SOOOOOOO... Da komme ich wieder angekrochen... Um einiges später als ich es geplant hatte, aber naja, hier ist er schließlich und letztendlich: der Epilog :) Ich kann verstehen, wenn er nicht sehr zufriedenstellend ist... Ich selbst bin auch irgendwie etwas enttäuscht, aber glaubt mir, wenn ich euch sage, dass es das beste ist, was ich euch bieten kann. Es hat mich verdammt viel gekostet, mich endlich dazu aufzuraffen, es niedezuschreiben und jetzt.. hm.. Naja, lest selbst. So, dann will ich euch mal nicht länger aufhalten, ich hab die Erwartungen vermutlich genug gesenkt :D
DANKE nochmal fürs Lesen für die Votes und die Kommentare! DANKE an euch alle!! <3
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Epilog
Können zwölf Jahre sich anfühlen wie eine Ewigkeit, obwohl sie nicht länger dauern als ein Augenaufschlag? Kann sich innerhalb von zwölf Jahren so viel verändern, aber doch so viel gleich bleiben, dass man gar nicht mehr weiß, ob es vor zwölf Jahren anders war?
Der Himmel ist so grau, dass er schon farblos wirkt und weder das graubraune Gras, noch das weiße, weite Meer bilden einen Kontrast zu der tristen Stimmung, die durch das Wetter herrscht. Doch der dunkelrote Mantel des blonden Mädchens, der über seinem runden, fast schon kugelförmigen Bauch zugeknöpft ist, sticht hervor wie die letzte brennende Kerze auf einem Friedhof. Das Mädchen – oder eigentlich schon die Frau – ist mittlerweile neunzehn Jahre alt. Wie jedes Jahr zu ihrem Geburtstag hat sie ausgelassen gefeiert und sich um nichts weiter Sorgen gemacht. Doch dann, genau zwei Monate später, am 29. Dezember, kommt immer alles zurück, was sie sonst verdrängt. Und das mit solch einer Wucht, dass sie gar nicht weiß, wie ihr geschieht.
Sie steht allein auf der Wiese und wartet, während ihr trüber Blick den Wolken ernsthafte Konkurrenz macht.
„Hey." Als sie plötzlich die andere Stimme hört, zuckt sie zusammen. Sie hat ihn gar nicht kommen hören.
Aber da ist er: braunes, ordentlich gekämmtes Haar, das einen roten Schimmer in sich trägt; braune, warme Augen; ein langer dunkler Mantel, der sich über seine breiten Schultern spannt und ein schmallippiges Lächeln. Er trägt eine silberne, nicht ganz quadratische Schachtel mit sich, die ihr sofort ins Auge fällt, aber sie lässt sich nichts anmerken.
„Hallo", erwidert sie mit einem gut gemeinten Lächeln. „Wie geht's dir, Kyle? Und Rebecca? Wie waren die Flitterwochen?"
„Uns geht's gut, toll, großartig. Also, ja, du weißt schon...", lässt er den Satz in der Luft hängen. „Die Flitterwochen haben uns gut getan. Wenn du mal die Chance dazu kriegst, solltest du wirklich nach Rio De Janeiro fliegen – es ist eine unglaubliche Stadt." Schweigen. „Und... wie fühlst du dich? Mit dem kleinen Basketball unter deinem T-Shirt?" Für einen kurzen Moment verzieht er den Mund zu einem albernen Grinsen.
„Alles bestens, danke. Ich kann es eigentlich kaum noch erwarten... Nur noch fünf Wochen." Ein Funkeln dringt in ihre Augen, während sie davon spricht.
Dann schweigen die beiden einander wieder eine Weile an und drehen mir den Rücken zu, sodass sie über das Meer in Richtung Horizont schauen. Ich gehe ein paar Schritte vor, um die beiden besser im Blick zuhaben und komme an den Schildern vorbei, die vermutlich meinetwegen angebracht worden sind. 'ACHTUNG! RUTSCHGEFAHR! BETRETEN DES GELÄNDES AUF EIGENE VERANTWORTUNG!' ziert in dicken Buchstaben die Blechtafel am Rande der Klippen. Dank meinem Vorfall hat man auch das alte Holzgeländer durch eine dicke, massive Ziegelwand ersetzt.
Seit zwölf Jahren wandle ich hier. Den einzigen Anhaltspunkt für das Fortschreiten der Zeit geben mir Leute, die ich zwar sehen kann, aber die mich nicht wahrnehmen können. Ich weiß jetzt, was diese „Schwebewelt" ist, von der Chloe damals gesprochen hat – denn ich habe meine eigene gefunden und bin Teil von ihr geworden. Es fühlt sich an wie eine Art Leere, die mich beinahe verschluckt. Vermutlich würde sie das auch, wenn ich es zulassen würde, aber ich bin noch nicht bereit, ganz loszulassen und im großen Nichts zu vergehen, wie die Worte auf einem brennenden Blatt Papier, die als Rauch in die Luft hinaufsteigen. Doch die Leere ist immer da und knabbert gierig an mir. Sie drückt mich zu Boden und fesselt mich an die Vergangenheit. An all das Leid, das ich jemals jemandem zugefügt habe.
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Sternträumerin
Mystery / Thriller"Hoffnung ist nichts weiter als der jämmerliche, verzweifelte Wunsch, dass sich die Dinge doch noch zum Guten wenden. Manchmal ist es die Hoffnung, die dafür sorgt, dass wir am Leben bleiben und nicht ganz den Verstand verlieren. Aber viel zu oft wi...