Still schweigend schauten wir uns an, bis sie verletzt ihren Kopf drehte.
"Wieso lässt du mich nicht einfach gehen?"
"Weil ich nicht denselben Fehler erneut machen werde. Ich habe dich damals verlassen, weil du mich nicht sehen wolltest. Das war der größte Fehler meines Lebens. Liebste, bitte lass es uns endlich hinter uns bringen. Ich vermisse dich so wahnsinnig."
"Hinter uns bringen? Das lässt sich nicht wieder einkriegen! Du hast mich damit zerstört. Du hast unsere Beziehung zerstört. Einfach alles."
Ich schritt auf sie zu und legte meine Hände auf ihre Wangen.
"Du weißt, wie sehr mir das leid tut. Es tut mir einfach so unfassbar leid. Aber denkst du, ich leide nicht darunter? Gott, ich denke jeden verfluchten Tag daran. Dass ich dich dadurch verliere, zerstört mich nur noch mehr."
"Kian."
Ich legte seit Monaten wieder meine Lippen auf ihre. Sie wich nicht zurück, weshalb ich den Kuss vertiefte. Es steckte so viel Leidenschaft darin, dass eins zum anderen führte.
...
Keuchend lagen wir in Bett, als plötzlich Ava wieder zu weinen begann. Panisch wollte ich ihre Hand nehmen und sie beruhigen, aber sie zog sie von mir weg.
"Ich hätte es niemals so weit kommen lassen dürfen. Es war ein Fehler, Kian. Dies hat mich nur noch mehr daran erinnert, was du getan hast."
Wütend stand ich vom Bett auf, schnappte mir meine Kleidung und zog mich um. Ich hielt vieles aus, aber irgendwann war die Grenze auch erreicht. Ich liebte Ava mit allem was ich hatte. Sie war mein Leben und mein Schicksal. Alles würde ich für sie tun, und genau dass war der Fehler gewesen. Mein Herz schmerzte, sodass ich dachte, es würde in Flammen stehen. Bevor ich weiter mit ihr stritt, würde ich lieber eine Weile untertauchen. Vielleicht würde meine Frau mich genauso sehr vermissen, wie ich sie vermissen würde. Vielleicht konnte ich sie durch eine kurzzeitige Trennung dazu bringen, mir zu verzeihen und alles hinter uns zu lassen.
Ich blickte auf meine weinende Schönheit. Wie sehr würde ich sie in meinen Armen nehmen und ihr sagen, wie sehr ich sie vergötterte. Aber ich kannte sie. Das würde alles nur noch schlimmer machen. Schwerenherzens sagte ich: "Ich werde für eine Weile fort sein. Ich werde dir die Möglichkeit geben, alles zu überdenken. Wenn du dich dann wirklich von mir trennen willst, dann soll es so sein. Ich werde dich nicht mehr aufhalten. Du weißt, dass ich dich über alles liebe. Wenn es dich glücklich macht, mich zu verlassen. Dann werde ich dir deinen Wunsch erfüllen."
Mit diesen Worten verließ ich das Schlafzimmer und lehnte mich an die Tür. Tränen liefen über meine Wangen. Ich war einfach so schwach, wenn es um sie ging. Obwohl ich der stärkste Wolf der Welt war, ein König mit Fähigkeiten, war ich doch nur ein kleiner, winselnder Wolf der seine Gefährtin brauchte.
Wenn mich Ava nicht mehr wollte, dann werde ich ihr den Gefallen tun. Aber ohne sie weiterleben? Das konnte ich nicht und das würde ich auch nicht. Dieser Entschluss stand fest. Trotzdem hoffte ich von ganzen Herzen, dass Ava nach diesen Wochen bemerken würde, wie sehr wir einander brauchten.
8 Wochen später...
"Geht es ihr gut?", fragte ich Rose wie jeden Morgen, seitdem ich weg war. Sie seufzte und antwortete: "Sie vermisst dich, Kian. Ich weiß, dass es nicht leicht für sie ist. Die ganze Situation ist verdammt schwierig. Aber ich weiß, dass ihr das hinkriegen werdet."
Ich massierte mir meine Schläfe, während ich aus den Fenster starrte. Die Landschaft war von Schnee bedeckt und draußen war es eisig kalt. In meinen Inneren war es genauso.
"Glaubst du, ich könnte morgen wieder zurück?"
"Ich habe gestern Abend mir ihr gesprochen. Sie wollte mit dir sprechen."
"Ich packe meine Sachen und bin morgen früh da!", sagte ich und legte auf.
Dass Ava Zuhause immer noch auf mich wartete und bisher nicht geflohen war, war ein gutes Zeichen. Ich hatte Herzklopfen. Worüber wollte sie mit mir sprechen? Ich hatte Angst aber gleichzeitig auch Hoffnungen.
Schnell packte ich meine Sachen ein und machte mich auf dem Weg zum Auto. Die Fahrt würde lange dauern, aber ich würde nicht schlafen. Je eher ich zu Ava komme, desto eher konnte ich sie wieder in meine Arme schließen. Ich vermisste ihr Lächeln, welches ich seit Monaten nicht mehr gesehen hatte. Ich vermisste ihren Geruch, ihre Stimme. Einfach alles.
...
Als ich am nächsten Morgen Zuhause ankam, überkommt mich ein ungutes Gefühl. Noah schien meine Anwesenheit zu bemerken, denn er rannte hinaus.
"Wieso verdammt hebst du nicht ab?"
"Mein Akku war leer, was ist passiert?"
"Ava."
Ich schrack auf.
"Was ist mit ihr?", fragte ich besorgt und rannte schon hinein. Als ich die Türklinke unseres Schlafzimmer nach unten drückte, hörte ich Noah's Worte.
"Sie ist weg."
Nein. Nein das durfte nicht wahr sein. Sie konnte nicht davongelaufen sein. Das hätte sie mir nie antun können. Ich wusste, dass Ava mich liebte. Auch, wenn sie es in den letzten Monaten nicht mehr gezeigt hatte.
Mit zitternden Beinen ging ich auf unser Bett zu und erkannte etwas.
Nein. War das etwa ein Abschiedsbrief?
Ich schnappte den Zettel und begann mit glasigen Augen zu lesen.
«Kian, ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Ich dachte auch nie, dass dieser Tag kommen würde. Du musst wissen, dass ich die Worte damals nicht ernst gemeint hatte. Ich hasse dich nicht. Verdammt, ich liebe dich und das zerstörte mich eben. Weil der Mann, den ich überalles liebte, mir - nein, uns das angetan hatte. In den letzten Wochen konnte ich viel über uns nachdenken. Mir ist nun bewusst, dass es auch für dich nicht leicht gewesen sein musste. Für dich war es ebenfalls schwer und du musst eine Menge durchgemacht haben. Dass ich dich so behandelt habe, brachte das Fass womöglich zum Überlaufen. Ich hätte ebenfalls für dich da sein müssen. Deshalb tut es mir leid. Ich hatte diese Zeit gebraucht um es zu bemerken. Erst gestern hatte ich Rose gesagt, dass ich dich sprechen wollte. Ich wollte es dir persönlich sagen. Ich wollte uns wieder eine Chance geben. Aber dann habe ich etwas erfahren. Ich bin schwanger, Kian. Du weißt, dass ich es dieses Mal nicht tun kann. Ich bereue bereits jeden einzelnen Tag, in der ich unser Kind abtreiben musste. Ein kleines unschuldiges Wesen. Nur, weil du Angst um mich hattest, dass mir dasselbe wie mit Rose passieren würde. Ich weiß, dass du mich beschützen wolltest aber du hättest mich nie dazu zwingen dürfen. Dieses Kind werde ich bekommen. Ich werde die zweite Chance nutzen und dieses Kind, unser Kind großziehen. Ich möchte nicht, dass du mir wieder keine Wahl lässt. Also ist es besser, wenn ich gehe."
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Was sagt ihr? Hat Kian übertrieben? Oder übertreibt Ava?JETZT seid IHR gefragt!
Wie soll es weitergehen?- Kian überlässt Ava ihr Schicksal 😂
- Kian sucht nach ihr und findet sie VOR der Geburt.
-Kian sucht nach ihr und findet sie nach ein paar Jahren.⭐️Stimmt ab :)
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Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)
WerewolfKian Black - unverschämt gutaussehend, beliebt und kaltherzig. Noch dazu ein Werwolf, der verzweifelt nach seiner Mate sucht. Was passiert, wenn er sie endlich findet und feststellen muss, dass er sie bereits kennt und in der Vergangenheit nicht be...