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Müde öffne ich die Augen. Meine Laune ist noch immer im Keller und ich habe nicht wirklich Lust mich heute überhaupt irgendwie zu bewegen. Seufzend schließe ich wieder meine Augen und kuschle mich in die Decke ein.

„Na mein kleiner wie geht's dir?" fragt mich Eunji welche noch immer neben mir liegt und mir mit einem traurigen Lächeln durch die Haare fährt.
„Ehrlich oder gelogen?" murmle ich in die Decke hinein.
„Lieber gelogen."
„Mir geht's klasse. Ich war selten so motiviert."
„Es tut mir so leid Jisung."
Es ist merkwürdig sie so besorgt zu sehen. Doch irgendwie fühlte ich mich dadurch beschützt und nicht mehr ganz so alleine.

„Warst du die ganze Nacht hier?" fragend setzte ich mich auf. Eunji nickt zustimmend und sitzt sich ebenso etwas aufrechter auf.
„Danke." schüchtern sehe ich zu ihr. Ich war es nicht gewohnt mich bei ihr zu bedanken oder generell normal mit ihr zu reden.

„Na komm, Oma hat bestimmt schon frühstück gemacht." Damit zieht sie mich aus dem Bett und auf direktem Weg in die Küche.
Meine Mutter und unsere Großeltern saßen schon am Küchentisch und waren am frühstücken.

„Guten Morgen ihr zwei! Habt ihr gut geschlafen?" begrüßt uns Oma mit einem breiten Lächeln. Beide nicken wir und setzten uns zu ihnen an den Tisch. Ich bleib für meine Verhältnisse ziemlich ruhig, während sich Eunji angeregt mit allen unterhält.

„Schatz hast du deine Sachen schon gepackt? Schließlich wollen wir in zwei Stunden schon los fahren." fragt mich meine Mutter.
„Hm? Oh ja klar." sage ich abgelenkt.

Ich möchte nicht nach Hause fahren. Ich möchte nicht auch noch persönlich von Minho so angeranzt werden. Seine Nachrichten gestern hatten mir schon gereicht. Ich möchte ungern ihm dabei in die Augen sehen müssen.
Auch möchte ich nicht von Felix gefragt werden wieso ich nicht für ihn da sein konnte.
Ich wollte nicht noch eine größere Enttäuschung für ihn sein.
Am liebsten wäre es mir wenn ich erst heute Nacht ganz spät nach Hause käme um allen aus dem Weg gehen zu können. Jedoch werde ich meine Mutter dazu nicht überreden können.

„Kann Jisung vielleicht etwas länger bleiben? Ich würde gerne etwas Zeit mit ihm verbringen jetzt da wir uns wieder vertragen haben." wirft Eunji ein. Überrascht schaue ich zu ihr auf. Sie zwinkert mir vielsagend zu und ich wusste was sie vor hatte. Eunji wusste anscheinend das ich es nicht eilig hatte nach Hause zu kommen.

„Aber wie kommt er nach Hause? Nein das ist keine gute Idee." versuchte meine Mutter ihre Idee schon abzuwimmeln.
„Mein Freund kann ihn nach Hause fahren! Das wird bestimmt kein Problem sein." versucht Eunji erneut meine Mutter zu überreden.
„Aber ich kenne ihn doch überhaupt nicht. Was ist wenn er-"
„Ach Jina jetzt mach dir doch nicht so viele Gedanken. Eunji wird schon auf Jisung aufpassen da bin ich mir ganz sicher." unterbrach meine Oma ihre Tochter. Nur schwer lies sich meine Mutter dann jedoch überreden und ich konnte länger bleiben.

„Danke." bedanke ich mich erneut bei meiner Cousine.
„Kein Problem." lächelt sie mich an.

Am frühen Vormittag ist meine Mutter nach Hause gefahren. Ich hingegen mache mich mit Eunji auf den Weg in die Stadt. Sie wollte mit mir in einen Bubble-Tea Laden zu dem sie immer geht. Sie meinte dort würde man den besten Bubble-Tea der Stadt bekommen.
Zuerst war ich nicht wirklich begeistert von ihrer Idee doch als sie sagte es gäbe dort auch Käsekuchen hatte sie mich. Für Käsekuchen würde ich alles tun.

Wir betraten den kleinen Laden und eine kleine Glocke über der Tür begann kurz zu klingeln. Eunji schiebt mich zu einem Tisch und pflanzte mich auf einen der Stühle. Sie selbst setzt sich mir gegenüber und reicht mir eine Karte. Es gab wirklich viele verschiedene Sorten von Bubble-Tea. Ich kannte mich nicht wirklich aus also bestellte ich einfach das was für mich am besten klang. Natürlich durfte mein Käsekuchen nicht fehlen.

Liebe auf Umwegen // Minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt