Für mich blieb in diesem Moment die Welt still. Ein kleines Lächeln bildete sich in meinem Gesicht. Wahrscheinlich sah ich aus wie ein verliebter, kleiner Junge. Aber konnte man es mir wirklich übel nehmen? Ich war schon seit einer Ewigkeit auf der Suche nach meiner Gefährtin.
„Miss Mason!", räusperte sich Jason. Ich erinnerte mich, dass ich ihm vorhin gesagt hatte, dass er sie rauswerfen sollte. Bevor er jedoch weitersprach, unterbrach ich ihn. „...kommt mit mir in mein Büro!"
Alle Blicke fielen auf mich, aber mich interessierte nur ein Augenpaar. Sie sah mich zum ersten Mal an. Ihre wunderschönen, braunen Augen blickten mich an und mein Herz machte noch einen Sprung. Kurz sah mich das Mädchen – Ava – ängstlich an, ehe sie ihre Augenbrauen zusammen zog. Verwirrt blickte ich sie an. Gab es einen Grund, weshalb sie mich nun feindselig ansah? Ich bildete mir das nur ein. Warum sollte sie mich so ansehen? Ich hatte ihr nichts getan. Noch nicht jedenfalls. Ich hielt mich nur schwer zurück, nicht über sie herzufallen. Sie nach all dieser langen Wartezeit endlich in meine Arme zu schließen, sie zu markieren und sie offiziell zu meinem zu machen.
Jason räusperte sich nun und bat die anderen Praktikanten mit ihm mitzugehen. Ich warf Ava einen Blick zu, damit sie mir in mein Büro folgte. Vielleicht war das eine schlechte Idee. Mit ihr allein in einem Raum zu sein, würde bei meiner Selbstbeherrschung schwierig sein. Ich konnte riechen, dass sie ein Mensch war. Kein Werwolf wie ich. Deshalb musste ich es langsam angehen. Ich durfte sie nicht überfordern.
In meinem Büro angekommen, bat ich Ava sich zu setzen. Ich nahm gegenüber von ihr platz und atmete tief ein. Denk bloß nicht daran, sie hier und jetzt zu markieren. Obwohl mich das eine große Überwindung kostete. Ava schien nicht mehr nervös zu sein, wie vorhin als sie zu spät in die Halle gekommen war. Sie sah mich lediglich monoton an. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, sprach sie schon: „Warum bin ich hier? Bei Ihnen? Ich dachte, dass sich jemand anderes um uns kümmern würde. Sie hätte ich hier nie erwartet!"
Trotz ihrer Wut in ihrer Stimme, bereitete sie mir eine Gänsehaut. Ihre Stimme klang wie flüssiges Honig und mich weiterzusammen zu reißen, war verdammt schwer.
„Wen hätten Sie denn erwartet?", frage ich und schenkte ihr mein Lächeln. Normalerweise funktionierte dies bei Frauen. Bei ihr jedoch, hatte es den gegenteiligen Effekt. Sie sah mich noch feindseliger an.
„Noah Black. Wenn ich gewusst hätte, dass Sie hier sind, hätte ich liebend gerne auf diese Stelle verzichtet."
Autsch. Dass meine Mate so mit mir sprach, tat irgendwie weh. Wieso lehnte sie mich so ab? Ich hatte ihr doch nichts getan? Ich ignorierte selbst die Tatsache, dass sie zu spät kam. Okey, ich würde es sogar tolerieren, wenn sie hier nichts machen würde. Sie könnte den ganzen Tag auf meinem Schoß sitzen und ich würde sie dennoch einstellen. Das werde ich auch machen. Jetzt hatte ich endlich meine Motivation gefunden, zur Arbeit zu gehen.
„Wirklich? Selbst wenn ich Sie als meine persönliche Sekretärin einstellen möchte?", fragte ich direkt.
In ihren Augen funkelte etwas, jedoch erlosch dies direkt. Sie stand vom Platz auf und sagte sarkastisch: „Herr Black, ich danke Ihnen für dieses tolle Angebot. Jedoch möchte ich nicht mit Ihnen zusammen arbeiten. Selbst wenn mich das meine Karriere kosten würde. Ich will mit Ihnen einfach nichts zu tun haben."
Sie kehrte mir den Rücken zu und wollte gerade gehen. Panisch stand ich auf und rief: „Warten Sie!"
Ava drehte sich um und sah mich gespannt an.
„Wieso nutzen Sie diese Chance nicht? Habe ich irgendetwas falsches gesagt?", fragte ich verzweifelt. Was hatte meine Mate gegen mich?
„Können Sie sich an mich erinnern?", fragte sie leise. Dieses Mal hörte ich keine Wut heraus, sondern nur eine gewisse Verletztheit.
„Nein, ich kann mich nicht erinnern Sie je gesehen zu haben!", sagte ich verwirrt. Ich würde es doch merken, wenn ich meiner Mate begegnete.
„Dann ist es ein weiterer Grund zu gehen, Kian!", sagte sie wütend und verschwand durch die Tür.
Meinen Namen aus ihrem Mund zu hören, verschaffte mir eine Gänsehaut. Ich wusste nicht, was genau eben passiert war. Vielleicht verwechselte sie mich mit irgendjemanden? Aber woher wusste sie, dass mein Name Kian war? Höchstwahrscheinlich vom Fernsehen oder vom Internet.
Wütend fuhr ich mir durch die Haare und fegte den Großteil meiner Dokumente vom Schreibtisch weg. Ich hatte meine Mate gefunden und sie verachtete mich? Vielleicht sollte ich ihr hinterher? Vielleicht sollte ich ihr Zeit geben? Egal was ich tat, die Situation war einfach nur beschissen.
(...)
„Was ist los, Kian?", fragte mein Bruder am Abend. Ich hatte seit meiner Begegnung mit meiner Mate kein Wort mehr gesprochen. Ich hatte mich wie ein kleiner Junge in mein Zimmer verkrochen. Ich wollte mit niemanden sprechen und auch nichts essen. Deshalb kam mein Bruder in mein Zimmer und setzte sich an die Bettkante.
„Ich habe sie gefunden, Noah."
„Wen?", fragte er verwirrt.
„Meine Gefährtin."
„Was? Wie? Wo? Erzähl mir alles! Ich wusste doch, dass du sie bald finden würdest."
„Sie war eine der Praktikanten. Sie ist einfach so...so perfekt und sie...verabscheut mich aus einem unerklärlichen Grund."
„Das bildest du dir bestimmt nur ein. Wieso sagtest du eben, dass sie eine der Praktikanten war?"
„Als sie mich gesehen hat, ist sie direkt gegangen. Sie wollte nichts mit mir zu tun haben. Was habe ich falsch gemacht, Noah? Ich fühle mich noch leerer aus zuvor. Ich will sie bei mir haben und nie wieder los lassen."
„Ach Kian. Ich weiß nicht, wie ich dir dabei helfen kann. Vielleicht redest du noch einmal mit ihr? In ihren Bewerbungsunterlagen steht ihre Adresse. Besuch sie mal. Rede mit ihr. Frag sie, was sie gegen dich hat."
Ich richtete mich direkt vom Bett auf und sah meinen Bruder dankend an.
„Ich mache mich direkt auf den Weg zu ihr."
„Nein, es ist jetzt spät. Rede morgen mit ihr."
Stöhnend lasse ich mich wieder fallen und dachte an sie. An ihre wunderschönen, braunen Augen. Hatte ich diese Augen nicht schon einmal gesehen?
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Hat irgendwer eine Ahnung, wer Ava ist oder warum sie ihn so verabscheut?
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Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)
Hombres LoboKian Black - unverschämt gutaussehend, beliebt und kaltherzig. Noch dazu ein Werwolf, der verzweifelt nach seiner Mate sucht. Was passiert, wenn er sie endlich findet und feststellen muss, dass er sie bereits kennt und in der Vergangenheit nicht be...