Mit klopfenden Herzen stieg ich aus dem Lift und war nun im richtigen Stock. Ich hatte keine Angst, noch war ich nervös. Mein Herz klopfte immer schneller, wenn ich Ava sah beziehungsweise gleich treffen konnte.
"Sir, kann ich Ihnen weiterhelfen?", sprach mich eine Frau an. Ich stoppte und sah sie mit einem nervigen Blick an. War das nicht schon die 5. Frau die mich aufhielt und mir "helfen" wollte?
"Nein, ich brauche keine Hilfe!", erwiderte ich kalt und ging schließlich zum Empfang. Ich starrte Ava an, die sich vor einem Papierstapel gebeugt hatte. Sie hatte mich noch nicht bemerkt, weshalb ich mich räusperte.
Sie hob ihren Kopf und jegliche Farbe wich von ihrem Gesicht.
"Was tust du hier?", fragte sie wütend.
"Spricht man so mit einem wichtigen Gast deines Chefs?", stellte ich ihr die Frage mit einem Grinsen.
"Selbst wenn du der König wärst, würde ich mit dir so sprechen!", fauchte sie mich an.
"Miss Mason!", schimpfte plötzlich jemand hinter mir. Ava riss ihre Augen auf und wurde nervös. Der ältere Mann trat vor mir und reichte mir seine Hand, die ich annahm.
"Es tut mir unfassbar leid, dass sie so mit Ihnen spricht. Sie ist noch relativ neu hier. Sie müssen Mr. Black sein. Kommen Sie doch mit mir mit."
Nun sah er zu Ava, die immer noch nervös kein Wort herausbrachte.
"Mit Ihnen werde ich mich schön unter vier Augen unterhalten. Später!"
Der Blick, den er ihr zuwarf gefällte mir überhaupt nicht. Es war kein «Ich bin wütend auf dich - Blick», sondern ein «Ich weiß, wie du es wieder gut machen wirst - Blick».
Nur über meine Leiche. Der wird sich nicht einmal mehr getrauen, Ava auch nur anzusehen.
Der alte Gaul führte mich in einen Besprechungszimmer und fing direkt an über die Arbeit zu reden. Meine Gedanken wanderten an den Tag von letzter Woche zurück.
Nachdem nämlich Alex ins Zimmer hineingestürmt war und mich zur Rede stellte, erklärte ich ihm alles ausführlich. Seth und Alex beschlossen direkt mir zu helfen. Sie verrieten mir auch, dass Ava seit einer Woche in dieser Firma arbeitete.
Deshalb hatte ich beschlossen, Kontakt zum Geschäftsführer zu suchen. Der war natürlich sofort begeistert, als ich meinte, dass wir mit seiner Firma zusammen arbeiten wollten. Obwohl es keine weltbekannte, wie die Black Cooperation war.
"Was sagen Sie dazu?", drang eine Stimme hervor.
Ich hatte kein einziges Wort gehört, von was er sprach. Aber das war mir auch egal gewesen. Selbst wenn seine Geschäftsidee absoluter Schwachsinn wäre, würde ich so oder so zusagen. Ich wollte einfach öfter hierher kommen um Ava zu sehen. Deshalb antwortete ich ihn: "Den Vertrag bereitet mein Anwalt vor. Ich muss jetzt gehen. Ich habe nicht viel Zeit."
Er nickte und begleitete mich zur Tür. Ich verabschiedete mich kurz und hielt Ausschau nach Ava, die nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz saß. Ich folgte ihrem Geruch und blieb vor dem Badezimmer der Frauen stehen. Ich konnte hören, dass sie vor dem Waschbecken stehen musste. Sie hatte den Wasserhahn eingeschaltet und sagte leise: "So besonders ist er nicht, Mädchen. Reiß dich gefälligst zusammen."
Ich musste leicht schmunzeln. Ich hatte also noch eine Auswirkung auf sie. Vielleicht war es nicht so schwer ihr Vertrauen zurückzugewinnen. Sie spürte die Anziehung zwischen uns, genau wie ich sie spürte.
"Warum muss ich ausgerechnet ihn begegnen? Wieso kann ich ich ihn nicht einfach vergessen? Verdammt, Kian."
Ohne zu zögern machte ich die Tür auf und sah, wie sie sich Wasser ins Gesicht spritzte. Als sie ihren Kopf hoch und mich im Spiegel sah, erschrak sie sich. Schnell schaltete sie das Wasser aus und drehte sich um.
"Kian, du spinnst wohl! Hör auf mir nachzurennen. Erst Recht hier. Was machst du, wenn jemand reinkommt?"
Ich mache einige Schritt auf sie zu, bis ich direkt vor ihr stand. Ich entfernte eine Strähne in ihrem Gesicht, die vom Wasser etwas nass geworden war. Dabei brach ich keine Sekunde den Augenkontakt. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie sah mich bloß stumm an.
Meine Augen wanderten zu ihren vollen Lippen. Würde sie mich wegschubsen, wenn ich sie küsste? Sollte ich es wagen? Bevor ich nur die Chance hatte mich vorzubeugen, kam eine andere Frau hinein. Sie sah mich schockiert an und meinte: "Das ist die Damentoilette. Ihr könnt draußen weiterschmusen."
Während Ava rot wurde und schüchtern den Raum verlies, musste ich lachen.
"Verzeihung!", sagte ich lächelnd und ging Ava hinterher.
"Ava, bleib stehen!", sagte ich und packte sie sanft am Arm.
"Kian, ich muss weiterarbeiten. Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Am besten für immer!"
Ich blickte tief in ihre Augen und antwortete ernst: "Niemals."
Sie sah mich verzweifelt an und löste sich von meiner Befreiung. Mit schnellen Schritten ging sie zurück zu ihrem Arbeitsplatz. Ich lächelte schmerzlich und verlies schließlich das Gebäude. Ich würde in der Nähe bleiben, da ich eine Befürchtung hatte, dass heute noch etwas passierte.
(...)
Ich sah, dass viele Mitarbeiter bereits das Gebäude verlassen hatte. Ava war noch nicht rausgekommen, weshalb ich die Firma wieder betrat.
"Sir, wir müssen das Gebäude verriegeln. Sie können gerne morgen früh wiederkommen!", sagte ein Mitarbeiter.
"Ich hole nur meine Frau ab. Sie ist noch drin."
"Wer ist ihre Frau?", fragte er neugierig.
"Ava Mason. Sie hat erst vor kurzem hier angefangen."
"Ava? Sie ist verheiratet?", fragte er enttäuscht.
Wütend packte ich ihn an den Kragen und sagte bedrohlich: "Ja, sie ist meine Frau. Sie gehört mir allein. Wenn die sie auch nur falsch ansiehst, mache ich dich fertig. Verstanden?"
Ängstlich nickte er nur.
"Sorge dafür, dass es morgen jeder weiß."
Wieder nickte er und schließlich lies ich ihn los. Ich wusste, dass Ava mich noch mehr dafür hassen würde. Aber was sollte ich machen? Ich bin eben eifersüchtig. Ich wollte nicht, dass jemand ihr schöne Augen machte. Erst Recht nicht, wenn ich nicht in ihrer Nähe war und den Typen umbringen konnte.
Ein ungutes Gefühl überkam mich plötzlich. Ich spürte, dass Ava in der Nähe war und Angst hatte. Schnell ging ich die letzten Meter und blieb vor einer Tür stehen. Ich konnte neben ihr auch die Anwesenheit ihres dämlichen und bald toten Chefs sehen.
"Du hast mich blamiert, Miss Mason! Was hätte ich getan, wenn Mr. Black nach Ihrem Auftritt kein Interesse mehr gehabt hätte, mit uns zu arbeiten? Wissen Sie, dass ich sie fristlos kündigen kann?"
Ava antwortete nicht. Ich sollte ihr helfen und sie in Schutz nehmen. Immerhin war es auch meine Schuld. Außerdem konnte ich es nicht ertragen, wenn jemand so mit ihr umging. Ich legte meine Hand auf die Türklinge, als ich plötzlich Worte hörte, die mich zum Brodeln brachten.
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Zuerst, ja ich wollte, dass es Riley ist der ins Zimmer reingestürmt war. Aber da ihr das auch alle denken würdet, habe ich die Handlung einfach umgeändert.
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Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)
WerewolfKian Black - unverschämt gutaussehend, beliebt und kaltherzig. Noch dazu ein Werwolf, der verzweifelt nach seiner Mate sucht. Was passiert, wenn er sie endlich findet und feststellen muss, dass er sie bereits kennt und in der Vergangenheit nicht be...