Damon's Sicht
Mystic Falls, 11. Mai 1994Ich richtete gerade eine Trinkflasche mit Milch für die kleine Clara vor, als ich im Fernseher auf einmal hörte: "Ein unaufgeklärter Autounfall, der gestern am 10. Mai auf einer abgelegenen Waldstraße stattfand. Wir berichten live von der Unfall Stelle."
Neugierig ging ich zum Fernseher und drehte ihn lauter. Am Bildschirm war das Auto zu sehen mit den zwei Leichen daneben. Clara's Eltern...
Ich bereute das ich sie getötet hatte. Ich hatte Clara's Leben damit zerstört. Ich schaute kurz auf die kleine Clara herab, die in ihrem neuen Babystuhl saß und auf ihre Milch wartete.
Sie streckte ihre kleinen Hände in meine Richtung um die gefüllte Milchflasche zu bekommen. So unschuldig und so ahnungslos.
Ich lächelte sie kurz mitfühlend an und ging dann zu hier, während ich weiterhin auf die Nachrichten horchte: "Es wird vermutet das Markus Forbes und Linda Melin durch einen Tierangriff ums Leben kamen."
Ich nahm Clara hoch und gab ihr ihre Trinkflasche. Vorsichtig schaukelte ich sie in meinen Armen, während sie trank. Währenddessen sah ich mir die Nachrichten weiter an.
Der Nachrichten Sprecher legte eine kurze Pause ein, in dieser die beiden Opfer und alte Fotos, als sie noch lebten eingeblendet wurden.
"Ihre gerade mal fünf Monate alte Tochter, Ella Forbes, wird als vermisst angegeben. Falls sie also ein elternloses Baby finden, das in etwas so aussieht", es wurde ein Bild von Ella, alias Clara eingeblendet, "dann melden sie es bitte sofort an uns weiter. Ihre Tante Elizabeth Forbes, Schwester des Opfers Markus Forbes, würde das sofortige Sorgerecht für das kleine Mädchen übernehmen."
Es wurde eine junge Frau mit blonden Haaren gezeigt, die mit Tränen verschmierten Gesicht in die Kamera blickte. "Es ist das mindeste was ich für meinen Bruder tun kann", schluchzte sie.
Ich setzte mich auf unser Sofa und sah auf Clara hinab, deren richtiger Name Ella Forbes war. Ihre Tante würde das Sorgerecht für sie übernehmen. Doch wollte ich das überhaupt?
Ich hatte Clara jetzt schon in mein, sonst so kaltes, Herz geschlossen. Ihr niedliches Lachen, ihre süßen Augen, ihr liebevolles Lächeln, ihre kleinen Hände die nach mir griffen, wenn sie zu mir wollte...
Ich liebte einfach alles an ihr. Es wäre das Richtige sie zu dieser Elizabeth Forbes zu bringen, doch ich wollte dies nicht. Ich wollte sie großziehen!
Ich hörte auf einmal Schritte und erblickte Stefan im Türrahmen. "Was gibt's?", fragte ich desinteressiert.
Es blieb kurz still, dann meinte Stefan, der im Tür Rahmen lehnte, ungläubig: "Ich hätte nie gedacht, nicht in hundert Jahren, dass ich dich einmal mit einem Baby in den Armen sehen würde." Mit ungläubigem Blick betrachtete er Clara in meinen Armen.
"Zeiten ändern sich, Bruder", erwiderte ich knapp, dann fügte ich noch hinzu: "Ich denke aber nicht, dass du nur gekommen bist um mir zu zusehen wie ich Clara mit einem Fläschchen füttere."
Stefan nickte und betrat dann den Raum. Er ging auf mich zu und schaltete, als er am Sofa Tisch vorbeikam, den Fernseher ab. Die Nachrichten waren gerade um.
"Es geht um Clara", fing er an, als der Fernseher schwarz wurde. Er setzte sich neben mich aufs Sofa und sah Clara zu, wie sie aus dem Fläschchen trank. "Oder sollte ich besser Ella Forbes sagen?", meinte er und sah mich mit hochgezogenen Augenbraun an.
"Woher?", fing ich an, dann schüttelte ich kurz den Kopf und meinte: "Ach egal." Vermutlich hatte er die Nachrichten von oben belauscht, als der Fernseher noch lief oder er hatte es in der Tages-Zeitung gelesen. Wie auch immer.
"Wir sollte sie zu Elizabeth Forbes bringen. Sie ist nun mal ihre Tante und wird sich bestimmt gut um Clara kümmern", redete mir mein, ach so perfekter, Bruder ein. Immer wollte er das Richtige tun.
"Nein", murmelte ich und schaute Clara weiter beim Trinken zu. Sie sah so friedlich aus. Nie wieder wollte ich sie aus meinen Armen geben.
"Nein", wiederholte ich noch einmal, diesmal lauter und sah zu meinem Bruder bestimmt auf. "Es ist das einzig Richtige", erwiderte Stefan und sah mich durchdringend an. Er griff nach Clara und wollte sie mir aus dem Arm nehmen, als Clara auf einmal aufhörte zu trinken und meinen Bruder mit Milch anspuckte.
Ich lachte kurz und meinte: "Siehst du, Clara will auch nicht zu dieser blöden Frau." Stefan stöhnte und lehnte sich wieder zurück. Es blieb kurz still, dann fing er ihn seinem strengen Stefan Ton an: "Damon." Er machte eine kurze Pause, dann meinte er: "du bist der, der das nicht will."
"Ja", bestätigte ich ihm, als wäre das das Klarste überhaupt. "Ich will sie nicht an irgendeine Fremde abgeben", erklärte ich ihm wütend. Ich wollte Clara nicht verlieren!
"Das ist doch keine Fremde, das ist ihre Tante", erklärte Stefan ruhig. "Aber, sie ist jetzt eine Salvatore", meinte ich und sah meinen Bruder durchdringend an.
Verwirrt, über meine Verteidigung für Clara, sah er mich an und fragte: "Wieso willst du sie so unbedingt behalten? Du kennst sie erst seit gestern. Du benimmst dich so, als würdest du sie schon seit Jahren kennen. Und außerdem: Seit wann bist du, Damon Salvatore, ein Babyfreund?!"
Er hatte Recht. Wieso setzte ich mich für ein Kind ein, was ich erst seit einem Tag kannte? Und überhaupt für ein Baby? Er hatte Recht, das war nicht ich.
Der alte Damon Salvatore, hätte niemals ein Baby aufgenommen und sich darum gekümmert. Ich hatte mich verändert. Sie veränderte mich. Clara...
Sie machte mich zu einem besseren Vampir. Ich mochte, sie ja noch nicht lange kennen, aber in meinem Herzen hatte sie sich schon einen Platz gefunden. Seit ich sie aus dem Auto herausgehoben und ins Salvatore Anwesen gebracht hatte, war sie ein Teil von mir.
Ich wollte sie einfach nicht mehr verlieren. Sie gehörte jetzt zu mir. Sie war jetzt eine Salvatore. Sie war nicht mehr das Mädchen namens Ella Forbes, sondern sie war jetzt Clara Salvatore.
Es stimmte ich hatte ihr Leben zerstört, doch ich hatte ihr gleichzeitig ein neues geschenkt. Ich hatte ihr das Leben einer Salvatore geschenkt.
Sie würde bei uns bleiben und bei uns aufwachsen. Wenn sie groß genug wäre, würde sie auch die ganze Wahrheit erfahren.
Wie sie zu uns kam...
Wer ihre richtige Familie war...
Alles zu ihrer Vergangenheit...Doch erstmal würde sie hierbleiben. Ich schaute zu meinem Bruder auf und antwortete ihm: "Sie bleibt hier. Sie wird bei uns aufwachsen, als Clara Salvatore und wenn sie alt genug ist, wird sie die ganze Wahrheit erfahren."
Ich sagte dies so entschieden zu meinem Bruder, dass er kurz verblüfft war. Doch schlussendlich willigte er ein. Auch er hatte dieses kleine Mädchen schon in sein Herz geschlossen und wusste es war sinnlos mit mir eine Diskussion anzufangen. Und damit hatte er Recht.
Ich würde nicht zulassen, dass mir irgendjemand meine Clara wegnahm. Sie war jetzt ein Teil von mir...
Sie war jetzt eine Salvatore!Das ist mein absolutes Lieblingskapitel. Ich bin generell ein Rückblick Fan. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Jetzt wisst ihr auch zu welcher Familie Clara gehört. Es ist ein ziemlich wichtiges Kapitel.
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Vom Schicksal gezeichnet
FanfictionClara hat früh ihre Eltern verloren und wächst deshalb bei zwei Vampiren auf. Sie weiß über die magische Welt Bescheid und kommt so in manch knifflige Situationen. Sie hat kein leichtes Leben und keine leichte Familie. Damon und Stefan sind wie Brü...