In den folgenden Tagen versuchte Marinette, ihre Zeit sinnvoll zwischen Cat Noir, Alya, ihren Eltern und der Schule aufzuteilen. Zu ihrem Frust endete es immer damit, dass sie für nichts davon genügend Zeit hatte.
Schon als es nur die Superschurkenkämpfe und ihr Marinette-Leben gegeben hatte, war sie ständig mit planen beschäftigt gewesen. Jetzt war ein weiterer großer Posten hinzugekommen und sie wusste nicht, wo sie die Zeit für Cat Noir hernehmen sollte.
Es war jedes Mal ein kleines Drama, wenn sie sich schon nach einer oder zwei Stunden wieder von ihm trennen musste. Sie hasste den enttäuschten Ausdruck auf seinem Gesicht und in seinen Augen.
Deswegen hatte sie auch gemischte Gefühle, als Alya sie am letzten Montag im November an einen weiteren Punkt in ihrem Kalender erinnerte.»Hast du schon die guten Neuigkeiten gehört?«
Wieder einmal war das vertraute, aufgeregte Funkeln in Alyas Auge zu erkennen.
»Nein, was denn?«, fragte Marinette.
»Adrien hat es endlich geschafft, seinem Vater die Erlaubnis fürs Wochenende abzuringen!«
Auf eine ebenso begeisterte Reaktion von Marinette wartend, sah Alya sie an.
Doch Marinette musste sie enttäuschen. Sie hatte keine Ahnung, wovon ihre Freundin redete.
»Nächstes Wochenende?«, fragte sie.
Fassungslos riss Alya die Augen auf. »Wer bist du und was hast du mit meiner Freundin gemacht?«
Ausgerechnet an dieser Stelle musste Marinette gähnen – sie hatte in der letzten Nacht wieder einmal zu wenig Schlaf bekommen.
»Du kannst ruhig so tun, als wärst du noch nicht richtig wach, aber ich weiß warum du nicht dran gedacht hast.
Oh man, dieser Kerle muss wirklich ein fantastischer Küsser sein, wenn er deinen Kopf so komplette durcheinanderbringt. In den letzten Jahren hast du mir damit schon Monate vorher in den Ohren gelegen, und jetzt muss ich dich sogar daran erinnern?«
»Jetzt sag mir doch einfach, was nächstes Wochenende los ist!«
Marinette war zu müde, um an diesem Morgen ausreichend Geduld für Alyas Monologe aufbringen zu können.
»Adriens Geburtstag natürlich!«, rückte sie endlich damit heraus.
Marinette musste schon wieder gähnen.
»Ist es wirklich schon wieder Dezember?«, fragte sie – leicht überrascht, aber nicht ansatzweise so geschockt, wie es ihre Freundin wohl erwartet hatte.
»Du bist wirklich nicht wiederzuerkennen.«, meinte Alya kopfschüttelnd.
»Du aber auch. Warum bist du so aufgeregt, wenn du von Adriens Geburtstag redest?«
»Erstens wird das eine riesige Party werden – es ist immerhin sein 18. Geburtstag. Und zweitens«, auf ihrem Gesicht erschien ein diebisches Grinsen, »wird Chloé an diesem Tag vielleicht endlich von ihrem hohen Ross stürzen.«
»Und wieso das?«
»Sie prahlt doch immer damit, wie eng Adrien und sie sich stehen, und dass sie ein Paar wären, wenn Adrien eine Freundin haben dürfte.«
»Ja, und?«
»Wenn wir Glück haben wird am Samstag endlich das Gegenteil bewiesen.«
Marinette hatte noch immer keinen blassen Schimmer, worauf ihre Freundin hinauswollte.
»Tut mir leid, dass ich es dir erst jetzt erzähle, aber ich wollte erst sichergehen, dass du auch damit klarkommst. Außerdem wollte Nino nicht, dass ich es rumerzähle.«
Sie lehnte sich zu Marinette hinüber und sagte in einem verschwörerischen Ton: »Adrien redet nicht darüber, aber Nino ist sich sicher, dass er schon seit einigen Wochen eine feste Freundin hat.«
Marinette zog die Augenbrauen in die Höhe, doch wenn sie ehrlich mit sich war, überraschte es sie nicht.
Ihr war bereits aufgefallen, dass Adrien in letzter Zeit glücklicher und ausgelassener gewirkt hatte.
»Sie wird bestimmt auch am Samstag kommen.«, fügte Alya noch hinzu, und schon wieder erschien sich das verschmitzte Grinsen in ihrem Mundwinkel.
»Ich muss unbedingt mein Handy bereithalten, um Chloés Reaktion zu filmen!«
»Freu dich lieber nicht zu früh. Wenn Adrien noch nicht einmal von ihr erzählt, wird er sie bestimmt nicht bei einer Party all seinen Freunden zum Fraß vorwerfen.«
»Meinst du wirklich?« Alyas Stimme hatte einen enttäuschten Unterton bekommen.
Marinette zuckte als Antwort nur mit den Schultern.
»Naja, es wird so oder so ein toller Abend. Hast du schon Ideen für ein Geschenk?«
»So spontan nicht. Aber mir fällt bestimmt was ein.«
»Was ist denn mit deiner Adrien-Geschenke-Liste geworden, die du mir mal gezeigt hast? Die kannst du doch unmöglich komplett abgearbeitet haben.«
»Stimmt, aber das waren alles persönliche Ich-bin-in-dich-verknallt-Geschenke. Ich bezweifle, dass ich darauf etwas Passendes finde.«
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Miraculous - Endlich vereint (FF)
Fanfiction{abgeschlossen} ***TEIL 2*** (Fortsetzung zu »Miraculous - Endlich Neuanfang«) Wenn zwei Menschen endlich zueinandergefunden haben, kann sie nichts mehr aufhalten. Oder doch? Wie kann man eine Beziehung führen, wenn man die Identität des andern nich...