Knick~ Knack~

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K-K-KNICK~ K-K-KNACK~
Man konnte das kleine, sensible Fuchsherzchen förmlich brechen hören. In Atsumus pelziger Brust herrschte auf einmal gähnende Leere, denn dessen Überreste rutschten ihm knallhart in die nicht vorhandene Hose.
Verdattert stierte er zu dem schwarzen Kater hinauf. Seine geschwollene Nase glühte nun regelrecht und pochte im Takt seines gebrochenen Herzchens.
„Kein ... Kita-san ...? A-aber ... aber ..."
Sonst um kein Wort verlegen, blieb Atsumu nun tatsächlich die Spucke weg.
Er konnte nicht glauben, was er da hörte! Kein Kita-san!? KEIN KITA-SAN!?
Aber genau wegen des hübschen und sehr wohlriechenden Menschen war er doch überhaupt erst auf die Idee gekommen, heute einen Abstecher in den Garten zu machen!
Sollte das etwas bedeuten, dass alles, wirklich alles umsonst gewesen war!?
„A-aber er kommt doch bald wieder? Heute vielleicht ...?", wagte er es mit leiser Hoffnung zu fragen. Die runden Kulleraugen schimmerten bereits verdächtig feucht.
„Tja, wer weiß~ Möglich", schnurrte Kuroo geheimnisvoll, indem er sich die Haartolle richtete. Prüfend besah sich der Kater seiner blitzenden Krallen. „Aber darauf verlassen würde ich mich an deiner Stelle nicht. Bei Menschen weiß man ja nie~"

Worte, die bei Atsumu für tiefste Verzweiflung und Enttäuschung sorgten.
Augenblicklich knickten dessen aufgerichtete Ohren ein, der buschige Schweif fiel schlapp zu Boden. Geknickt ließ das Füchschen den Kopf hängen, während er ein paar dickte Krokodilstränen herausdrückte.
„Kein Kita-san ... so eine elende Pleite ... die ganze Schufterei fürn Arsch ...", schniefte er leise vor sich hin.
„Oya, Tsum-Tsum! Lass den Kopf nicht hängen!" Gurrend flatterte Bokuto an die Seite seines Kumpels, um diesem tröstend das blonde Haarbüschel zu tätscheln. „Der Tag wird kommen, an dem auch du die Liebe finden wirst!", flötete der Flattermann gutgelaunt.
„Genau, mit dem betörenden Aroma von eau de Misthaufen wirst du sie alle umhauen", fügte Kuroo grinsend hinzu und entblößte dabei leuchtend weiße Zähne.

„O-oi, was soll das denn heißen!?" Die rote Nase hochziehend, funkelte Atsumu den Kater angefressen an. Wollte man ihn etwa verarschen!?
„Oya! Du miefst ganz schön gewaltig, Tsum-Tsum!", blökte Bokuto, noch bevor Kuroo antworten konnte. Tänzelnd wich der Eulerich ein Stückchen zurück und wedelte mit einem Flügel.
Atsumu lief feuerwehrrot an. Seine Nase schien beinahe zu explodieren.
„Ah ja?! Und wessen schuld ist das bitte!? Blöder Vogel! Du hast mich doch fallengelassen!"
„O-oya ... stimmt, da war ja was. Hoppla?"
„Hoppla?! Bokkun! Wenn du Depp es nicht vermasselt hättest, hätten wir Samu längst ..."

Samu ... heilige Haselnuss!
Seinen unglückseligen Moppel-Bruder hatte auch er vollkommen vergessen.

„Samuuuu ... auch das noch ..." Genervt stieß das blonde Füchschen den Namen des Vermissten wie ein böses Schimpfwort aus.
Frustriert versteckte er das Schnäuzchen mit den Pfoten und wünschte seinem Zwilling die Krätze an den Hals. Oder Flöhe, dann konnte er die gleich mit diesem Suna teilen.
„Samu?", fragte Kuroo, worauf Bokuto in ausschmückenden Erklärungen und sehr theatralisch die Geschichte über Fuchs und Zaun zum Besten gab.
„Ah, verstehe. Der dicke Kuchendieb ist also dein Bruder ..." Mit einem gezielten Sprung landete Kuroo auf der Veranda. Genüsslich streckte sich der Kater, dann schenkte er Fuchs und Eule ein breites Grinsen. „Tja, wenn das so ist, braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Bei Suna ist er in guten Händen. Kita-sans Artgenosse hat eine Schwäche für kleine, dicke Tiere. Die schießt er nämlich am liebsten ab. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, auf mich wartet ein süßes Vögelchen. Ciao~ Ciao~"

Und während hinter ihm das große Geschrei ausbrach, machte sich Kuroo feixend davon.

Diese Waldtiere waren so herrlich unwissend.

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Zwei Fuchswelpen, ein Zaun und andere KatastrophenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt