2 - Meine Mate

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Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Es war Noah, mein Bruder.

„Hast du dich wieder beruhigt?", fragte er.

„Du würdest genauso reagieren wie ich, hättest du Rose immer noch nicht gefunden."

„Kian. Glaube mir, ich kann dich sehr gut verstehen. Als ich achtzehn geworden bin, konnte ich es kaum abwarten meine Mate zu finden. Jeden Tag wuchs die Sehnsucht mehr. Ein Jahr auf der Suche hatte mich seelisch schon komplett fertig gemacht. Du musstest es schon sechs Jahre ertragen. Aber glaube mir, du wirst sie finden. Dann wirst du diese Leere, die du jetzt spürst, vergessen. Es wird so sein, als wärt ihr schon euer Leben lang zusammen."

„Danke, Noah. Ich hoffe, dass du Recht hast."

„Natürlich habe ich Recht, ich bin das Alphatier." Er fing an zu lachen, welches ich erwiderte. Noah war immer für mich da, schon seit ich denken kann. Ich war gerade mal sechzehn, als meine Eltern uns verließen. Noah hatte mal mit gerade achtzehn Jahren eine große Verantwortung. Er musste sich um einen idiotischen Teenager kümmern, um meine kleine Schwester, die damals gerade mal sechs Jahre alt war und um das gesamte Rudel. Schließlich war er der Nachfolge meines Vaters gewesen. Er hatte seinen Job aber ziemlich gut gemacht, das hätte ich persönlich nicht gekonnt. Außerdem hatte er Rose an seiner Seite. Sie benahm sich wie eine Mutter, aber immerhin war sie die Mutter des Rudels. Unsere Luna.

„Hat Jacob schon mit dir gesprochen?", fragt Noah.

„Ja, mach dir keine Sorgen. Ich kümmere mich diesmal um diese Sache. Wie wäre es, wenn du nicht jetzt schon Urlaub machst. Genieß doch mit Rose die Zweisamkeit, bevor meine kleine Nichte auf die Welt kommt!"

„Ich werde es mir überlegen. Ich will nicht, dass du die ganze Verantwortung übernehmen musst. Du hast in der Firma selbst viel zu tun, aber auch als Beta."

„Mach dir keine Sorgen um mich."

(...)

Wütend funkelte ich die neuen Praktikanten an. Ich wusste, dass sie keine Schuld daran hatten. Dennoch war ich wütend. Wie konnte man am ersten Tag zu spät kommen? Fünf der Sechs Neulinge starrten eingeschüchtert zu Boden. Ich atmete tief ein und sagte zu Jacob: „Wer von ihnen fehlt?"

„Miss Mason Ava ist noch nicht hier."

Schon wieder überkam mich eine Gänsehaut bei diesen Namen. Woher kannte ich diese Person? Trotzdem. Selbst wenn es mein bester Freund wäre, würde ich ihn nicht mehr antreten lassen.

„Jacob, sollte sie noch erscheinen, dann wirf sie direkt hinaus! Mir reicht es, wenn man schon eine Minute zu spät ist, aber eine halbe Stunde? Sie hat ihre Chance verspielt."

Plötzlich überkam mich ein seltsames Gefühl. Ein warmes und unbeschreibliches Gefühl. Mein Herz zog sich zusammen und meine Sinne spielten verrückt. In diesem Moment ging eine Tür auf und sprachlos sah ich das Mädchen an, welches mit hochroten Wangen, zerzausten Haaren und einen verzweifelten Blick durch die Tür kam. Meine Lungen schnürten sich zusammen, sodass ich kaum mehr Luft bekam. Ich hatte sie endlich gefunden, meine wunderschöne Mate.

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Dieses Kapitel ist ein wenig kurz, aber ich musste es hier beenden. Morgen geht es weiter. Bin richtig motiviert weiterzuschreiben.

So die Geschichte fängt nun an!

Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt