Nachhause?

343 14 3
                                    

Clara's Sicht

Die kalte Nachtluft schlug mir jetzt entgegen und ich fröstelte leicht. Kol bemerkte dies und zog sich sein Jackett aus, was er mir sanft über meine Schultern legte.

„Hier, du brauchst die Jacke jetzt mehr als ich", meinte er und strich mir eine Haarlocke hinters Ohr. Ich wurde rot und lächelte, als ich mich in seine Jacke kuschelte. Sofort wurde mir wärmer und nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich...

„Nun, ich werde dich jetzt nach Hause bringen, Clara. Aber dazu müsste ich erstmal wissen, wo du genau wohnst", meinte er und grinste mich leicht an. Die Frage war eigentlich leicht zu beantworten: Ich wohne in Mystic Falls im Salvatore Anwesen. Doch jetzt wo ich frei war und dort hin konnte war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich dort im Moment überhaupt sein wollte.

Ich war immer noch enttäuscht das ich über jemanden anderes erfahren musste, dass die Forbes meine Familie waren. Ich war etwas verletzt und brauchte noch etwas Zeit um dies zu verarbeiten, aber ich konnte jetzt auch nicht einfach bei Caroline auftauchen und ihr sagen, dass ich ihre verschollen geglaubte Cousine war und es erst vor kurzem über jemand anderes erfahren habe. Wie würde das den klingen?

Und vor allem war es jetzt mitten in der Nacht. Ich wollte am liebsten jetzt nur schlafen und am Morgen darüber mir den Kopf zerbrechen, wie es weitergehen sollte. Ich brauchte Schlaf und wollte versichert sein, das Kol am Morgen noch da sein würde. Aber dies konnte ich doch nicht von ihm abverlangen.

„Ich weiß nicht...", murmelte ich und überlegte was ich nun tun sollte. „Du weißt nicht mehr wo du wohnst?", fragte mich Kol belustigt. Ich schüttelte den Kopf und erwiderte: „Natürlich weiß ich noch wo ich wohne, aber im Moment will ich da nicht hin. Ich würde am liebsten erst eine Nacht darüber schlafen und mir dann überlegen, wie ich weiter mache..."

Ich machte eine kurze Pause und fügte dann noch hinzu: „Weißt du, ich habe vor einer Woche circa über Klaus erfahren, dass ich noch lebende Verwandte habe und diese lebenden Verwandte lebten mein ganzes Leben vor meiner Nase.

Meine Cousine ist meine beste Freundin und meine Tante ist der Sherif der Stadt. Und ich wusste es nie und meine Adoptivfamilie, die Salvatores, haben mir es nie gesagt. Ich bin ihnen nicht direkt böse, ich liebe sie ja und sie sind für mich meine richtige Familie. Es ist nur eigenartig und ich bin etwas enttäuscht von ihnen, dass ich es über jemanden anderes erfahren musste."

Es blieb kurz still bis Kol die Stille unterbrach und murmelte: „Das ist ja ganz schön kompliziert..." Ich nickte stumm, ja das war es definitiv. Mein komplettes Leben wurde mit einmal völlig auf den Kopf gestellt und jetzt war auch noch er aufgetaucht, bei dem mein Herz höherschlug.

Oh Gott, vor gerade mal zwei Wochen war mein Leben noch völlig normal gewesen, soweit mein Leben halt mit Vampiren und so normal war. Aber als Zach starb hat alles begonnen falsch zu laufen und dann wurde ich am Schluss auch noch von einem Ur-Vampir entführt, der mir zu allen übelst auch noch erzählte wer ich eigentlich wirklich war und wer meine richtige Familie war.

Eine Hexe quälte mich zu allen übelst und wollte mich umbringen. Als dann noch Kol auftauchte und mein Leben noch einmal komplett auf den Kopf stellte, aber diesmal auf eine gute Art und Weise. Ich war dankbar dafür das ich ihm begegnen durfte.

Eigentlich sollte ich froh sein das alles so verlaufen war, weil hätte mich Klaus zum Beispiel nicht entführt, dann wäre ich Kol womöglich nie begegnet. Es war Schicksal, das mich Klaus entführt hat und ich Kol begegnete. Dies musste alles so kommen und ich bin dem Schicksal dankbar dafür das es so kam.

Kol riss mich wieder aus meinen Gedanken, als er mir vorschlug: „Wie wäre es dann, wenn ich uns eine Unterkunft für die Nacht suche. Morgen kannst du dann entscheiden, wie du weiter machen willst." Ich nickte, er konnte sich nicht vorstellen was für eine Erleichterung, das für mich war.

Vom Schicksal gezeichnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt