Tradimento nei tuoi stessi ranghi - Verrat in den eigenen Reihen

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Tradimento nei tuoi stessi ranghi - Verrat in den eigenen Reihen


„Tod dem Verräter."

-Kalista, der Speer der Rache in League of Legends


Caius

Der Morgen graute über der noch schlafenden Stadt. Ich saß schon eine ganze Weile an meinem Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer und starre auf die vor mir liegenden Dokumente. Vergangene Nacht hatte eine Gruppe Gardisten die Stadt durchsucht, um eine Spur von den beiden Frauen zu finden, sie kehrten jedoch ohne einen Hinweis zurück. Alenia und Sulpicia waren mittlerweile mehr als fünf Tage verschwunden und ich vermisste die Nähe zu meiner Gefährtin. Allein bei dem Gedanken an sie musste ich schmunzeln, bis mich die Realität einholte und mir einen Dolch in mein Herz jagte.

Gedankenverloren erhob ich mich von meinem Stuhl hinter dem Schreibtisch, trat an die große Fensterfront und seufzte schwer auf.

„Denkt ihr immerzu an eure Gefährtin, Meister?", fragte eine mitfühlende Stimme aus dem Hintergrund. Ich wandte mich um und erblickte Corin. Die Wächterin stand in Tür zu meinem Arbeitszimmer und sah mich mit ihren roten Augen entschuldigend an. „Was ist der Grund für die Störung?", entgegnete ich mit einem genervten Unterton. Die braunhaarige Vampirin räusperte sich. „Aro wünscht euch im Thronsaal zu sehen.", erwiderte sie pflichtbewusst und verneigte sich. Ich nickte schweigend. „Meister, ich würde zurzeit auf Cassie aufpassen. Es ist sehr still im Schloss geworden, seit Meisterin Alenia vermisst wird.", meinte die Wächterin und warf mir einen Blick zu. Ich nickte erneut zur Antwort.

„Ich hoffe, dass ich meine Gefährtin bald wohlbehalten in die Arme nehme kann."

„Dass wünsche ich euch sehr, Meister.", sagte Corin. „Corin, weißt du den Grund für meine Anwesenheit im Saal?", fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. „Nein Meister, den Grund hat mir Meister Aro nicht genannt." erwiderte sie wahrheitsgemäß. Insgeheim hoffte ich, dass es neue Erkenntnisse gab, am besten über den Aufenthaltsort von Alenia oder Sulpicia.

Wenig später verließ ich in Begleitung der Wächterin mein Arbeitszimmer. Die Tür schloss sich mit einem leisen Klick. Meine hastigen Schritte hallten von den hohen Decken der Gänge wieder. In mir keimte Hoffnung auf.

Als ich den Thronsaal betrat, warteten Aro und Marcus schon auf mich. Ich nickte Corin kurz zu, um ihr zu signalisieren, dass sie vor der Tür auf dem Gang warten sollte. Die Wächterin verneigte sich kurz und nahm ihren Wachposten ein. Die schwere Tür schloss sich mit einem kaum hörbaren Knarzen hinter mir. Wortlos ging ich auf meine Brüder zu, die mich ernst ansahen. „Du wolltest mich sprechen, Aro?" Ich setze mich neben ihn auf meinem Thron. „Ja, in der Tat, mein Bruder. Es gibt schlechte Neuigkeiten.", kündigte er an.

Für einen Augenblick war es still und mir schossen sämtliche Szenarien durch den Kopf, was meiner Gefährtin alles zugestoßen sein könnte. „Was ist passiert?" Aro räusperte sich. „Ich befürchte mein Verdacht hat sich bewahrheitet, dass wir einen Maulwurf in unseren Reihen haben, da es einfach kein Zufall sein kann, dass Alenia und meine Frau auf mysteriöser Weise plötzlich verschwinden. Es wäre für Sulpicia unmöglich, Volterra ohne Hilfe zu verlassen, egal, ob sie gehen wollen würde oder nicht." sagte er.

Ein tiefes Knurren stieg meiner Kehle empor und ich ballte meine Hand zu einer Faust. „Marcus hat soeben die Leibwachen ausgeschickt, um den Verräter zu finden." erzählte Aro. Marcus nickte. „Und habt ihr schon den Verdächtigen gefunden?" Es war mir gleich, wer es gewagt hatte, uns zu verraten, ich würde denjenigen oder diejenige sowieso vernichten, aber vielleicht hatte der Maulwurf wichtige Informationen. Aro schüttelte den Kopf.

„Felix, Demetri, Jane und Alec überprüfen gerade unsere neusten Mitglieder. Sollten sie niemanden finden, wird Aro jeden einzelnen durchgehen.", kam es von Marcus. Ich war so in meinen Gedanken und Sorgen um Alenia versunken, dass ich nur unbewusst mitbekam, wie sich rasche, hastige Schritte näherten.

Auf einmal wurde die Tür zum Saal mit einem laute Knall aufgestoßen, Felix und Demetri traten in Begleitung der Zwillinge ein. Augenblicklich nahm ich eine angespannte Haltung an und fokussierte mich auf die Gestalt, die soeben in den Saal gezerrt wurde.

Die kleine zierliche Vampirin wand sich in den eisigen Griffen von Felix und Demetri, sodass man zuerst nur ihre feuerroten Haare sehen konnte. Schnell musterte ich die Gestalt. Es war eine neue Rekrutin, sie war vor sechs Monaten den Zirkel beigetreten und hatte einen niedrigen Rang. Ich kannte nicht einmal ihren Namen, was aber auch überflüssig gewesen wäre, da die meisten jüngeren Wächter nicht länger als fünf Jahre überlebten.

„Vanessa. Von dir hätte ich einen Verrat am allerwenigstens erwartet.", seufzte Marcus mit einem niedergeschlagenen Unterton, obwohl ich wusste, dass er innerlich vor Wut kochte. Die Vampirin sagte kein Wort und sah schweigend zu Boden. Ich knurrte und erhob mich, doch Aro bedeutete mir zu warten.

Aro und schritt mit schnellen Schritten auf die Wachen zu, um ihre Hand in seine zu legen. Ich spannte meinen Kiefer an und fixierte die junge Vampirin, während Aro ihre Gedanken las.

Was auch immer sie getan hatte, meine Gefährtin schwebte ihretwegen in Lebensgefahr.

In Bruchteilen von Sekunden ließ Aro von der jungen Frau ab und drehte sich wieder zu mir und Marcus um. Für einen kurzen Moment konnte ich einen Ausdruck in Aros Gesichtszügen erhaschen, der sich kaum beschreiben ließ. Es spielte keine Rolle, was genau er gesehen hatte, es wird nicht schön für die diejenigen enden, die nach wie vor unsere Gefährtinnen in ihrer Gewalt haben. Auch, wenn viele der falschen Annahme waren, Aro würde seine Wachen und vor allem die Zwillinge mehr schätzen als seine Gefährten, gab es für ihn nichts wichtigeres, als Sulpicia. Schon von Anfang an wurde sie von Leibwachen auf Schritt und Tritt begleitet und von den meisten Wachen isoliert. Seit Didymes Verschwinden hatte sie nicht einmal mehr die Freiheit, ohne Aro das Schloss zu verlassen.

„Sie planen etwas gegen unseren Zirkel und die Vernichtung unserer Feinde hat ab jetzt zweite Priorität, gleich nach der Rettung von Sulpicia und Alenia!" Aros Stimme hatte einen süßlichen klang angenommen, der in keinster Weise erahnen ließ, wie aufgebracht er wirklich war. Doch ich kannte ihn besser. Ich tauschte einen kurzen Blick mit Marcus, dann nickte ich Aro zu und es war besiegelt. Vanessa würde noch heute sterben.

„Nenn mir die Namen der Verantwortlichen und deren Aufenthaltsort und deine Strafe wird milde ausfallen.", knurrte ich. Verängstigt sah mich die Vampirin an. Sie öffnet den Mund, um etwas zu erwidern und schloss ihn dann aber wieder. Ich konnte erkennen, dass sie Schuldgefühle plagten und sie innerlich aufgab.

„Es sind Stefan und Vladimir. Sie sind in Rumänien und werden in einem unserer Schlösser gefangen gehalten."

Ich kalter Schauer durchfuhr meine Glieder, bei den Namen der Anführer des ehemaligen rumänischen Zirkels, den wir eins vernichtet hatten. Diese Bastarde. Nur am Rande bekam ich mit, dass Aro den Leibwachen Anweisungen erteilte. „Sie müssen dafür mit dem Leben bezahlen.", murmelte ich leise vor mich hin. Aro wandte sich mir zu. „Gewiss mein Bruder. Aber erst, wenn wir unsere Gefährtinnen wohlbehalten wiederhaben."

Mondi lontani - Welten entfernt || twilightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt