Jisung POV
Am nächsten morgen gehe ich in die Küche und sehe meine Mutter bereits am Tisch sitzen. Sie trinkt einen Kaffe und liest die Zeitung. Ich versuche so leise wie möglich zu sein, damit sie mich nicht bemerkt und sie nicht auf die Idee kommt mit mir reden zu wollen. Ich weiß nämlich noch immer nicht wie ich die Beziehung mit ihrem Chef bewerten soll.
„Guten morgen Schatz!" War ja klar das sie mich bemerkt.
„Guten morgen." Ich setze mich zu ihr und esse schweigend mein Frühstück. Die Blicke meine Mutter versuch ich dabei auszublenden.„Du willst mir nicht sagen was mit dir los ist?"
„Es ist nichts!"
„Lüg mich nicht an! Ich merke doch das dich etwas stark belastet!"
„Ich hab nur-.... Es ist nur-..... Du würdest das nicht verstehen!" Ich stehe auf und gehe nach draußen auf die Terrasse.
„Hast du etwa angst es mir zu sagen?" Kommt sie mir hinterher.
„JA!" Schrie ich auf, dann war es still.„Du hast also angst mit mir zu reden? Wieso? Bin ich eine so schlechte Mutter für dich?!" Sie begann weinerlich zu werden, weshalb ich ein schlechtes gewissen bekomme.
„Nein! Du bist die beste Mutter welche man sich nur vorstellen kann!" Ich nehme meine Mutter feste in die Arme bevor sie noch anfängt zu weinen.
„Warum hast du dann angst mir zu sagen was dich so sehr belastet."
„Weil ich-..... Ich bin einfach noch nicht so weit."
Sie löst sich aus der Umarmung und sieht mich Traurig lächelnd an.
„Das verstehe ich und ich verspreche dir, sobald du bereit dafür bist darüber zu reden, das ich dir zuhören werde."
„Danke Eomma!"Bis zum Mittag haben wir uns die Stadt ein bisschen angesehen und nun bin ich alleine am Strand. Meine Mutter wollte sich etwas ausruhen und ich wollte mir die Wellen ansehen. So am Strand zu sitzen und die Wellen zu beobachten hat etwas beruhigendes an sich. Man kann abschalten und einfach mal die Seele baumeln lassen.
Doch nach einiger zeit schleichen sich die Gedanken von Minho wieder in meinen Kopf. Er muss sich danach furchtbar gedemütigt gefühlt haben.
Dabei war es nie meine Absicht ihn zu demütigen. Ich wusste nur nicht wie ich mir dieser Situation umgehen sollte.Ich schließe die Augen um mich auf das Geräusch der Wellen zu konzentrieren. Das schießen der Augen hat tatsächlich geholfen denn jetzt höre ich ausschließlich das rauschen der Wellen. Nur im Hintergrund und ganz leise höre ich wie sich mir jemand nähert und sich neben mich setzt. Ich hab mir nichts weiter dabei gedacht, schließlich hat meine Mutter mich bestimmt gesehen und will mir einfach etwas Gesellschaft leisten.
„Ich wünschte ich könnte für immer hier bleiben." Seufze ich aus.
„Ich würde dich aber schrecklich vermissen."Erschrocken fahre ich zusammen und schaue nun doch zu der Person, welche sich neben mich gesetzt hatte.
„Minho!" Ich klang entsetzter als ich eigentlich war.
„Jisung." Fing er an leicht zu lächeln. Dieses lächeln steht ihm so gut, er sieht so süß aus damit.„Was tust du hier!?" Ich stehe auf und bringe etwas platz zwischen uns.
„Ich wollte dich sehen."
„Aber woher weißt du das ich-" Ich wollte ihn grade frage woher er weiß das ich hier bin bis mir wieder einfällt das Felix mich deshalb ausgefragt hatte. Diese kleine Ratte! Ich sag ihm in Zukunft nichts mehr.„Du musst gehen! Wenn meine Mutter uns sieht dann-"
„Was dann? Was passiert dann?" Unterbricht Minho mich und kommt mir immer näher. Panik steigt in mir auf. Panik und angst das meine Mutter uns sehen könnte.
„Minho bitte." Ich versuche ihm auszuweichen doch es hilft nichts. Schneller als ich reagieren kann schnappt er mich an der Hüfte, zieht mich an sich und legt seine zweite Hand an meine Wange.
„Ich sage dir was passiert. Wenn deine Mutter uns sieht dann wird sie entweder sehr wütend oder freut sich. Es gibt nur zwei Möglichkeiten Jisung und diese werden sich nicht ändern egal wie lange du damit wartest es ihr zu sagen." Er hat ja recht aber ich hab einfach angst.„Ich habe angst." Sage ich leise.
„Ich weiß. Wenn du mich lässt werde ich dir dabei helfen."
„Das würdest du für mich tun?"
„Ich würde alles für dich tun Jisung. Ich liebe dich."Er hat es gesagt. Minho hat wirklich gesagt das er mich liebt.
Ich weiß nicht ob es das Glücksgefühl oder die angst ist welche mich so schnell atmen lässt und mein Herz zum rasen bringt. Doch dieses Gefühl von jemandem ‚Ich liebe dich' gesagt zu bekommen den man ebenfalls liebt ist das beste und schönste Gefühl das ich jemals hatte.„I-Ich- Minho i-ich.."
„Schon gut du musst nichts sagen, ich wollte nur das du es weißt bevor wir zu deiner Mutter gehen." Minho lächelt mich an und reicht mir seine Hand. Ich schaue zu erst zu ihm, dann auf seine Hand und erneut in sein Gesicht. Ermutigend nickt er mir zu.
Er hat recht. Die Reaktion meiner Mutter wird sich nicht ändern, egal wie lange ich die Wahrheit herrauszögere.Noch immer etwas unsicher nehme ich Minhos Hand und zusammen gehen wir zurück zum Haus. Vor Nervosität klammere ich mich noch mehr an Minhos Arm. Minho streicht mir beruhigend, mit seinem Daumen, über den Handrücken.
An der Terrassentür angekommen bleiben wir kurz stehen. Ein letztes mal sehe ich zu Minho, welcher mir ermutigend zunickt und mir ein lächeln schenkt. Ich atme noch einmal durch und betrete dann zusammen mit Minho das Haus. Meine Mutter steht in der Küche mit dem Rücken zu uns. Sie hat uns noch nicht gesehen also mache ich sie auf uns aufmerksam.„Eomma?" Sie scheint sich etwas schocken zu haben und dreht sich nun in unsere Richtung. Ich habe Minho Hand schon beim betreten los gelassen, da ich nicht wollte das sie bereits etwas sieht.
„Na mein Großer. Wen hast du denn da mit im Schlepptau?" Sie deutet auf Minho und lächelt freundlich. Naja ob sie in ein Paar Minuten noch immer lächelt ist fraglich.
„Können wir uns kurz setzten." Bitte ich sie ohne auf ihre Frage zu antworten. Nun ändert sich ihr Gesichtsausdruck zu einem leicht besorgten.„Was ist denn los?" Fragt sie während sie sich an den Küchentisch setzt, mir und Minho gegenüber. Da ich schon wieder angst bekomme nimmt Minho unauffällig meine Hand um mir halt zu geben. Ich schlucke den großen Kloß in meinem Hals herunter und schaue meine Mutter vorsichtig an.
„N-Naja also... da- da gibt es diese Sache.." Fing ich an.
„Du meinst das was dich so sehr belastet?" Fragt sie vorsichtig nach. Ich nicke nur, da ich schon wieder meine Stimme verloren habe.
„Du schaffst das Ji. Ich bin bei dir." Flüstern Minho mir zu.
Minho is bei mir. Er wird mich nicht verlassen. Egal was passiert er ist immer bei mir.„Eomma ich- I-Ich... Ich mag Jungs!" schrie ich fast heraus. Dann war es Still. Ohrenbetäubend Still. Ich konnte nur das klopfen meines eigenen Herzens hören.
„Das bedeutet du bist Homosexuell?" Auf die Frage meiner Mutter nicke ich erneut. Ich kann ihr nicht in die Augen sehen. Viel zu sehr habe ich angst vor dem was ich darin sehen könnte.
„Jisung schau mich an." Nur langsam hebe ich meinen Kopf an um meiner Mutter ins Gesicht sehen zu können. Doch anders als ich erwartet hatte sieht sie nicht sauer oder angeekelt aus. Sie hat ein feines lächeln auf den Lippen.„Oh Schatz ich hab nichts gegen deine Sexuelle Orientierung. Man kann sich nun mal eben nicht aussuchen auf wen man steht. Und nur weil du auf Jungs statt auf Mädchen stehst ändert das doch nichts an deiner Person. Du bist mein Sohn und ich liebe dich egal was auch passiert."
Vor Erleichterung und Freude fange ich einfach an zu weinen. Ich habe mir solche sorgen gemacht über das was meine Mutter denkt das ich jetzt um so erleichterter bin.
„Mein Baby du brauchst doch nicht zu weinen." Sie steht auf um mich in die Arme zu nehmen.
„I-Ich hatte sol-solche angst das du mi-mich hassen wirst." Schluchze ich in ihr T-Shirt.
„Ich könnte dich niemals hassen!" Sie drückt mich noch fester an sich was ich ebenfalls tue.
„Ich hab dich lieb Eomma!"
„Und ich liebe dich mein kleiner Engel." Sie gibt mir einen Kuss auf den Kopf und entfernt sich wieder von mir, um sich zurück an den Tisch zu setzen.„Ich hab dir doch gesagt das alles gut wird." lehnt sich Minho zu mir.
„Ich danke dir. Ohne dich hätte ich das nicht geschafft." Ich lehne meine Stirn an seine und schließe die Augen.
„Ich zwei seid ja echt Zucker!" Piepst meine Mutter begeistert.————————————
Okay das Kapitel ist jetzt doch länger geworden als gewollt aber seht es als Entschädigung dafür das so lange nichts gekommen ist 🫣🫢Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr verzeiht mir die lange Wartezeit
- 1477 Wörter
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Liebe auf Umwegen // Minsung
FanficMinsung HyunLix JeongMin 2Chan Fangt einfach an zu lesen. Ich bin schlecht in Beschreiben😂 Beginn: 03.10.2021 End: 15.01.2023 #1 Minsung 230505 #1 Straykids 230812 #4 ship 240513