Ich hob meinen Kopf und nahm meine Kampfhaltung ein. Vor mir stand eine ältere Frau, die mich anlächelte. Sie kam mir bekannt vor, aber ich wusste nicht, wer sie war. Sie trug ein weißes Kleid, welches im Wind wehte. Ihre roten Augen starrten mich an, als würde sie in meine Seele blicken wollen. Ich war verzaubert.
"Möchtest du dich zurückverwandeln? Dann können wir uns unterhalten."
Knurrend erwachte ich von meiner Trance und behielt sie im Auge. Was wenn sie genau das wollte? Sie war weder Mensch, Werwolf noch Vampir. Sie war etwas anderes, aber ob sie gefährlich war, wusste ich nicht. Trotzdem hielt ich alle Sinne geschärft.
"Erkennst du deine eigene Mutter nicht mehr?", fragte sie plötzlich und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Vor mir stand niemand anderes, als die Frau die mich gezeugt hatte. Sie hatte sich stark verändert. Ihre sonst blauen Augen, waren rot. Ihr braunes Haar von damals leuchteten regelrecht und ihr Erscheinungsbild wirkte...feenhaft.
"Lass uns zu Noah und Aurora gehen, dann werde ich dir alles erklären."
Wiederwillig nickte ich. Auf dem Weg zum Rudelhaus beobachtete ich sie mit beiden Augen. Sie mag zwar meine Mutter sein, jedoch hatte sie sich jahrelang nicht mehr blicken lassen.
Im Haus angekommen, verwandelte ich mich hinter dem Haus und zog meine Klamotten an. Danach ging ich zu meiner Mutter, die Tränen in den Augen hatte.
"Du bist so groß geworden!"
Sie kam auf mich zu und umarmte mich. Ich ließ meine Schutzhülle fallen und genoss die Wärme, die von meiner Mutter kam. Wie lange hatte ich darauf gewartet. Ich hatte meine Eltern jahrelang gehasst, weil sie uns einfach in Stich ließen. Aber nun, waren diese Gefühle wie weggefegt.
...
Noah und Aurora waren ebenfalls wie ich geschockt unsere Mutter zu sehen. Ava stand nervös neben mir und beobachtete das Schauspiel. Als meine Mutter sich schließlich von Aurora löste, erblickte sie meine wunderschöne Gefährtin.
"Du bist Kian's Mate, richtig?"
"Ja, mein Name ist Ava."
"Freut mich, Liebes." Sie schloss meine Gefährtin in ihre Arme und schien sie erst nicht loslassen zu wollen. Dann seufzte sie und löste sich von ihr.
"Es gibt einiges zu erzählen!", sagte ich streng. Ava nahm meine Hand und drückte sie leicht. Ich hatte Angst vor diesem Gespräch. Würden wir erfahren, weshalb unsere Eltern nun wirklich gegangen waren? War es wirklich meine Schuld gewesen?
"Also...", begann meine Erzeugerin.
"Seit du geboren bist Kian, habe ich gemerkt, dass du anders bist. Ich wusste, dass du etwas ganz besonderes bist. Dein Vater und ich hatten Angst um dich. Du fingst an, Fähigkeiten zu haben und das hätte dich zur leichten Zielscheibe gemacht. Das war auch der Grund, weshalb wir geflohen sind. Wenn ich länger in deiner Nähe geblieben wäre, dann würdest du schon viele eher erwachen. Noch bevor du bereit dafür wärst. Du hättest sterben können."
Ich starrte sie verwirrt an. Wovon sprach sie?
"Kennst du die Legende des Alpha Königs?"
Ich nickte leicht und dachte an die Geschichte zurück.
Der Alpha König, der König aller Werwölfe wird alle tausend Jahre wiedergeboren. Er wird Macht besitzen, die kein anderer jemals zuvor besessen hat.
"Es ist nur eine Legende!", warf ich ein.
"Nein, das ist es nicht. Kian, du bist der Alpha König. Du entspringst aus der Legende. In dir schlummert der König der Alphas. Durch die Nähe einer Hexe, erwachst du viel eher. Das durftest du nicht, als kleiner Junge hättest du daran sterben können. Erst wenn du mit deiner Gefährtin verparrt bist, darfst du erwachen. Gestern habe ich gespürt, dass du sie markiert hast. Du bist so weit."
Ich hielt mich an der Stuhllehne fest um nicht unzukippen. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. War das der Grund für meine Fähigkeiten? War ich wirklich ein König? Konnte das alles wirklich stimmen? Ich blickte Ava an, die selbst auch nicht begreifen konnte, was gerade geschah.
Ava war meine Königin. Dieser Gedanke brachte mich zum Schmunzeln. Ich blickte zu meiner Mutter und erkundigte mich: "Wieso warst du dann fort?"
"Weil ich eine Hexe bin."
Erschrocken stand Noah und ich auf und riefen gleichzeitig: "Dann kannst du Rose zu uns zurückbringen! Wir haben es in einer Vision gesehen. Wir brauchen ein Ritual."
Meine Mutter sah schuldbewusst zu unser herüber. In diesem Moment sank mein Herz in meine Hose.
Nein, das durfte nicht sein.
"Sie ist schon viel zu lange tot. Es tut mir leid. Ich kann euch da leider nicht mehr weiterhelfen."
"Nein!", flüsterte Noah und sank zu Boden.
"Nein!", brüllte er schließlich.
"Beruhige dich, mein Sohn. Es gibt einen anderen Weg, aber dies ist sehr gefährlich."
"Was? Ich mache alles!", flehte Noah.
"Kian, du kannst als Alphakönig in die Unterwelt reisen. Du könntest Rose von dort mitnehmen, aber du könntest dabei auch dein Leben verlieren."
"Ich mache es!"
"Nein!", warf Noah ein und blickte zu mir.
"Das lasse ich niemals zu. Ich werde dich niemals bitten, dein Leben aufs Spiel zu setzen. Du wirst nicht in die Unterwelt gehen."
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Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)
LobisomemKian Black - unverschämt gutaussehend, beliebt und kaltherzig. Noch dazu ein Werwolf, der verzweifelt nach seiner Mate sucht. Was passiert, wenn er sie endlich findet und feststellen muss, dass er sie bereits kennt und in der Vergangenheit nicht be...