finden." versuche ich Felix etwas aufzubauen. Mein bester Freund nickt nur nachdenklich und stochert weiter in seinem Salat herum. Etwas besorgt sehe ich zu Changbin welcher nur mit den Schultern zuckt.

Wieder auf dem Weg zurück zum Klassenraum verlies ich die anderen beiden noch einmal schnell, da ich zur Toilette musste. Felix und Changbin gingen also vor und ich machte mich auf den Weg zu den Jungsklos. Da diese jedoch nur auf der dritten Etage sind musste ich auf die andere Seite der Schule gehen. Denn die auf unserer Seite waren alles andere als Appetitlich. Auf die würde ich nicht mal gehen wenn ich dafür Geld bekommen würde.

Ich wollte mir grade die Hände waschen da fing auf einmal der Feueralarm an. Es war jedoch nicht der normale Alarm. Dieser hörte sich anders an als sonst. Ich sollte auch gleich danach erfahren warum. Denn es fing einer an zu sprechen.
„Achtung, Achtung halten sie alle Türen geschlossen und treten sie von diesen zurück. Dies ist ein Amok Alarm. Achtung, Achtung halten sie alle Türen geschlossen und treten sie von diesen zurück. Dies ist ein Amok Alarm."

Shit!
Was mach ich denn jetzt?!
Immer wieder wiederholt sich die Ansage und dieser Feueralarm Ton kommt immer wieder zwischendurch.
Wie soll ich mich denn hier bitte einschließen!
Ich bin auf den Toiletten!
Wenn ich hier eine Kabine zu schließe weiß der Typ doch sofort wo ich bin.
Denk nach Jisung, denkt nach!

Ich hab's!
Hier gibt es einen kleinen Putzraum um die Ecke von den Waschbecken. Diesen kennt eigentlich so gut wie niemand. Denn er ist nicht zu sehen wenn man hier rein kommt und nur der Hausmeister weiß wo der Schlüssel dafür ist.
Aber da ich eine Zeit lang mal nachsitzen musste und meine Strafe darin bestand dem Hausmeister nach der Schule zu helfen wusste ich wo sich dieser Schlüssel befindet.

Ich nahm mir den Schlüssel, welcher über dem letzten Spiegel lag, schloss die Tür auf, stellte mich in den kleinen Raum und schloss von innen wieder zu.
Jetzt heißt es warten und hoffen das mich niemand findet.
Ich hoffe das Changbin und Felix in Sicherheit sind. Hoffentlich haben sie es noch nach draußen geschafft.

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Das ist der letzte Part für heute und ich hoffe es hat euch gefallen. ;)