Ich blieb die ganze Nacht über wach und konnte kein Auge zumachen. Es gab viele Gründe dafür. Erstens versuchte ich vergebens mich an meine Vergangenheit zu erinnern. Aber egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte mich nicht an Ava erinnern. Nicht daran, dass ich je mit ihr zusammen war. Nicht daran, dass ich derjenige war, mit dem sie zum ersten Mal geschlafen hatte. Nicht daran, dass ich ihr Herz gebrochen und sie verletzt hatte. Und erst recht nicht daran, dass ich sie nach meinem 18. Geburtstag gesehen hatte. Ich müsste mich einfach daran erinnern. Ich konnte es mir einfacg nicht erklären.
Ava schlief seelenruhig in meinen Armen. Ich wusste, dass morgen alles vorbei war. Sie würde mich wieder hassen. Sie würde mir keine Chance geben es irgendwie zu erklären. Deshalb genoss ich diese Nacht mit ihr. Ich stellte mir meine Zukunft mit ihr vor. Sie jeden Tag so in meinen Armen zu halten. Ich musste mir wirklich verdammt große Mühe geben, damit sie mir verzeiht.So leicht gab ich nämlich nicht auf.
Als die ersten Sonnenstrahlen auftauchten, fing Ava an sich zu bewegen. Die Stunden waren viel zu schnell vergangen und nun fing der Alltag wieder an, in der mich meine Gefährtin verabscheute. Vielleicht hatte ich so viel Glück, dass sie jetzt aufwachte und mir verzieh. Aber daran glaubte ich nicht. Als Ava schließlich ihre rehbraunen Augen aufschlug, sah sie mich wenige Sekunden schockiert an, ehe sie mich wegdrückte und sich von mir entfernte. Sie nahm die Bettdecke und versuchte ihre nackten Beine zu verdecken. Ihre Augen wurden glasig und es fehlte nur ganz wenig, bis sie anfing zu heulen.
„Du hast es schon wieder getan. Du hast mich schon wieder ausgenutzt!", flüsterte sie mit zittriger Stimme. Ich wollte ihre Hand nehmen, aber sie vergrößerte die Entfernung nur. Enttäuscht seufzte ich und sagte ruhig: „Ava, ich habe dich nicht ausgenutzt. Das würde ich nie tun. Du hast im Club sehr viel getrunken und konntest dich nicht wehren, als dich dieser dreckige Bastard angemacht hat. Ich habe dich hierher gebracht, weil ich nicht wollte, dass irgendetwas passiert."
Sie sah mich stumm an und ich hörte ihren schnellen Herzschlag. Hatte sie Angst vor mir? Glaubte sie mir nicht?
„Ava, ich würde dir nie etwas tun."
„Du hast schon genug getan. Das verzeihe ich dir nie." Diese Worte zu hören, schmerzten.
„Ich weiß, aber ich will es wieder gut machen. Gib mir eine Chance!", sagte ich flehend. Gott, wann war ich jemals so verzweifelt gewesen?
„Wieso sollte ich? Ich will dich wirklich nicht mehr sehen, Kian. Du hast mich verletzt und gedemütigt. Ich wünschte, dass ich es vergessen kann, aber das kann ich nicht. Ich habe leider nicht so viel Glück wie du!",sagte sie sarkastisch. Glaub mir Ava, ich wünschte ich könnte mich daran erinnern.
Verletzt sah ich ihr tief in die Augen. „Zerstöre nicht deine Karriere, nur weil ich ein Idiot bin. Komm zurück in die Firma. Mach deine Ausbildung dort. Ich werde dir versprechen, dass du mich kein einziges Mal sehen wirst." Was mich nicht davon abhalten würde, dich in jeder freien Sekunde zu beobachten.
„Ich kann nicht in deiner Nähe sein."
„Bitte, ich verspreche dir, dass du mich nicht sehen wirst."
"Nein, ich habe bereits eine andere Stelle. Also brauche ich dein Versprechen nicht."
"Wo?", fragte ich neugierig.
„Warum sollte ich dir das sagen?", sagte sie frech.
„Weil ich es so oder so herausfinden werde."
„Dann wünsche ich dir viel Spaß dabei."
Sie stand vom Bett auf und lies das Bettlaken fallen. Ich musste automatisch lächeln. Mein Shirt stand ihr ziemlich gut. Dadurch, dass sie sehr viel kleiner als ich war, verdeckte es das nötigste. An diesen Anblick könnte ich mich gewöhnen. Sie sah sich um und entdeckte dann schließlich mein Werk. Wütend und aufgebracht drehte sie sich zu mir um. Als sie mein verschmitztes Grinsen sah, wurde sie nur noch wütender.
„Was soll das? Wieso hast du mein Kleid zerrissen?", fragte sie hysterisch.
Ich stand nun auch vom Bett auf und bemerkte lächelnd, dass ihr Blick für ein Weilchen auf meine nackte Brust fiel, ehe sie mir mit roten Wangen wieder in die Augen sah.
„Denkst du wirklich, dass ich es zulasse, dass du dieses Stück Fetzen noch einmal trägst?"
„Was interessiert dich das überhaupt?", fragte sie.
„Ich bin eifersüchtig. Ich will nicht, dass jemand anderes außer mir deinen Körper bewundern kann."
Ava glich nun einer reifen Tomate. Sie schluckte und sah zu Boden. Sie konnte ruhig wissen, was sie mit mir anstellte.
„Warum jetzt?", fragte sie schüchtern. Mit wenigen Schritten erreichte ich sie und legte meine Hand auf ihre Wange. Sie hob ihren Kopf an und sah mich nun endlich wieder an.
„Weil ich weiß, dass du die Richtige für mich bist. Ich will keine andere."
„Aber ich will dich nicht."
_____________Also, in der neu überarbeiteten Version dachte ich, es wäre besser, dass Ava nichts über Werwölfe weiß. Macht es spannender, oder?
Außer ihr wünscht euch das, dann kommt es im nächsten Kapitel wieder. :)
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Gib mir eine Chance, Mate! (Kian & Ava)
WerewolfKian Black - unverschämt gutaussehend, beliebt und kaltherzig. Noch dazu ein Werwolf, der verzweifelt nach seiner Mate sucht. Was passiert, wenn er sie endlich findet und feststellen muss, dass er sie bereits kennt und in der Vergangenheit nicht be...