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Als Marinette endlich durch die breiten Eingangstüren ins Innere des Klubs trat, atmete sie erleichtert auf.
Es machte vermutlich keinen Unterschied, doch sie war froh, von der Straße weg zu sein.
Die Musik, die mit jedem Schritt lauter wurde, hatte etwas Einladendes an sich und zusammen mit der Wärme des Raumes hüllte es sie ein und gab ihr ein gutes Gefühl.
Erst, als sie den Eingangsbereich hinter sich gelassen hatte und den ersten Saal betrat, fiel ihr etwas auf.
Es gab ein weiteres furchtbares Szenario für diesen Abend: Dass sie Cat Noir nicht wiederfand.
Sie hatten sich nicht genau abgesprochen, hatten keinen Treffpunkt ausgemacht, für den Fall, dass sie sich verloren.
Marinette sah sich hektisch um.
Das waren so viele Menschen!
Sie suchte nach Cat Noirs blonden Haaren, doch es schien absolut aussichtslos. Wenn er seine schwarzen Katzenohren gehabt hätte, wäre es vielleicht möglich gewesen, aber so ...
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen besseren Ausblick zu haben, doch sie spürte bereits, wie das Unbehagen und die Angst zurückkehrten.
Sie konnte ihn nicht anrufen, konnte ihm keine Nachricht schreiben und sie konnte auch nicht seinen Namen rufen - ganz davon abgesehen, dass die Musik sowieso viel zu laut dafür war.
Sie hatte absolut keine Möglichkeit, ihn zu erreichen. Nicht, solange sie nicht verwandelt war.
Sollte sie vielleicht zur Toilette gehen und sich dort in einer Kabine verwandeln?
Nein, das war keine Option. Es würde jemand mitbekommen und dann würde genau das passieren, was sie sich vor wenigen Minuten noch als Katastrophe ausgemalt hatte.
Aber was sollte sie dann tun?
Noch immer sprang ihr Blick über die Menge und suchte verzweifelt nach etwas Vertrautem.
Stattdessen begegneten ihr mehr als ein männliches Augenpaar, das sie musterte.
Ihr Unbehagen nahm weiter zu.

Plötzlich spürte Marinette eine Berührung an ihrer Taille und mit einem Aufschrei fuhr sie herum.
Sie begegnete Cat Noirs halb erschrockenem halb schuldbewusstem Blick. Sobald die Information bei ihrem Kopf angekommen war, reagierte ihr Körper und sie fiel sie ihm um den Hals.
Sie presste sich an ihn und seine starken Arme schlossen sich um sie.
Die Erleichterung rollte über sie hinweg.
Eine vereinzelte Träne kullerte ihre Wange hinab.
Die Blicke der umstehenden Leute bekam sie mit, doch es war ihr völlig egal. Sie war einfach nur froh, wieder bei ihm zu sein.
Sie wollte es ihm gern sagen – wollte ihm zuflüstern, dass er sie nie wieder loslassen sollte – doch sie hielt ihre Lippen geschlossen.
Cat Noir schien sie trotzdem zu verstehen.
Er hielt sie weiter.
Mehrere Minuten standen sie einfach nur da und pressten sich aneinander.

Als Marinette Cat Noir auf die Tanzfläche folgte, mischte sich ihr lauter Herzschlag in das rhythmische Wummern der Lautsprecher

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Als Marinette Cat Noir auf die Tanzfläche folgte, mischte sich ihr lauter Herzschlag in das rhythmische Wummern der Lautsprecher.
Sie hatte sich noch nie so gefühlt.
Irgendwie aufgedreht, aber gleichzeitig von einer tiefen, inneren Ruhe erfüllt.
Leicht zittrig von der Anspannung, doch frei von jeder Angst oder Unsicherheit.
Wie im Taumel und doch völlig klar und wachsam.

Obwohl die verschiedensten Eindrücke auf sie einstürmten, war sie nicht überfordert. Sie genoss die vielen Details.
Cat Noirs Hand, die ihre fest umschlossen hielt.
Sein Blick, wenn er sich alle paar Sekunden zu ihr umdrehte, um zu kontrollieren, ob sie noch hinter ihm war.
Die flackernden Lichter, die über sein Gesicht, seine Haare und seinen Rücken tanzten.
Dazu die vielen Menschen um sie herum, die sich alle unterschiedlich bewegten, und doch im Einklang.
Die Musik schien wie ein Puppenspieler an ihren Fäden zu ziehen und sie zu einer großen, homogenen Masse zu verschmelzen.
Und als Cat Noir stehen blieb und Marinette an sich zog, wurden sie ein Teil davon.
Sie gingen darin unter.
Zwei weitere, maskierte Unbekannte.

Miraculous - Endlich vereint (FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt