Damon's Sicht
Ich hörte Clara die Treppen hinunter poltern, während ich freundlich Elena zu lächelte und mich vorstellte: „Ich bin Damon, Stefans Bruder."
„Einen Bruder hat er nie erwähnt", erwiderte Elena, das Ebenbild von Katherine. Es war echt verrückt wie gleich sie aussahen. Als wäre Elena Katherines Doppelgängerin. Sie glichen sich auf's Haar, sogar dieselben dunklen Augen hatte sie. Wirklich unglaublich...
Elena lächelte mir schüchtern zu, während ich sie betrachtete. Mir war klar das Stefan mich nicht vor Elena erwähnt hatte und meinte deshalb: „Es liegt ihm nun mal nicht zu prahlen." In diesem Moment lief auf einmal Clara von hinten in mich hinein, was mir einen kleinen Stoß nach vorne verpasste. Ich stolperte einen winzigen Schritt nach vorne und verdrehte kurz die Augen. Schon als kleines Kind war Clara oft tollpatschig gewesen.
Verwirrt blickte Elena zu ihrer Freundin, während ich mich zu meiner kleinen Schwester umdrehte und ihr zusah wie sie einen Schritt zurück hüpfte. „Sorry. Ich wollte nicht stören", brachte sie unter mehreren schnellen Atemzügen heraus.
Wieso war sie so schnell die Treppe hinuntergeeilt? Was hatte sie bitte so zur Eile getrieben? Dachte sie etwa ich würde Elena noch verspeisen, wenn sie nicht rechtzeitig käme?
Ich schüttelte belustigt den Kopf. So ein böser Gastgeber war ich nun auch wieder nicht. Ich töte doch unsere Gäste nicht gleich beim Empfang, das wäre ja wirklich unhöflich und ich kam ja immerhin aus dem 19 Jahrhundert, da war Anstand sehr gefragt.
„Hi, Clara", begrüßte Elena Clara fröhlich. Sie klang begeistert endlich ein bekanntes Gesicht zu sehen. Ich drehte mich wieder zu ihr um und sah wie sie zu Clara hinüber lächelte.
„Hi", begrüßte Clara ihre Freundin und stellte sich neben mich. Ihre schnellen Atemzüge hatten sich wieder beruhigt und auch ihr Herz schlug wieder langsamer.
„Bitte, komm rein. Wir wollen ja nicht unhöflich sein, oder Clara?", meinte ich und wandte mich kurz zu Clara die kurz nickte.
Ich nahm sachte eine Hand an Elenas Rücken und führte sie in den Salon hinein. Während ich das tat, meinte ich zu ihr: „Stefan wird sicher jeden Moment hier sein." Wir traten in den großen Raum, den wir Salon nannten. „Wow, ich war schon so oft hier und jedes Mal wieder staune ich wie groß dieser Raum ist", meinte Elena und lächelte kurz zu Clara die lachte.
„Und jedes Mal wieder muss ich über deinen erstaunten Gesichtsausdruck lachen", erwiderte Clara und lachte kurz, auch Elena entlockte sie ein Lachen und selbst mich brachte sie kurz zum Grinsen.
Ich sah zu Elena, die sich weiter staunend umsah und fragte sie: „Also warst du schon oft hier?" Ich konnte mich nicht erinnern, dass Elena als kleines Mädchen oft hier war, aber das konnte ich nicht gut bewerten, denn wenn Clara früher etwas mit ihren Freunden gemacht hat, dann war ich meist weg.
Ich wollte nicht mit den kleinen Kindern zusammen sein und war deshalb meist im Wald gewesen und hatte Zach das mit den Kleinkindern regeln lassen. Um Clara habe ich mich ja immer gerne gekümmert, aber um andere Kleinkinder nicht. Zu Clara habe ich irgendwie eine Bindung seit ich sie das erste Mal gesehen habe. Ich habe immer das Bedürfnis sie zu beschützen.
Andere Kinder waren mir immer recht egal und zu laut. Ich meine die sind doch immer nur nervig, deshalb war meist Zach der der sich um alle Kleinkinder auf Claras Geburtstagen kümmern musste und auch bei anderen Besuchen. Stefan hätte oft auch gerne mitgeholfen, aber wenn andere Erwachsene hier waren haben wir uns meist im Hintergrund gehalten, da wir nie altern und wenn es jemanden doch aufgefallen ist haben wir ihn hypnotisiert, dass er unsere Begegnung vergisst.
Ich überlegte scharf nach ob ich ein kleines Mädchen mit den gleichen Augen wie Elena und dem gleichen Haar gesehen hatte. Mir fiel nichts ein. Mir fiel nur ein kleines Mädchen mit blonden Haaren ein, das immer sehr neugierig und verplant war. Ich glaube Caroline war ihr Name und mir fiel noch ein anderes Mädchen mit braunem wuscheligem Haar ein, das glaube ich irgendwas mit B hieß. Bonnie! So hieß das Mädchen.
Die zwei Kinder waren am öftesten immer hier gewesen und sonst noch viele andere Kinder. Man hatten kleine Kinder viele Freunde und waren aufgedreht bis zum geht nicht mehr. Bestimmt war Elena auch bei den kleinen Kindern dabei gewesen, nur hatte ich nie auf sie geachtet.
Ich schaute zu Elena, die nun als kurze Antwort auf meine Frage nickte und meinte: „Ja schon. Wir haben uns auch oft hier getroffen. Aber auch bei mir. Unterschiedlich. Das letzte Mal das ich hier war ist aber schon länger her. Ich glaube das war vor zwei Monaten, oder Clara?" Sie schaute kurz zu Clara, die kurz traurig nickte.
Elena sah kurz zu Boden und gestand: „Wir haben seit dem Tod meiner Eltern nicht mehr so oft etwas unternommen. Aber wir versuchen, dass es wieder mehr wird." Ich nickte kurz und entschuldigte mich: „Das mit deinen Eltern tut mir leid, Elena."
Wir blieben nun stehen und ich lächelte ihr kurz mitfühlend zu. Sie schaute kurz zu mir und ich sah in ihre dunkelbraunen Augen. Genau die gleichen Augen wie die von Katherine, meiner großen Liebe...
Clara's Sicht
Ich schaute kurz schweigend zu Boden. Es gefiel mir nie, wenn das Thema über Eltern zur Sprache kam. Elena tat mir leid, dass sie ihre Eltern verloren hatte, doch ich konnte es nicht richtig nachvollziehen. Ich hatte so etwas wie richtige Eltern nie.
Ich hatte natürlich Zach, der wie ein Vater für mich war und Stefan und Damon, die wie meine Brüder für mich waren, aber sie waren nun einmal nicht meine richtige Familie. Irgendwie war da so eine Lehre in mir. Es störte mich nicht, dass ich meine richtigen Eltern nie kennengelernt hatte, doch ich würde gerne wissen wie es wäre, wenn man eine Mutter hat. So etwas wie eine Mutter hatte ich nämlich nie.
Ich weiß das klingt jetzt traurig, aber ich hatte mich nie beschwert. Ich war glücklich hier bei den Salvatores zu sein, aber es war schon komisch, wenn andere Kinder mit ihren Müttern unterwegs waren oder andere von ihren richtigen Eltern sprachen.
Ich schüttelte kurz den Kopf um diese Gedanken los zu werden und schaute lächelnd zu meiner besten Freundin. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass mich Damon merkwürdig von der Seite beobachtete, was ich mit einem Lächeln versuchte herunterzuspielen.
Ich bemerkte plötzlich das ich ganz trocken im Mund war. Ein Wasser war genau das was ich gerade brauchte. Ich lächelte und meinte zu den anderen: „Ich habe Durst. Will noch jemand etwas trinken?" Damon schüttelte kurz den Kopf, während Elena höflich ablehnte: „Nein danke. Ich brauche nichts." Ich nickte kurz und wendete mich dann von den zweien ab.
Ich vertraute Damon und wusste er würde Elena nichts antun, dafür bedeutete ich ihm zu viel. Ich konnte die zwei also ohne Bedenken kurz alleine lassen.
Gedankenverloren betrat ich die Küche, als ich auf einmal eine andere Person im Raum bemerkte. Zu meinem Pech war es Zach. Ich stöhnte kurz und ging dann ihn ignorierend zum Gläser Schrank.
„Clara, könnten wir kurz reden?", bat er mich, während ich mir ein Glas aus dem Kasten nahm. Ich reagierte auf seine Frage nicht und ging einfach an ihm vorbei.
„Clara, ich...", begann er verzweifelt, während ich um ihn zu übertönen, den Wasserhahn einschaltete. „Sag nichts", murmelte ich, als ich den Wasserhahn abgestellt hatte.
Ich trank einen Schluck des kalten Wassers und merkte, dass ich wirklich Durst hatte. Nur in wenigen Schlucken hatte ich das Glas schon ausgetrunken und stellte es in den Geschirrspüler hinein. Als ich mich wieder aufrichtete fügte ich noch hinzu: „Ich will nichts von dir hören." Noch ehe er darauf etwas erwidern konnte, hatte ich das Zimmer schon wieder verlassen.
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Vom Schicksal gezeichnet
FanfictionClara hat früh ihre Eltern verloren und wächst deshalb bei zwei Vampiren auf. Sie weiß über die magische Welt Bescheid und kommt so in manch knifflige Situationen. Sie hat kein leichtes Leben und keine leichte Familie. Damon und Stefan sind wie Brü...