Die Nacht des Kometen

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Clara's Sicht
01. September 2009

Es war so weit, die Nacht des Kometen war da. Ich wollte nicht ganz alleine dort auftauchen und fragte deshalb Damon ob er mitkommen wollte. Als erstes wollte er ablehnen, aber sobald ich meinen Schmollmund aufsetzte willigte er ein. Schon als Kind konnte er mir keinen Wunsch abschlagen.

Deshalb saß ich jetzt neben ihm im Auto. „Danke das du mitkommst", bedankte ich mich mit einem Lächeln. Er schaute kurz zu mir, dann konzentrierte er sich wieder auf die Straße und meinte: „Gerne, ich kann einfach nicht nein zu dir sagen." Ich grinste und erwiderte: „Ja, das ist ein Vorteil für mich. Aber es wird dir bestimmt gefallen. So einen Kometen sieht man nicht alle Jahre."

Er schüttelte lächelnd den Kopf und parkte neben einem VW ein. Ich schnallte mich gerade ab und wollte die Fahrertür öffnen, als auf einmal Damon mit Vampirtempo schon auf der Beifahrerseite stand und mir charmant die Tür öffnete. Er reichte mir die Hand zum Aussteigen, die ich ergriff und ihn flüsternd ermahnte: "Bist du verrückt?! Dich hätte jemand sehen können."

Er zog mich vom Sitz hoch und zuckte mit den Schultern. "Es ist dunkel", meinte er, als wäre das eine Ausrede Vampir Geschwindigkeit in der Öffentlichkeit zu verwenden.

Ich schüttelte lächelnd den Kopf, als er hinter mir die Autotür schloss und mir seinen Arm hinhielt. „Wollen wir Mylady?", fragte er mich. Ich grinste ihn kurz frech an, dann willigte ich ein: „Mit größtem Vergnügen, Mister Salvatore."

Ich ergriff seinen Arm und so gingen wir zusammen in den Park, wo sich schon lauter Leute mit Kerzen in den Händen tummelten. Wir mussten nicht weit gehen und uns kam Caroline schon entgegen.

„Hey", begrüßte sie uns, sah dabei aber nur Damon mit einem breiten Lächeln an. Wieso mochte Care beide meine Brüder und willigte mich jedes Mal keines Blickes, wenn einer von ihnen neben mir stand. „Hi Care", begrüßte ich sie und sie blickte kurz zu mir. Sie lächelte mich kurz an, dann sah sie wieder zu meinem großen Bruder. „Hey", begrüßte Damon sie kurz.

Es blieb kurz still, dann beendete Care die Still und meinte: „Ich hab hier bestimmt noch zwei Kerzen für euch." Sie ging kurz in die Knie und holte zwei Kerzen aus einer Schachtel, die unter einen der Tische stand. Sie reichte uns die zwei Kerzen, wo jeder von uns eine ergriff.

Charmant strich sich Care eine blonde Haarsträhne zurück und meinte zu Damon: „Hier, ich kann deine anzünden." Mit der Flamme ihrer schon brennenden Kerze zündete sie Damon's an. Nachdem sie dies gemacht hatte wendete sich Damon zu mir und fragte mich förmlich: „Darf ich ihre Kerze anzünden, werte Lady?" Ich grinste ihn an und hielt ihm meine Kerze kurz hin, die er mit seiner entzündete. „Danke", bedankte ich mich mit einem Lächeln, das er erwiderte.

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie Caroline eifersüchtig zu mir hinüber sah. Sie wünschte sich bestimmt mehr Beachtung von Damon, die sie aber nicht von ihm kriegte. Nachdem Damon und ich uns kurz lächelnd anblickten, wandte ich meinen Blick wieder zu meiner besten Freundin und fragte sie: „Sind Bonnie und Elena auch schon hier?"

Es dauerte einen kurzen Augenblick bis Care ihren Blick von Damon losriss und mich anschaute. „Ja sie sind schon hier und haben sich unter die Leute gemischt. Bonnie müsste noch bei Matt drüben sein und Elena ist bei Stefan irgendwo hier", antwortete mir Care und lächelte mir kurz zu.

„Schön, vielleicht sehe ich sie nachher noch", meinte ich und lächelte Care an. Ich wandte mich an Damon und schaute ihn mit einem hilfesuchenden Blick an. Ich wollte Care nicht sagen, dass wir gerne alleine sein würden. Ich wollte nicht unhöflich sein. Unsicher deutete ich Damon das wir weiter gehen sollten und lächelte Care kurz entschuldigend zu.

„Wir werden uns mal etwas umsehen", teilte Damon meiner Freundin mit und half mir von ihr loszukommen. „Ja", bestätigte ich und fügte noch fragend hinzu: „Vielleicht bis später?"

„Ja klar, ich will euch nicht stören. Schaut euch ruhig um und dann sehen wir uns bestimmt noch", stotterte Care dahin und man merkte ihr an, dass sie uns nicht alleine lassen wollte. Sie lächelte uns noch einmal kurz überheblich zu, was wirklich unecht aussah und entfernte sich dann von uns.

Ich atmete einmal tief durch und bedankte mich bei meinem Bruder: „Danke, du hast uns gerettet. Care wollte ja gar nicht mehr weg." Damon lachte kurz über meinen genervten Gesichtsausdruck und meinte: „Ja, so sah es aus. Am liebsten wäre sie bei uns geblieben." Ich nickte.

Ich mochte Care, aber sie konnte manchmal echt nerven. Ich wollte einfach mal alleine mit Damon sein und den Abend genießen. Außerdem gefiel mir nicht wie Caroline Damon anblickte, was Damon wohl nicht so bemerkt hatte oder es war ihm einfach egal. Bestimmt war er es schon gewohnt, dass ihm alle Mädchen nachschauten und genoss es auch noch.

Aber ich verübelte es ihm nicht. Er genoss einfach die Aufmerksamkeit und ich verstand auch die Mädchen. Damon war ja wirklich heiß und wäre ich nicht von ihm großgezogen worden und wäre er nicht wie ein Bruder für mich, dann würde ich vermutlich auch einer dieser nach glotzenden Mädchen sein.

„Schau mal!", rief Damon auf einmal und riss mich so aus meinen Gedanken. Ich blickte fragend zu ihm hinüber. Er nickte mit dem Kopf nach oben in den Himmel und fügte noch hinzu: „Dort oben!" Ich folgte seinem Blick und entdeckte einen silberleuchtenden Strahl im dunklen Himmel. Dies war bestimmt der Komet, der einen silbernen Strahl hinter sich herzog. Er leuchtete wunderschön. Ich hatte mir nicht gedacht, dass man ihn so schön sehen würde. Es war einfach atemberaubend.

„Wow", hauchte ich, nicht im Stande mehr von mir zu geben. „Ja, er ist wunderschön", erwiderte Damon und sah wie ich in den Himmel hinauf. „Du hattest recht, hierherzukommen. Er sieht fast schöner aus, als vor 145 Jahren. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich ihn beim ersten Mal durch Menschenaugen gesehen und nun durch Vampir Augen sehe", vermutete Damon und lächelte mich von der Seite an. Ich wandte meinen Blick von dem Kometen ab und sah in die wunderschönen blauen Augen meines Bruders.

Ich erwiderte sein Lächeln und bedankte mich bei ihm: „Danke das du mit mir hergekommen bist, dass bedeutet mir sehr viel." Ich schloss ihn in eine Umarmung, die er nach kurzem Zögern erwiderte. Beide passten wir auf, dass die Kerze die Kleidung des jeweils anderen nicht berührten. „Danke, dass du mich hierhergeschleppt hast", erwiderte Damon in die Umarmung und ich wusste das er lächelte, genau wie ich es in dem Moment tat.

Nach einem kurzen Augenblick lösten wir uns dann wieder und lächelten uns an. Es blieb noch kurz still, dann unterbrach Damon die Stille und fragte mich zögernd: „Würde es dich stören, wenn ich noch kurz in den Mystic Grill gehen würde? Du kannst auch gerne mitkommen, wenn du willst." Ich überlegte einen kurzen Moment bevor ich ihm antwortete: „Nein, gar kein Problem. Du kannst gerne gehen. Ich werde noch kurz hierbleiben. Ich komme dann nach." Er nickte und lächelte mir noch kurz zu, dann drehte er sich um und entfernte sich von mir.

Ich blickte wieder in den Himmel hinauf. Die Sterne funkelten am ganzen Himmel neben dem fast halbem Mond. Es war wirklich wunderschön und dann auch noch der leuchtende Komet, der sich langsam fortbewegte. Ich lächelte, als ich plötzlich eine Sternschnuppe sah. Ich schloss schnell die Augen und wünschte mir etwas. Ich wünsche mir einen Seelenverwandten zu finden. Jemanden der mich so liebt wie ich bin und immer für mich da ist...

Vom Schicksal gezeichnetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt