22 - Die Gefährtin (V)

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„Sie ist auf den Weg zu uns. Bist du dir wirklich sicher?", fragte Seth mich.

Kalt blickte ich ihn an und sagte: „Es ist meine Entscheidung. Unterstützt mich einfach dabei."

„Es muss nicht so enden."

„Ich habe keine andere Wahl."

Ava war nun bei uns angekommen und blickte mich wütend an.

„Was soll das Ganze? Weißt du, dass ich mir schreckliche Sorgen um dich gemacht hatte? Hättest du dich nicht melden können? Erst Recht, nach...!", brach sie ab.

Ich sah sie kaltherzig an, mein Herz brannte dabei. Ich müsste jetzt zum besten Schauspielet der Welt werden. Ich musste ihr das Herz brechen, etwas was ich nie wollte.

„Ava, hast du es immer noch nicht verstanden?", sagte ich und lachte falsch.

„Was verstanden?", fragte sie besorgt.

Innerlich atmete ich tief ein und versuchte meine Gefühle zu unterdrücken.

„Du bist wirklich nur ein dummes, kleines Mädchen. Es war einfach, die Wette zu gewinnen."

„W...welche Wette?", fragte sie mich leise. Es fühlte sich so an, als hätte ich keine Luft mehr in den Lungen. Wie sehr hätte ich sie einfach in meine Arme geschlossen, als sie mich so verletzt ansah.

„Ava, ich habe dich nie geliebt. Wer würde sich in ein kleines, hässliches Mädchen wie dich verlieben? Es war lediglich eine Wette. Ich musste dich, das naive Strebermädchen dazu bringen, sich in mich zu verlieben. Oh und ich musste der Erste sein, der mit dir schläft. Ich habe beides geschafft, also kannst du jetzt wieder gehen."

In Avas wunderschönen Augen sammelten sich die Tränen. Alles in mir schmerzte und ich hielt es keine weitere Sekunde mehr aus. Ich drehte mich um und suchte das Weite. Als ich in einem kleinen Wald angekommen war, zog ich mir nicht einmal meine Sachen aus und verwandelte mich. Meine Gefühle konnte ich kaum noch kontrollieren. Als Werwolf fühlte man alles einfach noch viel intensiver. Mein Herz schmerzte und ich bekam kaum Luft. Warum musste mir das alles passieren? Weshalb? Ava, es tut mir so unglaublich leid.

...

Die Zeit verging und ich fühlte mich mit jedem Tag noch schlimmer. Mit Ava hatte ich seit diesem Tag nicht mehr gesprochen. Ich hatte sie das letzte Mal vor zwei Wochen gesehen. Sie war bleich im Gesicht und war fast kaum wiederzuerkennen. Sie war sogar noch schlanker geworden. Das schlechte Gewissen plagte mich. Ich fühlte mich schuldig und bereute jeden Tag, in der ich damals ihre Nähe gesucht hatte.

„Wo wollen wir deinen Geburtstag feiern?", fragten mich einige aus meinem Rudel.

„Gar nicht!", antwortete ich ihnen wütend. Ich hatte mich seit der Trennung mit Ava sehr stark verändert. Ich wurde kalt, aggressiv und nichts interessierte mich mehr.

Noah kam nun in mein Zimmer hinein und sagte: „Lass uns reden."

Die anderen verließen mein Zimmer und Noah setzte sich zu mir.

„Es tut mir leid, Kian. Ich hätte dich nie damit reinziehen dürfen."

„Noah, es ist nicht deine Schuld!", sagte ich ehrlich.

„Diese Trennung zerstört dich, merkst du es nicht? Geh zu ihr."

„Ich kann es nicht. Ich will es so sehr, aber es geht nicht." Ich unterdrückte die Tränen.

"Du bist der Einzige, der sie schützen kann. Ich weiß, dass ich dir das in den letzten Tagen ständig gesagt habe. Aber höre bitte auf mich. Du liebst sie und sie liebt dich. Gibt euch beiden eine Chance. Ich werde mich sonst von Rose auch trennen."

Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt