AVA's P.O.V
"Möchten Sie wissen, welches Geschlecht das Kind hat?", fragte mich die Ärztin.
Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein."
"Wenn Sie möchten gebe ich Ihnen einen Ratgeber für alleinerziehende Eltern?", fragte sie mich plötzlich.
Ein Stich durchfuhr mich. Es gab nicht eine Sekunde, an der ich nicht an Kian dachte. Sobald unser Kind auf der Welt wäre, würde ich zu ihm zurückkehren, falls er uns überhaupt dann noch wollte. Ich weiß, dass er damals Angst hatte mich zu verlieren. Was mit Rose geschehen war, prägte unser ganzes Leben. Wir hatten Rose zwar wieder zurück ins Leben geholt, doch dafür verließ uns ein anderer Mensch. Kian's Mutter. Sie hatte damals eine Pforte zur Unterwelt geöffnet und als Hexe überlebte man nicht. Sie wusste es, hatte aber vorher kein Wort darüber verloren.
Deshalb hatte Kian Angst. Es gab keine Chance mehr, mich wieder ins Leben zurückzuholen, wenn mir während der Geburt etwas passierte. Seit zwei Monaten war ich nun fort und ich wusste nicht, wie es Kian ging. Vielleicht sollte ich ihn einmal anrufen? Mich erkundigen, wie es ihm ging?
Als ich Zuhause war, schnappte ich mir das neue Handy und wählte seine Nummer, die ich auswendig konnte.
Ein ungutes Gefühl überkam mich, als er auch beim dritten Versuch nicht abhob. Ich wählte die Nummer von Rose.
"Hallo?", hörte ich ihre Stimme am anderen Ende der Leitung. Sie klang geschwächt.
"Rose? Ich bin es."
"Ava? Wo steckst du verdammt?"
"Ich bin...wo ist Kian?", erkundige ich mich direkt.
"Er ist in eurem Zimmer."
"Geht es ihm gut?", fragte ich.
Rose schnaubte, bevor sie wütend antwortete: "Hör mal zu, Ava. Ich liebe dich wie eine kleine Schwester, deshalb werde ich ehrlich zu dir sein. Ich finde, dass du selbstsüchtig bist. Nach allem was ihr beide durchgemacht habt, verlässt du ihn einfach so? Ich weiß, dass du Angst hattest. Aber Kian hätte dich nie ein zweites Mal dazu gedrängt euer Kind abzutreiben. Er hatte es damals schon mehrfach bereut, erst Recht als du mit ihm kein Wort mehr gesprochen hast. Er hat in seinem Leben eine Menge durchgemacht. Auch er hat gelitten, aber du denkst nur an dich selbst. Du tust nur da, was du für richtig hälst. Verdammt ihr seid Gefährten! Ihr müsst euch gegenseitig unterstützen!"
Weinend hörte ich ihr zu. Sie hatte vollkommen Recht. Ich hatte nur an mich gedacht. Nie an Kian, der für mich alles getan hatte.
"Wo ist er? Ich will ihm sprechen."
"Tut mir leid, aber das kannst du nicht."
"Rose, es tut mir leid oke? Ich vermisse ihn und ich will es wieder gutmachen. Ich will bei ihm sein. Nur, will ich ihn erst sprechen."
"Ava, es geht nicht! Hörst du?"
Plötzlich fing sie an zu schluchzen. Meine Alarmglocken läuteten. Ich richtete mich panisch auf und fragte: "Rose, was ist los? Wo ist Kian?"
"Er liegt im Sterben."
...
"Wir sind in zehn Minuten da, Miss!", sagte der Taxifahrer besorgt.
Ich heulte schon seit Stunden. Als ich erfuhr, dass es Kian schlecht ging, bin ich sofort in den ersten Flieger gestiegen und zurück nach Hause geflogen. Mein schlechtes Gewissen brachte mich um. Meinetwegen ging es Kian schlecht. Es war immer meinetwegen.
Rose hatte erzählt, dass Kian mich suchen wollte. Doch so weit kam es nie. Ihm ging es plötzlich schlecht und er wurde bewusstlos. Der Rudelarzt untersuchte ihn und konnte zunächst nichts feststellen. Seit zwei Monaten lag er im Koma und ich war nicht da um ihn zu helfen. Ich hasste mich. Ich hasste mich, für das was ich ihm angetan hatte. Er hatte mich überhaupt nicht verdient.
"Wir sind da, Miss!", unterbrach mich der Mann. Ich reichte ihm schnell ein paar Scheine und stürmte aus dem Auto. So schnell wie ich konnte rannte ich ins Haus, direkt in unser Schlafzimmer. Mein Herz brach, als ich Kian sah. Weinend fiel ich vor ihm auf die Knie und hielt seine Hand fest. Tränen überfluteten mein Gesicht. Ich bemerkte, wie die anderen Kian's Raum verlassen. Nur Noah bleibt und sieht stumm zu.
"Kian, bitte steh auf. Es tut mir leid. Für alles was ich dir angetan habe. Wenn du aufstehst, dann verspreche ich dir, dass ich nie wieder so sein werde. Ich werde immer an deiner Seite bleiben. Bitte, Kian."
Ich hob meinen Kopf und blickte Noah an, der ebenfalls weinte.
"Was hat der Arzt gesagt? Gibt es Neuigkeiten."
Er schloss seine Augen und drehte sich um.
"Kian wird bald wieder aufstehen."
Erleichterung durchflutete meinen Körper. Ich sah zu meiner großen Liebe und küsste sein Gesicht. Ich lächelte und blickte Noah an, der nun aus dem Fenster sieht.
"Das sind doch gute Neuigkeiten!"
Er drehte sich um und blickte mich schmerzverzerrene an.
"Noah! Das sind gute Neuigkeiten! Wieso siehst du mich so an?"
"Ava, er wird nicht mehr derselbe sein!", gab er zu.
"Was...was meinst du damit?", fragte ich beängstigend.
"Sein Wolf liegt im Sterben. Wenn er wieder aufsteht, wird er ein gewöhnlicher Mensch sein. Es wird eure Gefährtenbindung nicht mehr geben. Die Matebindung wird verschwinden."
Geschockt sah ich wieder zu Kian. Meinetwegen starb sein wunderschöner Wolf? Alles nur meinetwegen.
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Aaaaargh, warum gibt es in dieser Geschichte nur Drama?? 😂
Ich glaube ich verbrauche die Liebe für die Geschichte Lykaner. 😂
Oh man...Danke an byklies56 für die Idee, dass diesmal Ava zu Kian kommen soll. Aber mit Idee hast du Kian's Wolf nun auf dem Gewissen 😂😂😂
Wer hat Ideen? Hilft mir :)
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Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)
WerewolfKian Black - unverschämt gutaussehend, beliebt und kaltherzig. Noch dazu ein Werwolf, der verzweifelt nach seiner Mate sucht. Was passiert, wenn er sie endlich findet und feststellen muss, dass er sie bereits kennt und in der Vergangenheit nicht be...