Dickes Fell!

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„Samu, du verdammter Fettsack!"
„Nenn mich nicht fett, Arschloch!"
„Und ob du fett bist! Fetter als fett! Jetzt komm schon!?"
Imaginäre Rauchwolken schossen Atsumu aus den Ohren, während er angestrengt versuchte seinen schniefenden Bruder aus dem plötzlich viel zu engen Loch zu befreien.
So viel zum Thema Geschmeidigkeit ... am Arsch!?
Doch gleichgültig, wie er es drehte und wendete, Samu bewegte sich keinen einzigen Millimeter vom Fleck. Da half alles ziehen und drücken nichts.
Hechelnd plumpste Atsumu schließlich neben Samu auf das weiche Gras und schnappte erschöpft nach Luft. Mittlerweile stand die Sonne hoch am Himmel. Unter seinem kuscheligen Fellmantel war der blonde Fuchs ordentlich ins Schwitzen gekommen.
Das helle Haarbüschel zwischen seinen herabhängenden Öhrchen klebte am Kopf und bestimmt stank er schlimmer als der älteste Bettvorleger.
Gar nicht cool, ganz und gar nicht cool!
Nicht auszudenken, wenn Kita-san ihn so erwischen würde!
Der Gedanke an den hübschen Menschen entlockte dem Fuchs ein frustriertes Schnaufen. Aber noch frustrierender war jedoch, dass er keinen Plan hatte, wie er das Pummelchen namens Samu aus seiner misslichen Lage befreien sollte!?
„Tsumuuu!", pflaumte ihn dieser ebenso frustriert an. „Lieg da nicht so faul rum! Hilf mir lieber!"
Die runden Kulleraugen noch immer feucht, zappelte Osamu wild mit den Vorderpfoten und versuchte sich seinerseits durch den Zaun zu quetschen.
Selbstverständlich konnte sein Zwilling diesen unverschämten Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen.
Angepisst gab er ein leises Knurren von sich. „Halt die Luft an, Dickerchen! Wer ist hier faul!?", schnappte er empört, was ihn einen tödlichen Blick seitens Osamu einbrachte.
„Schnauze! Das ist nur das Fell, okay?! Außerdem habe ich starke Knochen!", schnappte das grauhaarige Füchschen zurück. „Und mach endlich!!"
„Was denkst du, mache ich hier die ganze Zeit!?"
Sich gegenseitig die kreativsten Beleidigungen an den Kopf werfend, versuchten sie es abermals gemeinsam dem Zaun zu entkommen. Osamus Nase verfärbte sich knallrot, indem er sich mit den Hinterbeinchen gegen die Erde stemmte. Atsumu dagegen zog an den Ohren seines Bruders.
Unglücklicherweise blieb das Ergebnis das gleiche wie zuvor.
Osamu blieb, wo er war.

„Vielleicht probierst du es mal mit schieben, statt mir ziehen?", schlug Osamu irgendwann vor, solange er noch Gefühl in den Ohren hatte.
Atsumu verzog augenblicklich das Gesicht. „Ewwwww~"
„Alter?! Du sollst mir nicht den Arsch küssen, sondern mich hier rausholen!?"
„Ach ja!? Und wie soll ich das anstellen!? Dein fetter Hintern ist mir dezent im Weg!"
„Grab dich einfach unter dem scheiß Zaun durch und schieb!"
„Oi!? Ich mache mir doch nicht meine Pfoten dreckig?!"
„Tsumuu!?"

„Oya!? Oya!? Was geht, Jungs~"
Über ihren Köpfen raschelte es auf einmal verdächtig. Keinen Moment später flatterte eine kleiner Eule zu ihnen an den Zaun und ließ sich fröhlich gurrend auf einen der hervorstehenden Holzpfosten nieder.
Die goldenen Augen des Neuankömmlings funkelten vergnügt beim Anblick der beiden Fuchgeschwister.
„Bokkun!", entkam Atsumu sogleich ein erleichtertes Fiepen. Enthusiastisch schlug sein Schweif aus, mit leuchtenden Augen schaute der Fuchs zu seinem Kumpel auf.
„Oya! Ich bin's!", gurrte Bokuto daraufhin und plusterte sich auf. Dann legte der Eulerich allerdings den Kopf schief und besah sich die Szenerie etwas genauer. Ein fettes Fragezeichen ploppte über seinem Schädel auf. „Sag mal, Tsum-Tsum, was treibt ihr beide denn da? Darf man mitmachen? Oya?!"

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Zwei Fuchswelpen, ein Zaun und andere KatastrophenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt