Spiele Nachmittag

410 16 8
                                    

Damon's Sicht

„So was willst du machen?", fragte ich Clara und drehte mich zu ihr um. Sie warf gerade sachte die Türe hinter uns zu und wandte sich dann zu mir und meinte: „Zeit mit dir verbringen." Genau das wollte ich auch. Ich hatte sie so lange nicht mehr bei mir gehabt.

Ich nickte und lächelte. Nach einer Weile schlug Clara vor: „Wir könnten etwas spielen. Irgendwo müssten wir noch ein paar Spiele haben." Sie bückte sich und öffnete einen Holzkasten. Ich schaute ihr zu, wie sie sich suchend umsah, während ich mich lässig an die Wand lehnte.

„Und an was genau hättest du gedacht?", fragte ich. Sie sah kurz zu mir auf und meinte: „Mensch Ärgere dich nicht, vielleicht." Sie schaute wieder zum Kasten und suchte weiter, dann rief sie auf einmal: „Ich hab 's!"

Begeistert stand sie mit der Schachtel auf und grinste mich breit an. Dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck auf einmal in einen verunsicherten Blick und sie meinte: „Wir müssen es nicht spielen. Nur wenn du magst. Ich meine das ist etwas kindisch und das letzte Mal das du ein Brettspiel mit mir gespielt hast, war als ich zehn Jahre alt war. Also ich verstehe es, wenn du..."

Ich unterbrach sie und meinte: „Natürlich spiele ich gerne mit dir. Das wird bestimmt lustig." Sie lächelte. Sie war wirklich die einzige mit der ich so etwas machte. Vor anderen gab ich mich nie so kindisch, wie wenn ich mit ihr zusammen war.

Ich lächelte ihr zu und schnappte ihr dann, ohne dass sie es erwartet hatte, die Schachtel aus den Händen. Ich lief mit der Schachtel in den Händen los und rief: „Wer als erstes im Spielzimmer ist beginnt!"

Ich hörte wie sie schnell loslief, als ich mein menschliches Tempo in mein Vampir Tempo veränderte und eine Millisekunde später im Spielzimmer im oberen Stock war. Hier stand ein großer Tisch in der Mitte mit vier Stühlen darum. Dieser Raum wurde hauptsächlich nur für irgendwelche Spiele benutzt und trug deshalb seinen Namen.

Eine Minute nach dem ich im Zimmer angekommen war kam auch Clara in den Raum gelaufen und meinte atemlos: „Hey! Das war unfair!! Du hast deine Vampirgeschwindigkeit benutzt!" Ich streckte ihr frech die Zunge raus und meinte: „Das ist der Vorteil am Vampir sein: Man ist immer schneller." Ich grinste, während sie lächelnd den Kopf schüttelte.

Ich setzte mich auf einen Stuhl und machte die Schachtel auf, während Clara die Tür schloss. Ich breitete das Spielbrett aus, währenddessen Clara fröhlich zum Tisch hüpfte. Sie setzte sich gegenüber von mir hin und holte die Figuren heraus.

„Welche Farbe willst du?", fragte sie mich. Ich musste nicht lange überlegen und antwortete ihr: „Blau." Sie nahm die vier blauen Figuren heraus und wedelte mit einer von ihnen durch die Luft. „Blau, na klar, wieso frag ich auch", meinte sie und lachte kurz. Bestimmt dachte sie an mein blaues Auto. Ich lachte kurz und nahm ihr die Figur aus der Hand. Sie lächelte und rollte mir die anderen drei Figuren hinüber.

Danach blickte sie auf die anderen Figuren, die noch in der Schachtel waren und überlegte kurz. Nach ein paar Sekunden nahm sie sich dann die vier grünen Figuren heraus und stellte sie, wie ich, auf die Start Position.

Sie nahm noch den Würfel heraus und schmiss ihn mir zu. Ich würfelte und so begannen wir zu spielen. Nach nicht einmal drei Minuten schlug ich eine ihrer Figuren schon. Ich stellte ihre grüne Figur wieder zu ihrer Startposition und lachte über ihren beleidigenden Gesichtsausdruck.

„He!", beschwerte sie sich. Ich grinste sie an und erinnerte sie: „Das Spiel heißt Mensch ärgere dich nicht! Betonung auf nicht!" Sie schloss ihren Mund wieder und wir spielten weiter...

Ich musste schon sagen es machte richtig Spaß, vor allem da ich sie sehr oft schlug. Irgendwie war ich schon immer gut in diesem Spiel gewesen.

Als Clara würfelte hörten wir es auf einmal zweimal klingeln. Verwirrt schaute Clara von ihrer gewürfelten drei auf und sah mich fragend an.

„Erwarten wir noch irgendjemanden?", fragte sie mich verwirrt. Ich schüttelte den Kopf und horchte mit meinem Vampirgehör. Ich hörte wie jemand nun an die Tür klopfte und sie leise öffnete, dann hörte ich eine mir bekannte Stimme fragen: „Stefan?" Es war Elena.

Vorsichtig stand ich auf und Clara fragte mich: „Wer ist da?" Sie sah mir an das ich mit meinem Vampirgehör horchte. Es war wirklich praktisch, so gut hören zu können. „Stefan", hörte ich noch einmal Elenas Stimme unten sagen.

Ich blickte kurz zu Clara und antwortete ihr murmelnd: „Elena." Ich ging zur Tür und öffnete sie leise. Sie knarrte kurz. Ich drehte mich noch einmal kurz zu Clara um, die nun auch aufgestanden war und lief dann in Vampirtempo hinunter um Elena in Empfang zu nehmen.

Clara's Sicht

Ich nahm den Würfel und würfelte. Er blieb auf der drei liegen, als ich auf einmal ein klingeln an der Tür hörte. Gleich darauf folgte noch ein zweites. Verwirrt schaute ich auf und sah Damon fragend an. Wer war das?

„Erwarten wir noch irgendjemanden?", fragte ich ihn verwirrt. Er schüttelte den Kopf und horchte mit seinem Vampirgehör. Ich sah es ihm an, wie er gebannt über meine Schulter schaute und stumm dasaß. Leise hörte ich von unten eine Stimme fragen: „Stefan?" Ich konnte sie gerade noch so verstehen. Es war eine Mädchenstimme. Sie kam mir bekannt vor, doch sie war zu leise um sie zu entziffern.

Vorsichtig stand Damon auf, während ich ihn fragte: „Wer ist da?" Ich hörte wieder eine Stimme von unten Stefans Namen sagen und schaute verwirrt zu Damon. Wer kam bitte einfach in unser Haus herein?

„Elena", murmelte Damon kurz zur Antwort und ging Richtung Tür. Vorsichtig öffnete er die Tür, was ein leises Knarzen von sich gab. Verwirrt schaute ich zu Damon.

Was machte Elena bitte in unserem Haus? Wollte sie sich nicht mit Bonnie und Caroline im Mystic Grill treffen? Komisch, was brauchte sie von Stefan? Traf sie sich heimlich mit ihm?

Kurz blickte Damon noch zu mir, dann drehte er sich wieder um und war auf einmal mit seiner Vampirgeschwindigkeit verschwunden.

Entweder er war jetzt abgehauen oder er würde Elena einen Todes Schrecken einjagen. Oh Gott! Was wäre, wenn er von ihr jetzt Blut trinken würde? Nein, das würde er doch nicht machen... Er wusste das sie meine beste Freundin war und auch Stefan viel bedeutete.

Ich vertraute Damon, aber trotzdem machte ich mir Sorgen und so eilte ich mit schnellen Schritten die Treppen hinunter. Hoffentlich tat er Elena nichts an...

Vom Schicksal gezeichnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt