Untypischer Morgen

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Clara's Sicht

Ich erwachte lächelnd aus meinem schönen Schlaf. Ich öffnete müde meine Augen, setzte mich auf und sah mich verwirrt im Zimmer um. Wo war ich? Dies war definitiv nicht mein Zimmer im oberen Stock von Klaus' Haus. Aber welches Zimmer war es dann? Von den weißen Möbeln her wirkte es auf mich wie ein Hotelzimmer. Aber wie kam ich bitte in ein Hotelzimmer?

Plötzlich fiel mir alles wieder ein: Der Keller, die Särge, Kol, Mary, der Streit zwischen Kol und Klaus, unsere Flucht. Wie waren geflohen. Kol hatte mich getragen und ich war in seinen Armen eingeschlafen. Er hatte mich hierhergebracht. Es war also kein Traum gewesen, er existierte wirklich.

Und als müsste mein Gedanke bestätigt werden, ging plötzlich die Tür auf und Kol kam mit einem Frühstücktablett herein. Augenblicklich musste ich lächeln. Kol erwiderte mein Lächeln und meinte: „Guten Morgen, Darling. Ich habe Frühstück für dich geholt." Er stellte das Tablett neben mir am Kästchen ab und ich fragte erstaunt: „Frühstück bei Bett?" Er nickte bestätigend und ich grinste. Zuhause gab es das nie.

Ich richtete mein Kissen so dass ich mich gerade hinsetzten und mich anlehnen konnte und nahm dann das Essenstablett auf meinen Schoß. Während ich das tat, setzte sich Kol an die Bettkante und betrachtete mich stumm.

Ich nahm mir ein Croissant vom Tablett und biss genüsslich hinein. „Mhhhmmm", murmelte ich als ich kaute. Es schmeckte wirklich atemberaubend gut. „Und wie soll es weitergehen?", fragte mich Kol plötzlich. Das war eine sehr gute Frage.

Ich schluckte hinunter und murmelte: „Ich weiß es nicht genau, aber ich werde definitiv heute zu Damon und Stefan gehen. Sie machen sich bestimmt Sorgen und ich will mit ihnen darüber reden, wieso sie mir nie sagen konnten, dass meine beste Freundin meine Cousine ist. Außerdem will ich heute all meine Freunde beruhigen das es mir gut geht."

Kol nickte und fügte dann hinzu: „Du solltest vielleicht die ganze Stadt beruhigen, du bist Stadtgespräch Nummer 1. Vermisst und gesucht von der ganzen Stadt. Mittlerweile glauben aber viele, das du gar nicht mehr lebst. Immerhin warst du jetzt fast zwei Wochen weg. Aber du wirst sie eines Besseren belehren. Du wirst ganz schön viel zu erklären haben, wenn du willst kann ich dir dabei helfen. Wenn sie dir zum Beispiel alle auf die Nerven gehen, kann ich sie hypnotisieren das sie dich in Ruhe lassen."

Ich lachte und erwiderte: „Ja. Es wäre schön, wenn du mitkommen würdest, Kol." Wir lächelten uns noch kurz an und dann aß ich mein Frühstück zu ende. Nachdem ich fertig war, nahm ich die Kleidung die mir Kol hingelegt hatte und zog mich im Bad um. Als ich dies gemacht hatte verließ ich zusammen mit Kol das Hotel aus dem wir freundlich verabschiedet wurden.

Als wir draußen waren blieb ich kurz stehen und atmete tief durch. Mystic Fall! Endlich war ich wieder Zuhause. Ich lächelte Kol kurz zu und so gingen wir dann weiter. Wir blieben aber nicht lange ungestört, schon anfangs zogen wir viele komische Blicke auf uns und dann stürmte mir plötzlich Bonnie in die Arme.

„Clara!!" Ich musste augenblicklich lächeln. Es war schön wieder in den Armen von meiner Freundin zu liegen. Ich hatte sie wirklich vermisst. Ich hatte das Gefühl das Bonnie mich gar nicht mehr loslassen wollte und deshalb flüsterte ich in ihr Ohr: „Bonnie, irgendwann musst du mich auch wieder loslassen." Ich kicherte, als sie sich von mir löste und erstaunt fragte: „Bist du es wirklich?"

„So wahrhaftig ich hier stehe", erwiderte ich und grinste. „Ich kann es nicht glauben", meinte Bonnie und ich sah wie Freudentränen in ihren Augen glitzerte. „Wir dachten alle, dass du vielleicht...", fing sie an und brach ab. Sie überspielte das und meinte: „Es ist so schön dass du wieder da bist." Sofort umarmte sie mich noch einmal und nun liefen ihr wirklich die Tränen über die Wangen.

Als sie sich wieder von mir löste, lächelte sie mich überglücklich an und bemerkte dann erst Kol neben mir. Sie musterte ihn und sah mich dann fragend an. „Oh, das ist Kol Bonnie. Kol das ist Bonnie", machte ich die beiden bekannt und schmunzelte, als Kol Bonnies Hand nahm und ihr einen Kuss darauf hauchte. „Es ist mir eine Freude", meinte er und Bonnie lächelte angetan.

Ich grinste, also alte Gesten hatte er noch drauf. Kol richtete sich wieder auf und lächelte mir zu. „Er hat mir bei meiner Flucht geholfen", fügte ich noch hinzu, während ich Kol anlächelte. Geschockt fragte Bonnie mich: „Also wurdest du wirklich entführt?" Ich nickte, während ich immer noch zu Kol hinübersah.

„Oh mein Gott! Das ist ja schrecklich, Gott sei Dank konntest du fliehen. Du solltest den Entführer der Polizei melden gehen", meinte Bonnie und ich schüttelte den Kopf. „Das wird nicht viel bringen, glaub mir", meinte ich und Kol nickte. Was wollte die Polizei schon gegen einen Ur-Vampir ausrichten?

Bonnie blieb kurz still und rief dann: „Es müssen alle erfahren das du lebst! Die Polizei kann dann endlich ihre Suche nach dir beenden und Mystic Falls kann sich wieder beruhigen. Glaub mir, ganz Mystic Falls weiß das du verschwunden bist. Damon und Stefan haben das ganz schön verbreitet. Die beiden sind richtig durchgedreht vor Panik wo du bist und sind mittlerweile total verzweifelt. Wissen sie schon, dass du zurück bist?"

Ich schüttelte leicht den Kopf. „Nein, aber das wollte ich jetzt tun und dann werde ich mich bei all den anderen melden. Ich habe ganz schön viel zu tun, vielleicht sagst du auch ein paar Bescheid, dann habe ich etwas weniger Arbeit", bat ich meine Freundin und sie nickte zustimmend. „Klar, ich habe sowieso nichts vor", meinte sie und fügte dann noch hinzu: „Wir haben dich echt alle vermisst."

Ich nickte lächelnd und erwiderte: „Ich euch auch." Wir umarmten uns noch einmal und dann hüpfte Bonnie voller Freude weg. Also haben Damon und Stefan ganz Mystic Falls Informiert das ich vermisst wurde. Das erklärt die ganzen komischen Blicke. Kol hatte Recht, ich war wirklich Stadtgespräch Nummer 1 und das bewies auch die nächste Straße, wo mich auch wieder jeder komisch ansah und ich diesmal total oft angesprochen wurde.

Durch eine Gasse durch die ich sonst immer vielleicht 3 Minuten brauchte, brauchte ich jetzt 15 Minuten. Fast jeder sprach mich an und freute sich das ich zurück war. Es dauerte fast eine Stunde bis wir vorm Salvatore Anwesen standen und ich tief durchatmete.

„Hier wohnst du also?", fragte mich Kol und schaute sich erstaunt das Haus von außen an. Ich nickte kurz und antworte: „Ja hier bin ich aufgewachsen. Das Salvatore Anwesen. Mittlerweile ist es 95 Jahre alt. Es existiert seit 1914..." Plötzlich fiel mir auf welches Jahr das war und ich drehte mich stumm zu Kol um, der kurz schluckte und dann das ganze überspielte: „Schönes Haus."

Ich nickte stumm. Es war echt taktlos von mir, dass ich jetzt das Jahr erwähnt hatte wo Kol erdolcht wurde, aber das Haus wurde nun einmal in diesem Jahr erbaut. Ich schob den Gedanken jetzt beiseite und wendete mich wieder der Tür zu. Ich atmete noch einmal tief durch und läutete dann an. Es blieb kurz still, dann öffnete sich die Tür und Damon stand vor mir...

Vom Schicksal gezeichnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt