„Kian, kannst du nicht ein wenig beeilen? Du kommst schon wieder zu spät zur Schule!", hörte ich die Stimme meines Bruders.
Widerwillig stand ich von meinem Bett auf und streckte meine Glieder. Ich benötigte definitiv mehr Schlaf. Selbst schuld, wenn ich erst vor wenigen Stunden nach Hause gekommen bin.
Nachdem ich mir eine kurze Dusche gönnte und mich anzog, nahm ich am Küchentisch Platz und blickte mich fragend um.
„Ist Rose nicht hier?", fragte ich meinen Bruder. Sie war die Mate von Noah. Sie haben sich etwa vor zwei Jahren kennengelernt. Ich beneidete meinen Bruder, dass er seine Mate gefunden hatte und mit ihr glücklich war. Sehnsüchtig wartete ich auf meinen 18. Geburtstag, der sehr bald stattfand. Danach könnte ich endlich meine Seelengefährtin erkennen. Ob sie im selben Rudel war wie ich? Vielleicht kannte ich sie bereits? Je näher mein Geburtstag rückte, desto mehr Fragen stellte ich mir.
„Nein, sie ist Zuhause. Ich möchte gerne mit euch beiden sprechen."
Er sah kurz zu mir, ehe sein Blick auf meine kleine Schwester Aurora fiel. Noah schien sichtlich angespannt und atmete einmal tief ein, eher er anfing zu sprechen: „Ich möchte Rose heiraten beziehungsweise ihr endlich die Frage stellen."
„Bist du dir sicher? Du weißt, dass sie damals meinte, dass sie sich nicht so früh binden möchte!", sagte ich.
„Ich weiß und ich werde ihr die Zeit geben, die sie braucht. Ich will nur, dass jeder weiß, sie gehört zu mir. Ich will, dass wir wenigstens verlobt sind und sie hierherzieht. Mit der Hochzeit können wir warten. Sobald sie bereit dazu wäre, aber ich will einfach nicht länger warten."
Ich lächelte ihn aufmunternd an und sagte: „Ich freue mich für dich, ehrlich."
(...)
„Lass dich nicht erwischen, Kian. Du bist nicht volljährig und außerdem ist es verboten auf dem Schulgelände zu rauchen."
Ich sah genervt zu Elena, die mich wütend anblickte. Sie gehörte zu meinem Rudel, ansonsten würde ich nicht in der Schule mit ihr abhängen. Ich rauchte schnell meine Zigarette zu ende und entsorgte die Kippe.
„Ich weiß, dass du Elena nicht leiden kannst. Aber stell dir vor, sie wäre deine Mate!", sagte Seth grinsend. Ich verdrehte meine Augen und antwortete ihm: „Dann verzichte ich auf meine Seelenverwandte. Ich kann auch mit jemanden anderen glücklich werden. Nicht jeder akzeptiert seine Mate."
Elena sah mich finster an und verließ unsere Gruppe, die aus weiteren vier Leuten unseres Rudels bestand. Neben Seth waren auch Ian, Dany und Mary anwesend.
„Sag oder tu nie etwas, was du später mal bereuen wirst!", warnte Dany mich.
„Ich weiß, was ich tue!", sagte ich genervt.
„Du wirst in zwei Monaten volljährig, Kian. Wie wärs, wenn wir noch eine letzte Wette abschließen?", schlug Seth plötzlich vor.
„Was für eine Wette schlägst du dieses Mal vor? Du verlierst, wie jedes Mal."
„Dieses Mal wird es ein wenig schwieriger. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es dieses Mal nicht hinbekommst."
„Wer ist es diesmal?", fragte ich neugierig. Wie immer würde ich gewinnen, da mir jedes Mädchen hinterherläuft. Also war es auch kein Problem für mich ein letztes Mal zu gewinnen. Klar benahm ich mich wie ein totales Arschloch. Aber jeder wusste, worauf man sich einließ, wenn man mit mir war. Ich gab keine Versprechen und nach einem Tag war alles wieder vorbei.
„Was ist der Einsatz?", fragte ich siegessicher.
„Willst du nicht zuerst den Wette hören? Wie gesagt, dieses Mal wird es schwieriger. Schließlich ist das die letzte Möglichkeit."
„Seth, ich mache es so oder so. Du weißt genau, dass ich es schaffen werde."
„Also gut. Ich habe dich gewarnt. Ich suche dir wie immer ein Mädchen aus der Schule aus. Dieses Mal hast du mehr Zeit als sonst. Nämlich bis zu deinem Geburtstag. Wenn du es nicht bis dahin schaffen solltest, dann bekomme ich deinen Audi R8."
„Deal!", sagte ich. Mit siebzehn Jahren besaß ich natürlich noch keinen teuren Wagen, schließlich hatte ich meinen Führerschein erst kürzlich gemacht. Aber ich sparte darauf, denn bald würde ich ihn mir kaufen. Dieses Auto wollte ich schon seit meiner Kindheit haben und diesen Wunsch würde ich mir selbst erfüllen. Eines Tages.
„Was möchtest du, wenn du gewinnen solltest?", fragte mich Seth.
„Darüber reden wir, wenn ich gewonnen habe."
„Abgemacht."
„Kian, ist das wirklich eine gute Idee?", fragte mich Mary nun. Ich ignorierte ihre Frage und sah neugierig zu meinem Freund.
„Wer ist denn die Glückliche?", erkundigte ich mich bei ihm.
Er sah sich im Schulgelände um und nickte dann in eine Richtung. Ich folgte seinem Blick und sah ein junges Mädchen. Sie war ziemlich klein und sehr zierlich. Ihr braunes Haar hatte sie zu einem Zopf zusammengebunden. Sie trug in ihren Händen mehrere Bücher und ging gerade auf den Schuleingang zu. Ich hatte sie bisher nie gesehen beziehungsweise wahrgenommen. Als sie aus meinem Sichtfeld verschwand, wendete ich mich wieder Seth zu.
„Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Sie scheint mir ein schüchternes Mädchen zu sein. Du weißt genau, wie so was in Filmen endet. Ich möchte sie nicht verletzen!", sagte ich ehrlich.
Ein ungutes Gefühl überkam mich und ich bereute die Wette bereits.
„Du musst sie nur ins Bett bringen. Wenn du es schnell schaffst, dann verliebt sie sich schon nicht in dich. Gibst du jetzt schon auf?", neckte er mich.
Ich war keine Person, die direkt aufgab. Vielleicht hätte ich es tun sollen, aber ich ignorierte das schlechte Gefühl. Je früher ich schaffte, desto schneller wäre es vorbei. Ich atmete tief ein und schenkte Seth ein verschmitztes Lächeln.
„Das Spiel kann beginnen."
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Ich hatte mir mehrere Tage überlegt, ob ich die Vergangenheit auch ändern soll. Aber...mir ist nichts eingefallen. 😂 Also poste ich die Vergangenheit ohne sie zu überarbeiten. 😂
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Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)
WerewolfKian Black - unverschämt gutaussehend, beliebt und kaltherzig. Noch dazu ein Werwolf, der verzweifelt nach seiner Mate sucht. Was passiert, wenn er sie endlich findet und feststellen muss, dass er sie bereits kennt und in der Vergangenheit nicht be...