Mein Kopf dröhnte, als ich langsam wieder zu mir kam. Ein unwiderstehlicher Duft stieg in meine Nase und ich wusste direkt, von wem sie ausging. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und sah direkt in Avas besorgtem Gesicht. Sie saß auf dem Boden, während mein Kopf auf ihrem Schoß lag.
Ich erinnerte mich. Ich erinnerte mich an jedes verdammte Detail. Ohne auch nur lange überlegen zu müssen, zog ich Avas Kopf zu mir herunter und küsste sie stürmisch. Sie lebte. Sie war am Leben. Meine Ava war am Leben.
Nach einigen Sekunden entfernte ich mich von ihr und richtete mich anschließend auf. Schnell zog ich sie in meine Arme und unterdrückte die Freudentränen. Nichts und niemand konnte mich jetzt von ihr fernhalten.
„Kian, lass mich los. Bist du verrück?"
Nun ja, außer sie selbst. Aber ich würde nie wieder aufgeben.
Ich löste mich von ihr und strahlte sie überglücklich an. Sie dagegen, sah mich nur verwirrt und wütend zugleich an. Trotzdem erkannte ich einen Hauch Sorge in ihren wunderschönen Augen.
„Du lebst. Du lebst wirklich. Ich...Ich..."
„Wovon sprichst du da, Kian? Hast du dir den Kopf angeschlagen? Geht es dir gut? Du warst einige Minuten bewusstlos."
„Ich liebe dich!", sprach ich endlich das aus, was mir schon seit Ewigkeiten auf der Zunge lag. Avas Pupillen erweiterten sich und sie wurde rot.
„Bitte hör damit auf, Kian." Sie stand nun auf und deutete mit einem Kopfnicken zur Tür.
„Bitte geh. Ich will dich wirklich nicht mehr sehen."
„Ava, bitte lass mich dir alles erklären. Ich kann mich nun an jedes einzelne Detail an meine Vergangenheit erinnern. Wie ich dich verletzt habe und vor allem wie sehr dich liebte und es bis heute immer noch tue."
„Das macht alles keinen Sinn, Kian. Geh!", sagte sie unter Tränen.
„Lass mich dir zuerst alles erzählen, dann werde ich dir Zeit geben. Aber verlange nicht von mir, dass ich mich von dir fernhalte. Denn das würde ich nie schaffen."
Sie blieb eine kurze Zeit still und schien innerlich mit sich selbst zu kämpfen. Schließlich gab sie nach und sagte: „Ich gebe dir nicht länger als fünf Minuten. Trotzdem verspreche ich dir nicht, dass ich dir danach eine Chance gebe."
Ich nickte und folgte ihr ins Wohnzimmer, wo wir gegenüber platz nahmen. Am liebsten hätte ich dabei ihre Hand gehalten, aber ich wollte nicht riskieren, dass sie mich rauswarf, bevor ich überhaupt die Chance hatte ihr alles zu erklären.
"Also?", fing sie an.
„Zwei Monate vor meinem Geburtstag, schloss ich mit Seth eine Wette ab. Nun ja, du weißt bestimmt, worum es da ging. Ich war ein Idiot damals. Unreif und total kindisch. Dann lernte ich dich kennen. Du warst so anders, so perfekt...Ich wusste, dass ich damals Gefühle für dich entwickelte. Die Wette vergaß ich in deiner Anwesenheit. Ich wusste nicht, dass man sich so schnell in eine Person verlieben kann. Aber als ich dich das erste Mal küsste, war ich mir absolut sicher, was meine Gefühle anging. Ich hatte mich in dich verliebt. Ich wusste, dass ich nur dich wollte."
Obwohl ich damals meinen 18. Geburtstag seit Jahren herbeisehnte, um meine Mate endlich kennenzulernen, wollte ich sie nie akzeptieren. Ich wollte nie mit ihr zusammen sein, denn ich war mir sicher, dass ich meine Mate nie so lieben würde, wie ich Ava liebte.
Ava starrte mich stumm an und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Trotzdem unterbrach sie mich nicht, weshalb ich nun tief einatmete und ihr nun endlich die Wahrheit erzählte.
„In der Nacht des Abschlussballs, du musst wissen, diese Nacht hat mir sehr viel bedeutet. Ich hatte nie die Absicht, dich allein zulassen. Aber mein Bruder rief an und war ziemlich aufgebracht. Er war damals noch ziemlich jung, aber er hat immer alles unter Kontrolle gehabt. Er hat sich um meine Schwester gekümmert. Deshalb war ich besorgt, denn er hätte mich nie um Hilfe gebeten. Also fuhr ich zu ihm und er erzählte mir alles. Meine Schwester Aurora und Rose, die Frau meines Bruders wurden von entführt. Meine Schwester war erst acht Jahre, aber sie schlugen sie trotzdem. Rose war damals schwanger von Noah gewesen. Sie wusste es nicht, aber sie verlor ihr Kind. Erst nach über einen Tag, konnten wir sie retten. Es waren die schlimmsten Stunden meines Lebens. Ich wollte so etwas nie wieder durchmachen müssen. Ich könnte es nie ertragen eine Person zu verlieren. Deshalb hatte ich dich damals verlassen. Du wärst immer meine Schwachstelle gewesen und ich hätte es nie ertragen, dass du meinetwegen leiden musst, dass dich jemand entführt nur um mir zu schaden. Ich wollte dich beschützen, selbst wenn ich daran litt. Hauptsache du wärst in Sicherheit."
Ava schien sprachlos, sie war den Tränen nahe. Ich näherte mich an sie und schloss sie in meine Arme. Erst nach wenigen Sekunden erwiderte sich dies und schmiegte ihren Kopf an meine Brust.
„Es tut mir leid. Ich wusste das mit deiner Schwester und deiner Schwägerin nicht."
„Es ist nicht deine Schuld."
Sie löste sich von mir und sah mir tief in die Augen.
„Wieso hast du meine Nähe dann wieder gesucht?", fragte sich mich.
„Weil ich nicht ohne dich kann. Ich versprach mir selbst, dass ich dich mit allen Mitteln beschützen werde. Dass dich nie jemand verletzen würde, auch wenn ich derjenige war, der es getan hatte. Ich war ein Idiot und es tut mir leid. Als du mich abgelehnt hattest, war ich am Boden zerstört. Kurze Zeit später hatte ich erfahren, dass du dir selbst das Leben genommen hast. Ich konnte es nicht fassen."
„Wieso hast du dich bis jetzt nicht daran erinnert?", fragte sie mich.
„Ich wusste es bis heute selbst nicht. Erst heute hat mir Noah die Wahrheit erzählt. Ich habe eine Gabe. Ich kann Dinge vergessen, wenn sie mich seelisch verletzen. Nachdem ich von deinem Tod erfahren hatte, habe ich meine Gabe unbewusst eingesetzt. Ich wusste es bis heute nicht, da Noah meinte, niemand dürfte es wissen."
„Wieso erzählst du es mir dann?", erkundigte sie sich.
Ich hielt ihre Hand fest und sah ihr direkt in die Augen. „Weil ich nie wieder vor dir Geheimnisse haben werde. Ich mache denselben Fehler nicht ein zweites Mal."
„Kian, ich kann dich ja irgendwo verstehen. Aber ich bin immer noch verletzt von damals. Dieses Gefühl verschwindet nicht von heute auf morgen."
„Ava, ich liebe dich. Ich habe es schon immer getan. Vertraue mir, von nun an wird alles besser. Gib mir eine Chance, Mate!"
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Nun, das war das Ende dieser Geschichte. Es ist ein offenes Ende, also dürft ihr selbst entscheiden, wie es endet. Ob sie ihm verzeiht oder nicht...
Okey Leute, das war natürlich wieder mal nur ein kleiner Witz. Natürlich ist es nicht zu Ende. Es geht weiter :)
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Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)
Hombres LoboKian Black - unverschämt gutaussehend, beliebt und kaltherzig. Noch dazu ein Werwolf, der verzweifelt nach seiner Mate sucht. Was passiert, wenn er sie endlich findet und feststellen muss, dass er sie bereits kennt und in der Vergangenheit nicht be...