35. Kapitel

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Ihr sucht eine internationale Sprache? Sie ist längst im Gebrauch: das Geld.

Otto Ernst

Am nächsten Morgen brachen sie im Schein der ersten Sonnenstrahlen auf

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Am nächsten Morgen brachen sie im Schein der ersten Sonnenstrahlen auf. Javet hatte sich ungefähr gemerkt, wo das Dorf lag, in dem die Ohnegliederin ihm die Kleidung überlassen hatte. Sie mussten sich weiter südlich davon halten, um das Grenzland zu verlassen und tatsächlich kamen sie bald bei dem Wassergraben an, an dem auch Vegg lag.

»Wie kommen wir auf die andere Seite?«, fragte Javet. Ihnen fehlten diese Boote, mit denen die Triglaza sie entführt hatten.

Derselbe Gedanke schien Domador jedoch auf eine Idee zu bringen. Er winkte ihn hinter sich her. »Komm, wir gehen so lange weiter, bis wir Vegg sehen. Wenn das, was du von dem Überfall erzählt hast, stimmt, dann werden die Triglaza auf dieser Seite irgendwo ein Versteck mit ihren Booten haben.«

Also folgten sie dem Ufer des Grabens nach Osten. Währenddessen musterte Javet Domador nachdenklich. Er konnte nicht abstreiten, dass der Mann auf einmal nicht mehr so aggressiv und misstrauisch ihm gegenüber war wie zuvor. Besonders nach dem gestrigen Gespräch hatte er das Gefühl, dass sich etwas an ihm verändert hatte. Er war es sogar gewesen, der ihn getröstet hatte, nachdem Annie gestorben war. Nicht Sera. Woher kam dieser plötzliche Wandel?

»Domador?«, sprach er ihn nach einiger Überwindung an. »Bist du nicht mehr böse, dass Muerte wegen mir gestorben ist?«

»Er ist nicht wegen dir gestorben«, kam die Antwort von weiter vorne.

Javet hielt überrascht inne und ging dann weiter.

»Und nein, ich bin dir nicht böse.« Domador seufzte. »Du bist ein guter Junge, ganz so wie Sera es gesagt hat. Ich hätte von Anfang an auf sie hören sollen.«

»Warum hast du es dann nicht gemacht?«

»Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, alles, was sie sagt, schlecht zu finden.« Er verstummte und es dauerte eine Weile, bis er wieder zum Reden anhob: »Bei uns in Hölle werden nur selten Kinder geboren, die ihre ersten Jahre überleben. Deswegen versuchen die Eltern für ihre Söhne möglichst früh eine Frau zu finden, die äußerlich gesund genug ist, um mit einer großen Wahrscheinlichkeit Kinder zu gebären, die lebensfähig sind. Mein Vater hat es auch so gemacht. Seine Wahl fiel auf eine Frau namens Amante.«

Javet hörte ihm aufmerksam zu. Er hätte nie gedacht, dass Domador jemals freiwillig etwas von sich selbst erzählen würde.

»Sie war sehr hübsch und so mutig... Ich habe sie über alles geliebt. Aber eines Tages zog sie mit ihrer Patrouille aus und traf an der Grenze zu Vernichtung auf eine feindliche Patrouille. Zwischen unseren Städten herrscht eigentlich Waffenstillstand und besonders wir dürfen uns nicht mit Esperar anlegen. Das ist der Bürgermeister von Vernichtung. Aber Amante hat den Anführer der Patrouille angegriffen. Sie hat ihn getötet und starb dabei selbst. Keiner hat ihr geholfen.«

Pazifik - VerbanntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt