19 - Kleiner Unfall (V)

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Der Unterricht zog sich ziemlich lange und am liebsten wäre ich einfach hinausgestürmt und nie wieder zurückgekehrt. Während ich eigentlich beim Unterricht aufpassen müsste, entwickelte ich eine Strategie wie ich am besten die Wette gewinnen würde. Am besten ich mache es wie jedes Mal. Das Mädchen würde mir bestimmt um den Hals fallen, wie jede andere auch. Man könnte mich jetzt als eitel bezeichnen. Aber ich wusste welchen Effekt ich auf Mädchen habe, jeder andere würde es genauso ausnutzen wie ich es tat.

Als es endlich zur Pause klingelte, zwinkerte ich den anderen zu und machte mich schließlich auf die Suche nach dem Strebermädchen. Nach einigen Minuten, in der ich sie noch nicht gefunden hatte, überlegte ich wo sie sein könnte. Vielleicht in der Bibliothek? Obwohl, was sollte sie in der Pause dort machen? Ein Versuch war es wert.

Ich begab mich in die Bibliothek und lächelte, als ich sie sah. Sie saß auf einen Stuhl und war vertieft in einem Buch. Wie gehe ich das am besten an?, fragte ich mich selbst. Es würde schon nichts schieflaufen. Mit schnellen Schritten ging ich auf sie zu und nahm gegenüber von ihr Platz. Sie schien mich nicht zu bemerken, also räusperte ich mich kurz. Erschrocken hob sie ihren Kopf und sah mich durch ihre rehbraunen Augen an. Sie hatte eine kleine Stupsnase und ein rundes Gesicht. Sie sah eigentlich ziemlich süß aus, ich wusste nicht wieso ich sie bisher nicht bemerkt hatte.

„Kann ich dir irgendwie helfen oder wieso starrst du mich so an?", fragte sie plötzlich und klang dabei alles andere als freundlich.

Ich hob meine Augenbraue hoch. Ok, das hatte ich nicht erwartet.

„Wie heißt du?", erkundigte ich mich direkt.

„Das geht dich nichts an. Würdest du jetzt gehen?"

Ich wusste nicht, ob das ihre Taktik war oder ob sie wirklich kein Interesse an mir hatte. Wenn es das Zweite war, dann würde es doch etwas schwieriger sein, die Wette zu gewinnen als gedacht.

Gerade als ich etwas erwidern wollte, klingelte es bereits. Das Mädchen packte ihre Bücher zusammen und lies mich einfach stehen. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinem Mund. Ich wäre nicht Kian, wenn ich Herausforderungen nicht lieben würde.

...

Sport stand als nächstes im Programm. Mit meinem Rudel machte ich mich auf dem Weg in die Umkleidekabine. Als wir alle fertig umgezogen waren, betraten wir die Halle. Die Sporthalle war ziemlich groß, weshalb sie aufgeteilt wurde. Nebenan hatten die Mädchen aus meiner Klasse und aus einem jüngeren Jahrgang zusammen Sport. Ich blickte bewusst zur Seite, da ich einen vertrauten Geruch wahrnahm. Dann sah ich sie. Während die anderen Mädchen kurze Shorts trugen, trug sie eine lange Jogginghose. Sie sah ziemlich süß darin aus.

„Wen starrst du schon wieder an?", fragte mich Dany und trat neben mich.

„Doch nicht etwa Elena?", fragte er entsetzt.

Ich wandte mich ihn zu und antwortete ihm: „Rede keinen Unsinn. Als ob ich ihr hinterher sehen würde. Sie ist viel zu billig. Nicht einmal ich gebe mich mit so einer ab und das muss schon was heißen."

„Wen dann? Ich...oh das Mädchen dort? Wie läufts? Kennst du schon ihren Namen?"

„Nein, sie will ihn mir nicht verraten. Aber ich habe eine Idee." Ich ging auf einen Jungen zu, der aus ihrer Klasse sein musste. Als er mich sah, blickte er mich ängstlich an und sagte: „K..Kian? Habe ich etwas falsch gemacht?"

Irgendwie hatten die jüngeren Schüler Angst vor mir, obwohl ich ihnen nie etwas getan hatte. Ich war kein Schläger oder so.

„Siehst du das Mädchen dort? Die eine schwarze, lange Jogginghose trägt und mit diesem Mädchen da redet?"

Er blickte zur anderen Seite der Sporthalle und nickte. „Ava? Ja, sie geht in meine Klasse. Sie ist ziemlich schüchtern."

Ich klopfte ihn leicht auf die Schulter und bedankte mich bei ihm. Jetzt wusste ich wenigstens ihren Namen.

...

Kur bevor die Stunde endete, sah ich wieder zu Ava rüber. Sie spielten gerade Volleyball und ich musste zugeben, dass sie ziemlich sportlich war.

Das hast du jetzt davon, dass du dich mehr an ihr interessierst als an mir!", hörte ich eine Stimme in meinen Gedanken. Ehe ich überhaupt reagieren konnte, schlug Elena mit voller Kraft den Ball direkt in Avas Gesicht. Geschockt rannte ich direkt hin und kniete mich zu Ava, die am Boden lag. Elena hatte ihre Werwolfsstärke gegen einen Menschen verwendet, das würde Konsequenzen haben. Ava hielt sich mit ihrer Hand ihre blutige Nase. Ich stützte ihren Kopf an meiner Hand ab und sie sagte leise: „Lass mich los."

Ein Lehrer kam auf uns und sagte: „Miss Mason, gehen Sie bitte direkt zur Krankenschwester. Das sieht nicht gut aus."

Ava löste sich von mir und als sie auf den Beinen stand, schwankte sie. Schnell hielt ich sie fest, damit sie nicht umkippte.

„Mr. Black, begleiten Sie Miss Mason!"

Bevor Ava etwas erwidern konnte, hatte ich sie schon hochgehoben. Ich ignorierte die verwunderten Gesichter der anderen. Ava fing an zu zappeln und sagte: „Lass mich gefälligst los, Kian."

Dass sie meinen Namen kannte schockte mich nicht, den kannte jeder an der Schule.

„Halt Still, Ava!", sagte ich fordernd. Zu meiner Verwunderung blieb sie wirklich still.

„Hast du Schmerzen?", erkundigte ich mich bei ihr. Ich kannte die Antwort bereits. Ihre braunen Augen waren glasig und sie hielt sich immer noch ihre Nase fest, die einfach nicht aufhören wollte zu bluten. Ich wusste nicht, weshalb ich so wütend darauf war. Wütend auf Elena, die ihr das angetan hatte. Aber das würde noch ein Nachspiel haben...

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Ich hoffe, dass es euch gefällt. Morgen oder Mittwoch gehts schon weiter :)

Gefällt euch der junge Kian aus der Vergangenheit mehr, oder der Erwachsene?

Ich habe es so mit meinen Bibliotheksszenen, zuerst Aiden & Mia und jetzt Kian & Ava. 😂😂

Zufall? Ich denke nicht.
Absicht? Oh ja!
Hotel? Trivago! (Habe diesen Witz mal irgendwo gelesen und der ist mir gerade wieder eingefallen)

Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt