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HYUNJIN//

Ich konnte die Erklärung auf Minho's frage so weit hinauszögern bis wir bei Jisung im Krankenhaus waren. Auf dem Weg dahin hat Felix auch Jisungs Mutter angerufen und ihr Bescheid gesagt.
Sie meinte sie würde uns im Krankenhaus treffen.
Als wir dort angekommen sind mussten wir eine lange Zeit im Wartebereich Platz nehmen, da Jisung sich grade im OP befand.

Bei einer kurzen Unterhaltung zwischen Jisungs Mutter und einem der Ärzte kam raus, das Jisung viel Blut verloren hatte und keine Sekunde später hätte im Krankenhaus ankommen dürfen.
Minho war anzusehen das er ein schlechtes Gewissen hatte. Er gab sich selbst die Schuld dafür das es Jisung nun so schlecht geht. Minho hat immer wieder gesagt das er Jisung hätte schon viel früher aus der Schule bringen sollen.

Als Minho sich noch weiterhin die Schuld gibt setzt sich Frau Han neben ihn. Sie legt ihre Hand auf seine Schulter.
„Du hast nichts falsch gemacht. Ich bin froh das du dich überhaupt um Jisung gesorgt hast. Wobei ich eure.." dabei zeigt sie auf Minho und mich.
„..Aktion nicht gut heißen kann."

Ich hab jetzt schon Angst vor dem Gespräch mit meinen Eltern wenn sie herausfinden was ich getan habe. Ich bekomme bestimmt lebenslang Hausarrest.

Minho schien sich durch die Worte von Jisungs Mutter etwas zu beruhigen. Jetzt können wir nur noch warten bis Jisung aus dem OP kommt.

Felix komm grade wieder zu uns. Er wurde einmal durchgecheckt um mögliche Verletzungen festzustellen. Außerdem hatte er ein Gespräch mit einem Seelsorger um den Schock besser zu verarbeiten.
Eigentlich wollte ich zu ihm doch Changbin kam mir zuvor. Er ging auf Felix zu und nimmt ihn feste in eine Umarmung.
Bei diesem Anblick kommt schon wieder diese Eifersucht auf. Ich hasse dieses Gefühl aber ich kann es nicht abstellen. Die Art wie Changbin und Felix miteinander umgehen macht mich einfach eifersüchtig.

Ich beobachte die beiden die ganze Zeit bis sie ihre Umarmung wieder lösen. Nun sieht Felix zu uns, blieb mit seinem Blick an mir hängen. Er bleibt nervös stehen und scheint nicht zu wissen wie er mit mir umgehen soll. Changbin bemerkt das Felix sich nicht bewegen will und spricht kurz mit ihm. Was die beiden besprechen kann ich nicht hören, da sie etwas weiter weg stehen und wahrscheinlich flüstern.
Erst als Changbin anfängt zu grinsen und Felix am Rücken nach vorne drückt setzt sich dieser in Bewegung.
Seine Schritte wurden immer schnell bis er endlich bei mir ankam und sich mir sofort in die Arme warf.
Auch ich nahm ihn sofort fest in meine Arme. Wie sehr ich seine Nähe doch vermisst hatte. Seine Wärme, sein Geruch, seine süßen Sommersprossen all das hat mir in den letzten Tagen sehr gefehlt. Ich bin unendlich glücklich Felix wieder in meinen Armen halten zu können.

„Es tut mir so leid." höre ich Felix neben meinem Ohr flüstern. Ich sage nichts dazu, wollte ihn einfach noch weiter in den Armen halten. Wir können später noch immer darüber reden. Doch in diesem Moment will ich einfach nur seine Nähe genießen.

„Jetzt will ich aber eine Erklärung hören." Minho setzt sich neben mich und hat die Arme vor der Brust verschränkt.
Ich wusste das ich Minho nicht länger vertrösten kann also fing ich an zu erzählen was passiert ist.

~Flashback~

Mit einem Plan, von dem ich nicht mal ansatzweise überzeugt war, trat ich wieder vor das kleine Fenster. Ohne groß etwas zu tun hatte ich sofort Felix' Aufmerksamkeit.
So gut wie ich konnte versuchte ich ihn irgendwie zu zeigen was ich vor hatte. Bei meinem ersten versucht bekam ich nur einen verstörten und verwirrten Gesichtsausdruck zurück.
Auch beim zweiten Mal schien er noch nicht ganz verstanden zu haben was ich von ihm möchte.
Erst bei dritten Mal nickt er und hatte es anscheinend halbwegs verstanden.

Felix fing an mit dem Jungen zu reden. Was genau er sagt kann ich nicht verstehen, doch das ist für mich im Moment auch total uninteressant. Ich muss mich darauf konzentrieren den richtigen Moment zu finden um die Tür zu öffnen.
Mit dem Türgriff in der einen und dem Wischmop in der anderen Hand warte ich auf den perfekten Zeitpunkt.

Felix schien den Typen zu provozieren, da dieser anfing lauter zu werden. Als er laut genug war konnte ich die Tür unbemerkt einen Spalt breit öffnen. Ich ging so leise wie möglich hinein und schleiche mich nahe genug an den Typen ran. Er war wütend. Schrei immer wieder etwas davon das alle ungerecht zu ihm wären. Das sie ihn dazu gebracht hätten dies zu tun.
Jeder weis das mobbing einen zu vielen Dingen bringen kann aber das es soweit kommt, damit rechnet niemand.

„VON EUCH HAT NIEMAND VERDIENT ZU LEBEN!" schrie er und richtet die Waffe auf Felix.
In diesem Moment reagiert mein Körper schneller als ich denken kann, denn im selben Moment haute ich dem Typen mit aller Kraft die ich aufbringen konnte den Wischmop auf den Kopf.
Er konnte zwar noch einen Schuss abgeben, sank jedoch im selben Moment auf den Boden. Bewusstlos lag der Junge nun vor uns.
Schnell sah ich auf um nach Felix zu sehen.

Mit schneller Atmung und weit aufgerissenen Augen saß er auf dem Boden und starrt auf das Einschussloch kurz vor ihm. Ich lies den Wischmop fallen und Knie mich vor ihn, nahm sein Gesicht zwischen meine Hände und brachte ihn dazu mich anzusehen.

„Felix geht's dir gut?" grob überflog ich ihn, konnte jedoch keine Verletzung ausmachen. Benommen nickt Felix auf meine Frage hin. Alle anderen in diesem Raum standen auf und rannten nach draußen. Ich nahm Felix an der Hand, brachte ihn zu Aufstehen und stellte ihn an die Tür. Schnell fesselte ich den Typen noch mit dem Klebeband und nahm ich hoch. Die Waffe fasse ich nicht an, lasse sie einfach liegen. Zusammen mit Felix und dem Jungen ging ich nach draußen. Dort nahm mir ein Polizist den bewusstlos jungen ab und einem anderem sagte ich wo sich die Waffe befindet.

Erst als wir draußen waren viel mir auf das Minho wahrscheinlich noch immer in Gebäude sein muss. Deshalb ging ich noch einmal rein um ihn zu suchen. Felix kam mit, da er meine Hand feste umklammert und sie nicht los lassen wollte.
Wir wollten ganz oben anfangen sind jedoch nicht weiter als zum zweiten Stock gekommen denn dort kam uns Minho schon entgegen.
~

„... und ab da kennst du alles." beendete ich meine Geschichte. Sowohl Minho als auch die anderen waren einfach nur geschockt und überrascht. Während meiner Erzählung hat sich Felix noch mehr an mich gekuschelt. Er wird wohl eine sehr lange Zeit noch damit zu kämpfen haben. Ich werde ihm dabei natürlich so gut wie möglich helfen. Denn ich will nicht das mein Baby leidet.











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Liebe auf Umwegen // Minsung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt