{abgeschlossen} ***TEIL 2*** (Fortsetzung zu »Miraculous - Endlich Neuanfang«)
Wenn zwei Menschen endlich zueinandergefunden haben, kann sie nichts mehr aufhalten.
Oder doch?
Wie kann man eine Beziehung führen, wenn man die Identität des andern nich...
Das Gespräch mit Alya am Vormittag war nicht gerade angenehm gewesen, aber alles in allem war Marinette zufrieden. Ihre Freundin wusste nun Bescheid über die »Trennung« und ihr Schuldgefühl hatte sie dazu gebracht, Marinettes Wunsch nach Schweigen zu erfüllen. Sie hatte sich mit ihren Fragen vollständig zurückgehalten, sich von ganzem Herzen bei Marinette für ihre Ignoranz vom Vortag entschuldigt und sie dann mehrere Minuten fest umarmt.
Marinette nutzte die Gelegenheit, um ihre Freundin noch einmal um ein Alibi zu bitten. Die Begründung, dass sie im Moment nicht so gern unter der Beobachtung ihrer Eltern sein wollte, verstand Alya sofort. In dieser Situation hätte Marinette sich vermutlich alles von ihrer besten Freundin wünschen könnte. Doch für heute genügte ihr das Alibi. Sie war erst am späten Abend mit Cat Noir verabredet und konnte ihn vorher nicht erreichen, doch sie wollte es auf den Versuch ankommen lassen. Vielleicht war er ja schon eher in ihrer gemeinsamen Wohnung und sie konnten zur Abwechslung mal wieder etwas mehr Zeit miteinander verbringen. Ihre gemeinsame Wohnung. Selbst in ihren Gedanken hörte sich diese Wortgruppe befremdlich an. Aber auch unheimlich schön. Obwohl sie erst ein einziges Mal dort gewesen war, vermisste Marinette bereits den hellen Raum mit dem roten Sofa, dem Klavier und dem gerahmten Foto von ihnen beiden.
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Erst als sie vor dem verschlossenen Dachfenster stand, fiel es Marinette auf. Cat Noir hatte ihr nicht den Zahlencode für das Schloss genannt. Ohne ihn kam sie nicht in die Wohnung hinein. Sie dachte einige Sekunden über mögliche Kombinationen nach, doch sie hatte keine Ahnung, ob Cat Noir eine Zahlenreihe mit einer Bedeutung dahinter wählen würde oder eine zufällige. Außerdem fielen ihr keine Zahlen ein, die für Cat Noir bedeutsam sein könnten. Das Datum ihres ersten Kusses vielleicht? Oder das Datum von dem Tag, als sie zusammengekommen waren? Sie versuchte es erst gar nicht und dachte stattdessen über einen alternativen Plan nach. Bis zu ihrer Verabredung waren es noch mehrere Stunden. Sie konnte unmöglich auf der Dachterrasse sitzen und auf ihn warten, aber sie konnte ihre Chancen auf ein frühzeitiges Treffen erhöhen. Sie öffnete ihr Bugphone und schrieb Cat Noir eine Nachricht. Wenn er sich tatsächlich schon eher verwandelte und auf den Weg hierher machte, würde er wissen, dass auch sie schon verwandelt und zu erreichen war. Sie hatte das Bugphone gerade wieder verstaut, als es eine eingegangene Nachricht meldete.
Sieh mal nach hinten.
Das war alles, was Cat Noir geschrieben hatte. Sie drehte sich um. Die Dachflächen, die die Dachterrasse einschlossen, versperrten den Blick auf die umliegenden Gebäude und nur der Himmel war zu sehen. Doch da entdeckte sie einen schwarzen Punkt, der ein Stück über die Dachkante hinausschaute. Cat Noir, der auf seinem Stab saß. Er war noch ziemlich weit entfernt, doch sie konnte erkennen, wie er ihr zuwinkte. Sie winkte zurück. Er verschwand und etwa zehn Sekunden später landete er auch schon vor ihr auf dem Dach.
Sein glückliches Lächeln ließ sofort ein warmes Gefühl in Marinettes Innern aufsteigen. Ohne Umschweife kam er auf sie zu und schloss sie in seine Arme. »Ich habe schon ewig nicht mehr so eine schöne Überraschung erlebt!«, sagte er, während er sie hochhob und einige Umdrehungen durch die Luft wirbelte. Auch Marinette spürte, wie sie übers ganze Gesicht strahlte. »Wie kommt es, dass du schon verwandelt bist?«, fragte sie, als Cat Noir sie wieder abgesetzt hatte. »Das Gleiche könnte ich dich fragen.« »Ich hatte überraschend die Möglichkeit, etwas Zeit freizuschaufeln.«, erwiderte sie und gab endlich dem Drang nach, ihn zu küssen. Er erwiderte den Kuss mit jeder Menge Gefühl dahinter. Marinette war halb erleichter, halb enttäuscht, dass die Begrüßung hier oben auf dem Dach stattfand und nicht unten in der Wohnung neben dem Sofa.