Wasser? Nein, danke!

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Ein eigener Wasserfall in der Höhle war zwar schön und gut, aber die anfängliche Begeisterung eines gewissen Schmutzfinken kühlte dann doch recht schnell wieder ab.
Spätestens in jenem Moment, als Suna tatsächlich Anstalten machte, ihm in Sachen Fellpflege ein wenig unter die Arme greifen zu wollen, war sich Samu sicher, dass er und das sogenannte Badezimmer garantiert keine Freunde werden würden.
Sehnlichst wünschte sich das Füchslein zurück in das kuschelige Schmusekörbchen und plötzlich erschien ihm sogar der miefige Katergeruch gar nicht mehr so schlimm.
Abgesehen von dem einen oder anderen Regenschauer, lag sein letzter Kontakt mit dem kühlen Nass bereits eine gute Weile zurück.
Wenn es nach Samus Nase ging, konnte es auch gerne dabei bleiben.
Fragte man dagegen Suna Rintarou, so konnte dem kleine Pelzträger ein Tröpfchen Wasser nicht schaden.

Alles andere als erfreut, musste das Füchslein schließlich hilflos dabei zusehen, wie sich das riesige Becken unter dem höhleneigenen Wasserfall laut blubbernd mit dem ungeliebten Nass füllte.
Sein Lieblingsmensch schien es wirklich ernst zu meinen.
Zu Samus immensen Verdruss konnte daran nicht einmal der effektivster Fuchswelpenblick etwas ändern. Seiner Liebe zu Suna tat dies natürlich keinen Abbruch, dennoch wäre ihm ein anderer Zeitvertreib weitaus lieber gewesen.
Zum Beispiel warme und vor allem trockene Kuscheleinheiten.
Andererseits ließen ihn der bloße Anblick Sunas und das beruhigende Lächeln, welches dieser ihm immer wieder schenkte beinahe seine missliche Lage vergessen.
Aber eben nur beinahe...
Abweisend zog Samu das Näschen kraus. Ich mag nicht ins Wasser...
In dem kläglichen Versuch, sich möglichst klein zu machen, zog die Fellkugel das Köpfchen ein, rollte sich zusammen und machte so deutlich, was er von Sunas Vorhaben hielt.

Das tierische Schmollen blieb nicht lange unentdeckt.
„Hey, alles gut." Die ruhige Stimme seines Schwarmes brachte das kleine, ängstliche Fuchsherz trotz allem heftig zum Flattern. „Das ist nur Wasser. Das kennst du doch sicher."
Das vorsichtige Kraulen an seinem Köpfchen fühlte sich gut an. Unbewusst reckte das grauhaarige Füchslein das Schnäuzchen, kam den Liebkosungen willig entgegen.
Flehend schmachtete er den jungen Mann dabei abermals ordentlich an. Erstaunlicherweise war Suna selbst gegen diese zuckersüße Charmeoffensive immun.
Sein Lieblingsmensch steckte wahrlich voller Überraschungen!
„Keine Angst, es tut nicht weh."
Behutsam griff Suna nach seinem kleinen Gast und ehe Samu überhaupt einfiel dagegen zu protestieren, hing er bereits in dessen Armen.
Und kam der Wasseroberfläche bedenklich nahe.
Um seinem Schicksal noch ein paar Sekunden länger zu entgehen, zog das Tierchen bis zuletzt alle vier Füßchen an den pummeligen Leib.

Pfoten voran tauchte der Schmutzfink ins Wasser ein.

Ins warme Wasser. Das Wasser war warm?
Statt einer kalten Dusche erwarteten Osamu wohlige Temperaturen, was dem erstaunten Waldbewohner sogleich einen angenehmen Schauer bescherte.
Huh? Vorsicht öffnete der Fuchs die zusammengekniffenen Augen. Gar nicht so übel?
Zaghaft hob Samu das Köpfchen, schnupperte und begann prüfend mit den Vorderpfötchen zu paddeln.
Siehst du, gar nicht so schlimm, sagte der Blick seines menschlichen Freundes, während der ihn weiterhin sicher und fest in den Armen hielt.
Was eigentlich nicht nötig wäre, denn das Wasser in der Wanne umspülte gerade so Pfötchen und Bauch des Kleinen.
Aber hey, Atsumu war eben nicht die einzige Dramaqueen der Familie.

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Zwei Fuchswelpen, ein Zaun und andere KatastrophenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt