{abgeschlossen} ***TEIL 2*** (Fortsetzung zu »Miraculous - Endlich Neuanfang«)
Wenn zwei Menschen endlich zueinandergefunden haben, kann sie nichts mehr aufhalten.
Oder doch?
Wie kann man eine Beziehung führen, wenn man die Identität des andern nich...
Marinette hatte sich zurückverwandelt und stand nun reglos in der Mitte ihres dunklen Zimmers. Sie begegnete Tikkis Blick. Dieser mitleidige Ausdruck auf ihrem Kwamigesicht ... Sie konnte ihn mittlerweile nicht mehr ersehen. Erst recht nicht in dieser Nacht. »War es das, was du mir nicht sagen konntest?«, fragte sie in die Stille hinein, als sie den Blick abgewandt hatte. »Ist das auch mit den früheren Miraculous-Trägern passiert, die sich ineinander verliebt haben? Sie haben erkannt, dass eine Beziehung auf diese Art nicht möglich ist?« »Marinette ...«, sagte Tikki sanft, »Du musst dich jetzt um dein eigenes Leben kümmern. Mach dir keine Gedanken über eure Vorgänger.« Marinette schniefte und wischte sich eine Träne von der Wange. »Bitte, ich muss das wissen. Ich muss wissen, ob es unmöglich für Superhelden wie uns ist, eine Beziehung miteinander zu haben, oder ob wir einfach nicht stark und mutig genug waren.« Tikki kam auf sie zugeflogen und strich ihr mit ihrer Pfote über die Wange. »Denk so etwas keine Sekunde lang! Du bist unglaublich stark und mutig! Und diese Nacht hat das nur einmal mehr bewiesen. Du bist stark genug, um Cat Noir gehen zu lassen und mutig genug, ein normales Leben ohne ihn anzugehen.« Marinettes Schultern fielen herab und sie vergrub ihr Gesicht in ihrer Hand. »Es fühlt sich aber nicht so an!« »Komm, lass uns schlafen. Und dann gehen wir einen Tag nach dem anderen an. Gemeinsam.« Tikki flog ein Stück in Richtung Bett und lächelte Marinette sanft. »Du wirst das schaffen. Ich weiß das. Du bist Ladybug. Du bist die Hüterin. Und du bist ein ganz besonderer Mensch. Wenn jemand dieses Leben führen und bewältigen kann, dann bist das du.«
Marinette atmete tief durch und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Dann kletterte sie ihr Hochbett hinauf und kroch unter ihre Bettdecke. Sie sah noch einmal auf ihr Handy. Schon kurz nach zwei. Sie öffnete ihre Wecker-App und stellte den Alarm 20 Minuten früher als sonst. Sie würde so oder so viel zu wenig Schlaf bekommen. Und wenn sie nach dieser Nacht schon in die Schule gehen musste, wollte sie sich wenigstens davor die Zeit nehmen, sich ausführlich zu schminken. Vor allem ihre Eltern durften ihr nichts ansehen.
Sie ließ sich in die Kissen sinken, schloss die Augen und ließ zu, dass die Müdigkeit ihre Gedanken und Gefühle betäubte. Kurz bevor sie eingeschlafen war, hörte sie noch Tikkis Stimme neben ihrem Ohr. »Das ist noch nicht das Ende, Marinette. Du wirst sehen: Dein Leben wird dich noch oft überraschen. Und du wirst wieder glücklich sein. Versprochen.«
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Tikki behielt recht. Marinette war stark und unerschrocken, und konzentrierte sich nur auf den Tag, der vor ihr lag. Sie verbarg ihre dunklen Augenringe unter einer Schicht Make-up und zog ihren Lieblingspulli an, um sich mit einer Extraportion Selbstbewusstsein auszustatten. Sie band ihre Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen und trug sogar noch ein wenig Mascara und dezenten Lippenstift auf. »Machst du das für Adrien?«, fragte Tikki, die sie bei all dem neugierig beobachtete. Marinette warf ihr einen düsteren Blick zu. An Adrien wollte sie noch nicht einmal denken. »Ich tue das für mich. Wenn heute mein Äußeres ablenkt, ist es hoffentlich leichter, mein Inneres zu verstecken.« »Also hast du nicht vor, heute auf ihn zuzugehen?« Sie schüttelte entschieden den Kopf. Tikki ließ nicht locker. »Aber du hast es Cat Noir versprochen!« »Und ich werde mein Versprechen auch halten. Aber nicht heute. Heute ist mein Ziel, überhaupt erst einmal den Tag zu überstehen.«