Rettungsmission #4

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Hätte Atsumu gewusst, oder auch nur im Entferntesten geahnt, dass sein Zwilling so überhaupt keinen Wert darauf legte, von ihm gerettet zu werden, wäre dem blonden Füchschen eine Menge Ärger erspart geblieben.
Unglücklicherweise konnte er aber nicht riechen, was sich momentan im Inneren der menschlichen Behausung abspielte. Zumindest konnte es seiner Meinung nach, absolut nichts Gutes sein.
Einsam und von allen verlassen, blieb Atsumu schließlich keine andere Wahl, als die Rettung seines Bruders in die eigenen Pfötchen zu nehmen.
Samu war zwar unverschämt verfressen, ein wahrer Atsumu-Mobber und überhaupt an dem ganzen Schlamassel schuld, aber Blut war eben dicker als Wasser.
Außerdem hing er ja doch an seinem Zwilling. Zugeben würde er das aber nie!
Eher wälzte er sich noch einmal freiwillig im Dreck!

„Blöder, Bokkun! Wer braucht schon diesen dummen Vogel?! Pah~"
Schnaufend zog das Füchschen die Nase kraus. Unsagbar angepisst, weil sich Bokuto dreister als dreist mit seinem Lover verzogen hatte, fletschte Atsumu die Zähne.
Dabei kam er sich ziemlich cool vor.
Obwohl Bokuto und Akaashi längst über alle Berge waren, ließ es sich Atsumu nicht nehmen, ihnen demonstrativ die kalte Fuchsschulter zu zeigen.
Eine filmreife Schnute ziehend, warf er divalike den Kopf zur Seite und schabte, inklusive wackelndem Hinterteil, ordentlich mit den Hinterfüßchen Staub auf.
Zum Teufel mit der verräterischen Eule!
Zum Teufel mit dem vorlauten Kater!

Ohne euch bin ich besser dran! Jawohl! Ich, Atsumu, werde ganz alleine Held des Tages! Ihr werdet euch wundern!

Um seinen Gedanken Nachdruck zu verleihen, streckte das blonde Füchschen dem Wald lautstark die rosa Zunge entgegen.
Feixend lachte sich Atsumu danach ins Pfötchen.
Allerdings verging ihm das Grinsen in dem Augenblick, als prompt die riesige Behausung Kita-sans vor ihm aufragte.
... eine Schwäche für kleine, dicke Tiere ... schießt er am liebsten ab ...
Kacke! Kater Kuroos Hiobsbotschaft meldete sich zuverlässig zurück und sorgte für gewaltiges Muffensausen. Sogleich legten sich die Öhrchen an, die Nackenhaare sträubten sich.
Peng ... es gab noch kein Peng ...", brummelte Atsumu aufbauend vor sich hin. „Samu, ich hoffe, deinem pelzigem Arsch geht's gut. Denn dafür schuldest du mir was!"
Egal, wie er es drehte und wendete - er musste in diese Höhle! Koste es, was es wolle.
Und sobald er diesen Suna in die Pfoten bekam, würde er ihm zeigen, was es hieß, sich mit einem Miya-Fuchs anzulegen!

Clever wie Atsumu war, versuchte er es zunächst an der Hintertür. Wäre doch lachhaft, wenn er da nicht irgendwie reinkam.
Ganz so easy war es dann doch nicht.
Kratzfurie - keine Wirkung außer Spitter in der Pranke.
Bodycheck - da das Türblatt nach außen aufschwang, leider wirkungslos.
Zu guter Letzt probierte es Atsumu nochmals mit einer gepfefferten Kopfnuss.
Begleitet durch ein schwungvolles Boing prallte sein Dickschädel jedoch lediglich vom Holz ab und bescherte ihm nicht nur eine ruinierte Frisur, sondern auch übles Kopfbrummen.

Der Eingang zur Höhle blieb dicht. Keine Chance.

„Elende Hundekacke!!!", knurrte Atsumu, während er sein blondes Haarbüschel richtete.
Samu retten, war schwerer als gedacht.
Doch da, ein Lichtblick! Eher zufällig entdeckte er die Öffnung durch die Kuroo ins Freie geschlüpft war. Das Fenster!
Sofort leuchteten die Kulleraugen Atsumus auf.
Bingooo~

Im Inneren des Hauses war derweil Suna, angelockt von einem üblen Gestank, im Begriff eben jenes Fenster schließen zu wollen.

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Zwei Fuchswelpen, ein Zaun und andere KatastrophenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt