{abgeschlossen} ***TEIL 2*** (Fortsetzung zu »Miraculous - Endlich Neuanfang«)
Wenn zwei Menschen endlich zueinandergefunden haben, kann sie nichts mehr aufhalten.
Oder doch?
Wie kann man eine Beziehung führen, wenn man die Identität des andern nich...
»Ich denke, wir sollten uns trennen.« Marinette suchte in dem Satz nach einer zweiten Bedeutung. Sie wälzte jedes einzelne Wort durch ihren Kopf und suchte nach dem Missverständnis; nach dem Subtext zwischen den Zeilen, der ihr entging. Doch da war nichts. Und auch auf Cat Noirs Gesicht war nichts zu entdecken, was seiner Aussage eine andere Bedeutung gegeben hätte. Es war kein geschmackloser Scherz. Er meinte es ernst.
»Warum?« Marinette wusste selbst nicht, wie diese Frage aus ihrem Mund kam. Warum brüllte sie ihn nicht an? Warum packte sie ihn nicht und schüttelte ihn, bis er wieder zur Vernunft kam?
»Komm schon, Ladybug!« Ein kleines, freudloses Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Du hast es doch schon eher erkannt als ich. Du hast nur noch nichts gesagt, damit ich es selbst erkenne und es leichter akzeptiere.« Sie wollte den Kopf schütteln, doch ihr Körper reagierte nicht auf ihren Befehl. Hatte er recht? Im Moment konnte sie es unmöglich sagen. »Du warst schon immer die Vernünftigere und Klügere von uns beiden.«, redete Cat Noir weiter. Er schluckte und fuhr dann mit leicht veränderter Stimme fort: »Danke, dass du mir die Zeit gelassen hast, es selbst zu erkennen. Ich hätte sonst bestimmt irgendetwas Dummes gemacht.« »Etwas noch Dümmeres, als unsere Beziehung zu beenden?«, dachte Marinette. Sie blieb stumm. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen oder tun sollte. Sie konnte ihn nur weiter anstarren und versuchen, Ordnung in das Chaos in ihrem Kopf zu bekommen.
Cat Noir ließ ihr Zeit. Mit regloser Mine erwiderte er ihren Blick. Irgendwann fragte er nach: »Du willst nicht wirklich wissen, warum, oder? Du weißt es längst.« Jetzt endlich brachte Marinette es fertig, einen ihrer vielen Gedanken auszusprechen. Sie antwortete nicht auf seine Frage, sondern stellte stattdessen selbst eine. »Wie kann es sein, dass du so ruhig bist?« »Du bist doch auch völlig ruhig.«, erwiderte er. Es stimmte. Ein Teil von ihr wollte ausflippen, aber der größere Teil akzeptierte seine Worte. Es deutete alles darauf hin, dass Cat Noir mit seinem Verdacht richtig gelegen hatte. Etwas in ihr war tatsächlich zu genau dem gleichen Schluss wie er gekommen: Dass kein Weg an einer Trennung vorbeiführte.
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Für einen kurzen Moment dachte Marinette, dass das Gespräch so ruhig und unemotional bleiben würde. Doch auch wenn sie ihre eigene Position mittlerweile klarer sah, konnte sie es nicht einfach hinnehmen. Sie liebte Cat Noir. Und Liebe gab nicht so schnell auf - egal, was die Vernunft sagte.
Sie begann langsam mit dem Kopf zu schütteln und wurde dann immer energischer in der Bewegung. »Vergiss es! Ich sage Nein.« Cat Noir schloss die Augen und für eine Sekunde zuckte ein gequälter Ausdruck über sein Gesicht. »Bitte, Ladybug.«, erwiderte er leise. »Mach es nicht noch schwerer, als es sowieso schon ist.« »Ach? Es ist schwer für dich? Sieht gar nicht danach aus.« »Bitte!« Er flehte sie nicht nur mit seiner Stimme an, sondern auch mit seinem Blick. »Du weißt, dass wir uns nicht gegenseitig verletzten dürfen. Also bitte greif mich jetzt nicht an!« »Dachtest du wirklich, dass ich das einfach so hinnehme? Dass ich stumm nicke, dir zustimme und wir dann mit einem festen Händedruck auseinandergehen?« »In Ordnung.« Cat Noir sah sie mit einem verbissenen Blick an. »Ich kann der Böse sein. Du darfst es mir vorwerfen und deswegen wütend auf mich sein. Aber du musst mir versprechen, dass es nicht unsere Partnerschaft beeinflusst. Versprich mir, dass wir noch Ladybug und Cat Noir sein können, so wie es abgemacht war.« Es war verwirrend für Marinette, ihn so vor sich zu sehen und ihn auf diese Weise reden zu hören. Ein Teil von ihr war tatsächlich stolz auf seine vernünftigen Worte. Aber ein anderer Teil wollte ihm einfach nur eine saftige Ohrfeige dafür geben.