Kapitel 28

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Kapitel 28

Ich folge Sophie ins Wohnzimmer und wir lassen uns erstmal auf die Couch fallen.

„Ich war so froh, als Audrey mich angerufen hat! Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich bemühen musste, um dir nicht schon vorher davon zu erzählen. Aber dann hätte ich ja die ganze Überraschung verdorben.“ Sophie plappert und plappert, doch ich kann nicht anders, als einfach nur dazusitzen, zu grinsen und versuchen, meine Sorgen zu verdrängen. „So, unser Tee sollte gleich fertig sein... Wir haben übrigens ein paar tolle Pläne für die nächsten Tage. Falls du dir schon Hoffnungen gemacht hast – nein, ich werde nicht zulassen, dass wir die ganze Zeit über nur hier im Haus hocken!“

„Oh, verdammt! Wieso tust du mir sowas an?“, meine ich gespielt aufgebracht.

„Als gute Gastgeberin ist das meine Pflicht.“

„Na, wenn du meinst. Was haben wir denn Ach-So-Schönes vor?“, will ich jetzt wissen.

„Heute kannst du dich noch entspannen, denn wir werden bloß einen Film schauen, oder so. Und den Rest verrate ich dir derweil noch nicht. Es soll ja schön spannend bleiben!“, lacht sie.

Dann steht sie auf, springt vergnügt in die Küche und kommt mit zwei Tassen Tee wieder zurück. Wie in den guten, alten Zeiten – dämlich, das zu denken, aber irgendwie ist etwas Wahres dran. Die alten Zeiten waren schließlich wirklich besser.

Nach ungefähr 3 Stunden und einem Twilight-Teil, den wir beide schon öfter als fünf mal gesehen haben, sucht Sophie in ihrem Zimmer nach weiteren DVDs, die wir schauen könnten.

All unsere Gespräche, innerhalb der letzten paar Stunden, liefen ca. so ab:

Sophie: „Oh, Gooooooooott. Schau doch mal, wie perfekt er aussieht. Sowas gibt’s doch im echten Leben gar nicht!“

Ich: „Es ist immerhin ein Film.“

Sophie: „Ja, ich weiß, Kleines. Aber schau dir noch mal seine Bauchmuskeln an! Und jetzt sag mir nicht, dass du ihn nicht heiß findest.“

Ich, lachend: „Okay.“

Sophie: stöhnt übertrieben laut, sodass man es durchs ganze Haus – und wahrscheinlich noch viel weiter – hallen hört.

Ich: „Sophie!“

Sophie: „Was?“

Ich, werfe ihr einen strengen Blick zu: „Das weißt du genau.“

Wir beide lachen.

Doch jetzt kramt sie wie gesagt in ihrer DVD-Sammlung, die übrigens beachtlich groß ist.

„Wie läuft´s eigentlich mit Josh?“, frage ich jetzt, um ein anderes Thema zu beginnen.

„Gut. Wie läuft´s mit Kyle?“ Sie klingt dabei so ernst und ruhig, sodass ich erstmal nur erstarre und nichts antworten kann. „Erde an Chloe? Hat es dir die Sprache verschlagen, Kleines?“, jetzt wendet sie sich mir zu und grinst mich wissend an.

„Da-da... Da läuft gar nichts zwischen uns“, versichere ich, obwohl ich alles andere als überzeugend wirke.

„Ach ja? Wieso wirst du dann so kirsch-rot im Gesicht?“ Herausfordernd zieht sie ihre Augenbrauen hoch.

„Weil...“ Ja, warum? Ist mir das echt so unangenehm? „Ach keine Ahnung, vergiss es einfach. Und-und vergiss Kyle am besten auch.“

„Okay, wenn du das sagst... Chloe und Kyle sitzen auf dem Baum...“, beginnt sie jedoch zu singen.

SternträumerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt