Blutverlust

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Clara's Sicht

Zitternd näherte ich mich der Tür, als Klaus sie mit einem Schwung öffnete und eine Frau Ende dreißig zum Vorschein kam. Sie sah haargenau wie ich aus, nur das man ihr die Jahre anmerkte und sah das sie nicht mehr die jüngste wahr.

„Hallo", meinte sie charmant langgezogen und trat mit einem breiten Lächeln über die Türschwelle. Erst als sie vor mir stehen blieb, bemerkte ich, dass ich wie erstarrt stehen geblieben war und die Luft angehalten hatte. Ich schnappte kurz nach Luft und erwiderte dann etwas ängstlich: „Hallo."

Klaus lachte über das Szenarium. Ich die ängstlich erstarrt dastand und meine Doppelgänger Hexe die vor mir böse grinsend stand und mich betrachtete. Nach seinem Lachen blieb es kurz still bis sich Klaus neben Mary stellte und einen Arm um seine liebe Hexe legte.

„Mary, wir haben es geschafft. Wir haben deine Doppelgängerin endlich gefunden. Was sagst du dazu? Wir sind deiner verlorenen Zauberkraft schon sehr nahe...", meinte Klaus und grinste mich böse an. Ich schluckte kurz, als Mary ihm ebenso grinsend antwortete: „Ich bin sehr zufrieden mit unseren Werk Klaus. Erstaunlich wie ähnlich sie mir sieht. Ich in meinen jungen Jahren."

Sie löste sich von Klaus Arm und ging um mich. Sie musterte mich von Kopf bis Fuß und ich ließ es leise zu. Ich war zu erstarrt um etwas Gegenteiliges zu tun.

Nachdem sie eine Runde um mich gegangen war blieb sie neben Klaus wieder stehen, klatschte in die Hände und meinte: „Hervorragend. Endlich haben wir sie, wie dumm von den Hexen, das mein Tantchen leicht für Erpressung zu haben ist und immer alles ausplaudert. Irgendwie finde ich es kaltblütig von ihnen, dass sie den Zauber auf ein armes unschuldiges Mädchen wie sie gelegt haben und da sage man mal, ich sei kaltblütig."

Sie lachte schallend auf. Ein Schauer lief mir bei ihrem Lachen über den Rücken. Nach einer halben Minute verstummte sie wieder und meinte dann grinsend: „Also beginnen wir am besten sofort. Ich war noch nie gut im Mitleid haben, also wieso die Mühe. Herzlos zu seien ist doch viel leichter, findest du nicht?"

Ich schluckte kurz und fragte vorsichtig: „Mit was wollen Sie beginnen?" Ich konnte mir schon denken was sie meinte, hoffte aber das Gegenteil. Mary lachte und meinte: „Na mit dem Zaubern, du Dummerchen. Ich will endlich meine Kräfte zurückbekommen!"

Sie grinste mich böse an und meinte dann an Klaus gewandt: „Welchen Raum können wir für die Versuche verunstalten?" Er grinste ihr zurück und antwortete: „Nehmt doch einfach den Salon, wenn etwas kaputt geht, kann ich das schnell wieder richten lassen, Hypnose regelt alles."

Musste er dem ganzen zustimmen? Ich wollte nicht mit dieser Hexe mit und irgendwelchen Experimenten unterzogen werden! Mary ging schon los, als ich immer noch erstarrt dastand und sie angsterfüllt ansah.

Genervt blieb sie stehen und rief: „Komm jetzt mit!" Sofort ging Klaus auf mich zu und ich erwartete das er mich irgendwie mit Gewalt zum Salon zerren würde, doch stattdessen sah er mir tief in die Augen und hypnotisierte mich: „Du wirst auf jeden Befehl von Mary und mir hören und ihn sofort ausführen."

Unter Trance wiederholte ich: „Ich werde jeden Befehl von euch ausführen." Verwirrt schüttelte ich den Kopf, als Klaus zufrieden meinte: „So das wäre geschafft mit Hypnose geht einfach alles viel leichter."

Mary grinste den Urvampir zufrieden an und befahl mir: „Folge uns jetzt brav in den Salon." Sofort ging ich ihr nach, jede Phase meines Körpers zog mich in die Richtung des Salons. Ich konnte nicht einmal daran denken, stehen zu bleiben oder etwas anders zu tun. Brav folgte ich den beiden in den Salon, wo sie dann die großen Türen schlossen und die Diener hinausschickten.

Vom Schicksal gezeichnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt