5. Kapitel

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Beide schaden sich selbst: der, der zu viel verspricht und der, der zu viel erwartet.

Gotthold Ephraim Lessing

Den Rest der Nacht verbrachte er in einer Art Halbschlaf, denn er bekam mit, wie Aguarde und Equestre von ihrer Nachtwache zurückkehrten, um die anderen zu wecken

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Den Rest der Nacht verbrachte er in einer Art Halbschlaf, denn er bekam mit, wie Aguarde und Equestre von ihrer Nachtwache zurückkehrten, um die anderen zu wecken. Die fünf Erwachsenen würdigten den Zapatilla Negra keines Blickes, aber sobald sie aus dem zerstörten Haus geklettert waren, untersuchten sie sofort die Beine der Höllenrösser und deren gespaltene Köpfe als befürchteten sie, dass das Untier sie verletzt hatte, bevor es auf das Dach geklettert war. Schließlich winkte Domador Javet zu sich, um aufzusteigen und den Rest des Weges hinter sich zu legen. Sie schwiegen die meiste Zeit über. Keiner erwähnte den Vorfall in der Nacht. Nur Equestre und Desconfiança unterhielten sich leise hinter ihnen.

Es dauerte nicht lange, bis die Gruppe auf einen Pfad abbog, der aus festem, schwarzem Stein bestand. Die Hufe der Höllenrösser klapperten ungewöhnlich laut darauf. Ab und zu standen einige der verrosteten Autos links und rechts von ihnen, aber nie so dicht, dass die Pferde nicht zwischen ihnen hindurch konnten. Hier sieht alles so anders aus, dachte Javet. Es gibt viel mehr Überreste aus der Zeit vor dem Großen Krieg. Was ja auch logisch ist, weil die Alten auf den Kontinenten und nicht am Grund eines Ozeans gelebt haben. Vielleicht wissen Domador und die anderen deswegen auch mehr über die Sachen von früher.

Dann begegneten sie dem ersten anderen Menschen. Es war ein Mann. Er hatte dieselbe Hautfarbe wie die anderen und ritt auf einem Höllenross, dessen Kopf fast vollständig in zwei Hälften geteilt war. Mit einer Hand hielt er die Zügel und mit der anderen ein Schwert, an dem Javet rotes Blut erkennen konnte. Sofort stieg ein ungutes Gefühl in ihm auf.

Domador rief dem Mann etwas zu, der daraufhin in eine bestimmte Richtung zeigte und etwas sagte. Danach wischte er das Blut an seinem Hosenbein ab und steckte das Schwert zurück in die Scheide. Seine Augen richteten sich auf Javet und er runzelte die Stirn, fragte etwas. Domador antwortete in einem genervten Tonfall und deutete nach hinten zu Sera. Der andere Mann lachte auf, nickte und trieb sein Pferd an, um in eine andere Richtung davon zu galoppieren.

»Wer war das?«, wollte Javet wissen. »Und wem gehörte das Blut?«

»Einer der Wächter«, entgegnete Domador. »Er hat einen Zorro Lobo getötet, der sich hier in der Gegend herum getrieben hat.«

»Ein Zorro Lobo?«

»Ein Untier.«

Ich weiß schon, dass es ein Untier ist, dachte Javet leicht verärgert. Aber was ist das für ein Tier? Ist es genauso gefährlich wie der Zapatilla? Gibt es hier noch mehr von ihnen, denen wir auch begegnen könnten?

Er beschloss, nicht nachzufragen, und so schwiegen sie, bis sie bei einem riesigen Haufen aus zusammengestürzten Metallstangen und -platten ankamen. Javet bemerkte verwundert, dass nur wenige von ihnen verrostet waren. Sie waren aber auch nicht glänzend, sondern eher matt. Zwischen ihnen lagen Steintrümmer und etwas, das wie Glas aussah. Die Gruppe ritt durch einen Tunnel, dessen Decke jemand mit einigen der dickeren Metallstangen gestützt hatte, sodass sie nicht zusammenfiel. Auf der anderen Seite offenbarte sich ihnen eine Ansammlung von mehreren Häusern.

Pazifik - VerbanntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt