Wieder zu Hause wartete Marinette noch eine halbe Stunde in ihrem Zimmer und versuchte, sich mit Aufräumen abzulenken.
Dann hielt sie es nicht mehr aus und rief ihre beste Freundin an.
Alya war noch auf der Eislaufbahn, doch Marinette konnte nicht warten, bis sie ebenfalls zu Hause war.
»Marinette! Was gibts?«
Ihre Freundin klang leicht außer Atem.
»Entschuldige, ich weiß ja, dass du gerade keine Zeit zum Reden hast ...«
»Kein Problem.«, unterbrach Alya sie. »Ich brauche sowieso mal eine Pause. Sag mal, hast du mitbekommen, wie Nino auf einmal so viel Ausdauer bekommen konnte?
Früher hab ich ihn kaum dazu gebracht, mit mir bis zum Park zu laufen, und jetzt läuft er mich hier auf dem Eis in Grund und Boden.«
»Keine Ahnung.«, antwortete Marinette, »Eigentlich müsste eure Ausdauer doch gleichzeitig zunehmen.«
Alya lachte.
»Deine Laune ist gut genug für schlüpfrige Kommentare – freut mich zu hören! Ich hatte schon Angst, dass du traurig bist, weil du nicht mitkommen konntest.«
»Alles gut.«, erwiderte Marinette. »Ich wäre gern mitgekommen, aber ich kann nicht behaupten, dass ich es bereue, zurückgeblieben zu sein.«
Selbst über das Telefon schien Alya etwas aus der Stimme ihrer besten Freundin herauszuhören.
»Ist irgendwas passiert?«, fragte sie neugierig.
Und Marinette musste aus ganzem Herzen lächeln.
Sie konnte vollkommen ehrlich auf diese Frage antworten!
Sie konnte alles, was in der vergangenen Stunde passiert war, bis ins Detail mit ihrer Freundin teilen.
Es fühlte sich fantastisch an.»Es ist tatsächlich etwas passiert. Adrien ist auch zurückgeblieben und hat mich abgefangen.«
Am anderen Ende der Leitung stöhnte Alya leise auf.
»Was hat er jetzt schon wieder angestellt?«
»Er hat mir eine Eintrittskarte zu einer Modenschau geschenkt. Und er hat mich gefragt, ob wir da gemeinsam hingehen wollen – als Date.«
Alya schnappte so laut nach Luft, dass Marinette zusammenzuckte.
»Hat er nicht!«, brüllte sie ihr dann auch noch ins Ohr.
Marinette legte sich die Hand über die Augen und schüttelte leicht den Kopf.
Ihre Freundin hatte nicht unrecht.
Es war absolut verrückt.
»Doch. Hat er.«, antwortete sie.
»Aber was ist mit seiner Freundin?«
»Sie sind nicht mehr zusammen.«
»Was? Seit wann?«
»Keine Ahnung.«
»Und warum haben sie sich getrennt?«
»Keine Ahnung.«
»Er hat doch nicht etwa wegen dir mit ihr Schluss gemacht, oder?«
»Keine Ahnung!«
»Mensch Marinette! Das musst du doch wissen! Ist dir gar nicht in den Sinn gekommen, ihn danach zu fragen?«
»Ich war viel zu überrascht.«
»Aber eine Antwort hast du ihm gegeben, oder?«
»Ja. Ich hab gesagt, dass ich gern mit ihm hingehen würde.«
Alya schien einen Moment zu brauchen, um all das zu verarbeiten.»Du hast tatsächlich ein Date mit Adrien.«, sagte sie schließlich.
»Ja.«
»Bist du sehr nervös?«
»Ziemlich. Aber ich weiß noch gar nicht, ob ich überhaupt hingehen kann. Ich hab ja immer noch Hausarrest.
Ich warte noch ab, bis der Vorweihnachtsstress vorbei ist und die Feiertage die Stimmung meiner Eltern verbessert hat, dann frage ich sie um Erlaubnis.«
»Klingt nach einem guten Plan. Glaubst du, sie werden es erlauben?«
»Ich hoffe es. Und die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht.
Sie sind richtig vernarrt in Adrien! Meine Mutter kriegt sich mit dem Strahlen gar nicht mehr ein, wenn sie ihm begegnet.«
»Anscheinend ist sie nicht die Einzige in eurer Familie, die in ihn vernarrt ist. Du klingst ziemlich glücklich, Marinette.
Wusstest du, dass du noch etwas für ihn empfindest, bevor er dich gefragt hat?«
»Ich war mir nicht sicher.«, antwortete Marinette ehrlich. »Und ich bin mir auch jetzt nicht sicher.
Es fühlt sich ziemlich gut an, so gemocht zu werden. Aber ich hab keine Ahnung, ob das was Ernstes werden kann.«
»Dafür sind Dates ja da: Um das herauszufinden.
Falls ich dir irgendwie helfen kann, sagst du mir Bescheid, in Ordnung? Und halt mich auf dem Laufenden!«
»Mach ich.«, sagte Marinette. »Du solltest jetzt zurück zu Nino gehen. Ich wünsch euch noch viel Spaß beim Eislaufen.«
»Danke. Und du schlaf heut Abend gut! Lass nicht zu, dass der Kerl dir deinen Schönheitsschlaf raubt!
Das hat er schon viel zu lang und viel zu oft getan.
Jetzt ist er mal damit dran, sich den Kopf zu zerbrechen.
Und mach es ihm ja nicht zu leicht! Lass ihn ruhig ein wenig schmoren.
Wird ihm guttun.«
Marinette musste lachen.
»Machs gut, Alya.«

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Miraculous - Endlich vereint (FF)
Fanfiction{abgeschlossen} ***TEIL 2*** (Fortsetzung zu »Miraculous - Endlich Neuanfang«) Wenn zwei Menschen endlich zueinandergefunden haben, kann sie nichts mehr aufhalten. Oder doch? Wie kann man eine Beziehung führen, wenn man die Identität des andern nich...