Tut auch achtlos wohl das Böse
manch ein Tor und Ungetreuer,
Brennen wird ihn einst die Fehltat
gleich als brenn ihn zehrend Feuer.
Buddha
»So sieht man sich wieder, Leonardo!«
Der Anführer der Freiheitskämpfer fuhr zu dem Mann herum, ein Ausdruck puren Hasses auf dem Gesicht. Innerhalb einer halben Sekunde hatte Leonardo seine Axt aus dem Gürtel gezogen und stürzte sich auf ihn. Gerade noch rechtzeitig sprang der Mann zur Seite, wobei er fast über sein langes Gewand stolperte. Die Axt krachte gegen die Steinwand und hieb dort ein paar scharfe Splitter heraus, die durch die Luft flogen. Einer von ihnen erwischte den Mann an der Wange und hinterließ einen blutenden Schnitt.
»Beschützt den Stadthalter!«, schrie einer der Wachmänner, woraufhin ein heftiger Kampf um Javet herum ausbrach.
»Freiheitskämpfer!«, brüllte Peter und kam seinem Freund zu Hilfe. Die restlichen drei zogen ebenfalls ihre Waffen und stürzten sich in den Kampf.
Javet bemerkte kaum, wie Aveline ihm seinen Dolch in die Hand drückte, bevor sie Ethem zu Hilfe kam. Der breitschultrige Freiheitskämpfer schlug mit seinen zwei Kriegsbeilen auf vier Wachmänner gleichzeitig ein. Einer von ihnen ging mit einem klaffenden Loch im Schädel zu Boden. Ein anderer bekam kurz darauf Avelines Messer zu spüren. Die Frau mit den schwarzen Haaren wirbelte um die eigene Achse und trat einem der Wachmänner mit dem Fuß gegen das Knie, sodass er mit einem Aufschrei zu Boden sank.
Weiter hinten versuchten Leonardo und Peter, sich zum Stadthalter durchzukämpfen, aber es war unmöglich. Die beiden Männer waren praktisch umzingelt. Allgemein befanden die Freiheitskämpfer sich in einer starken Unterzahl. Demetrios wurde von zwei Wachmännern zu Boden gerungen, während ein dritter sich breitbeinig vor ihn stellte. In seiner Hand blitzte ein Messer auf.
Javet war entsetzt von der plötzlich ausgebrochenen Gewalt um sich herum. Keuchend hob er seinen Dolch um sich einen Wachmann vom Leib zu halten, der nach ihm langte. Gleichzeitig ergriff er Annie am Unterarm und zog sie hinter sich, um sie zu beschützen. Als Ethem den Wachmann, der ihn zuvor angreifen wollte, zurückdrängte, ergriff Javet die Gelegenheit, um zu fliehen.
Es ist viel zu gefährlich, weiterhin hier zu bleiben!
Sein Herz klopfte wie verrückt. Gerade wollte er Annie dazu auffordern, aus dem Fenster zu klettern, als er von hinten an den Haaren gepackt und zurückgezogen wurde. Er schrie vor Schreck und Schmerz auf und hieb mit dem Dolch nach hinten, traf jedoch nichts.
»Lauf!«, rief er Annie zu, aber sie starrte ihn nur verängstigt an und blieb, wo sie war. Kurz darauf tauchte einer der Wachmänner an ihrer Seite auf und holte sie vom Fenster weg, warf sie zu Boden, wo sie vor Schmerzen stöhnend liegen blieb. Es brach ihm das Herz und er bäumte sich im Griff seines Peinigers auf, was jedoch sinnlos blieb.
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Pazifik - Verbannt
FantasyAchtung! Dies ist der zweite Band der Pazifik-Trilogie! Ihr solltet vorher »Pazifik - Verfolgt« gelesen haben. Nur mit viel Glück und der Hilfe der Magierin Marielle ist Javet vor siebzehn Jahren mit dem Leben davongekommen, als König Miro seinen ei...