46. DAS VERSCHWUNDENE MÄDCHEN
"I need you to see
There's not much innocence
In the imposed darkness
Of imposed silence
I need you to see
The good in everything
Cos the only thing that saves you,
Is your economy of blessings"
The Disappearance of the Girl - Phildel
-
Emily zuckte zusammen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. "Was?" Mit einem Kopfschütteln versuchte sie den Schlaf wieder zu vertreiben. Sie war wohl doch irgendwann auf dem Besucherstuhl im Krankenflügel weggenickt.
"Ich bins nur, Emily", sagte Sirius leise. "Harry und ich sind wieder zurück."
Auf Geheiß von McGonagall hatte Harry sie in das Büro des Schulleiters begleitet und Sirius hatte sich geweigert seinen Patensohn alleine gehen zu lassen. Die Professoren wollten wissen was mit Dumbledore geschehen war. Obwohl, nun war es wohl das Büro von McGonagall, schließlich war sie die stellvertretenden Schulleiterin und nun wohl die richtige. Ein komischer Gedanke, ein Hogwarts ohne Dumbledore.
"Okay", murmelte Emily und rieb sich über die Augen. Im Krankenflügel wachten nur noch die Weasleys über Bill. Hermine, Luna, Inga und Leo waren schon längst wieder in ihre Betten geschickt worden, Neville würde morgen, oder eher heute auch entlassen werden. Es war schon spät in der Nacht, vielleicht auch schon früher Morgen, Emily war sich da nicht mehr so sicher.
"Wir gehen heim", erklärte Sirius.
"Heim?", fragte Emily.
"Nach Ynys Môn", sagte Sirius leise. "Zur Beerdigung kommen wir wieder zurück."
"Nicht Rumänien?"
"Nein, das macht keinen Sinn mehr", erwiderte Sirius. "Aber da sprechen wir später drüber. Jetzt gehen wir erst einmal heim."
Emily nickte nur. Heim hörte sich gut an.
Vor dem Krankenflügel warteten Sophia, Remus und Tonks. Die beiden würden ebenfalls mit in das Cottage nach Ynys Môn kommen und dort übernachten.
"Wo ist Harry?", fragte Emily leise, als sie sich auf den Weg zum alten Büro von McGonagall machten, um von dort aus nach Hause zu flohen. "Ich dachte, ihr seid beide zurück?"
Sirius und Sophia tauschten einen Blick, bevor Sirius antwortete: "Das sind wir auch, aber er möchte lieber in Hogwarts bleiben."
"Will Harry mich nicht sehen?" Emily war zu müde um sich die Frage zu verbeißen.
Sirius wirkte eingefallen, die Schultern zusammen gesackt. "Das weiß ich nicht. Aber ich wollte ihn auch nicht zwingen mit uns zu kommen."
"Okay." Ein weiterer kleiner Riss zog sich durch Emilys Herz.
Die Gruppe verfiel in müdes Schweigen, bis sie endlich in dem gemütlichen Wohnzimmer in Ynys Môn landeten. Erleichterung war bei den Erwachsenen deutlich spürbar, ein weiterer Kampf überstanden, eine weitere Nacht in diesem Krieg überlebt, ein weiteres Mal das schützende Heim erreicht.
DU LIEST GERADE
Anathema - III - Harry Potter Fanfiction
Fanfiction| Wir alle tragen eine helle und eine dunkle Seite in uns | Nichts ist mehr so wie es war für Emily. Ein Werwolf, der die Jagd auf sie eröffnet hat. Ein Bruder mit einem tödlichen Geheimnis. Ein Krieg, der gerade erst begonnen hat und doch läng...