Weihnachten konnte nun nicht schnell genug für Emily kommen, die letzten Tage vergingen so unglaublich zäh, auch wenn sie noch genug zu tun hatte: Sirje räumte auf und putzte die ganze Hütte, wobei Emily natürlich mithalf, ansonsten musste sie noch zwei Aufsätze für Remus zu Ende schreiben und Bergson war auf der Suche nach Unterlagen für den Jahresabschluss der Buchhaltung, was dazu führte, dass Emily im Keller des Verwaltungsgebäudes im Staub herumkrabbelte.
Außerdem musste Emily selber noch ihre Tasche packen. Ihre Geschenke hatte Sirje für sie per Eulenpost bestellt und liefern lassen, diese musste Emily nur noch für die Reise schrumpfen und einpacken. Auch ein Kleid für die Hochzeit hatte Sirje bestellt. Emily war deswegen auch schon ganz aufgeregt, wenn auch nicht ganz so sehr wie bei der Aussicht ihren Bruder und ihre Freunde wieder zu sehen. Sie hoffte, dass sie wenigstens einmal Inga treffen konnte, aber Sirius und Sophia hatten Ingas Familie sicherlich eingeladen. Leo würde ebenso bei der Hochzeit sein, er gehörte ja zur Familie.
Sie wusste allerdings noch nicht, wo sie Weihnachten verbringen würde, Charlie hatte es ihr immer noch nicht verraten. Emily tippte ja auf den Fuchsbau, es sei denn sie durften bei Sirius bleiben, wenn er nicht zu viel mit Hochzeitsvorbereitungen zu tun hatte.
Morgens am 24. Dezember war es dann endlich soweit: Ari und Charlie holten Emily bei Sirje ab, damit sie dann gemeinsam per Portschlüssel nach England zurück reisen konnten. Emily war den ganzen Morgen schon hibbelig gewesen, die Vorfreude und die Tatsache, dass heute Nacht Vollmond war, tat ihr nicht gut. Immerhin hatte die Vorfreude ihre Gereiztheit meist überwogen, so dass sie nicht ganz so unausstehlich gewesen war. Nichtsdestotrotz hatte Sirje Emily eine Dosis von dem Schlaftrank eingepackt.
„Frohe Weihnachten, Sirje", rief Emily und umarmte die junge Frau. Sie schnappte sich ihre Tasche und hätte beinahe Charlie umgehauen, der ihr daraufhin vorsichtshalber die Tasche abnahm.
Sirje lachte. „Ich wünsche dir auch frohe Weihnachten. Wir sehen uns bei der Hochzeit." Sirje begleitete Yuna, die eingeladen war, auf die Hochzeit.
„Wir sollten uns beeilen", sagte Ari. „Wir sind sowieso schon spät dran."
„Woran das wohl liegt?", murmelte Charlie und erntete dafür einen Stoß in die Rippen von Ari. Trotzdem machten sich die drei auf den Weg zum Verwaltungsgebäude, wo sie den ersten Portschlüssel nahmen, der sie nach München brachte.
Das Reisezentrum in München war nur halb so kahl wie das in Prag, dafür aber, nun so kurz vor Weihnachten, rappelvoll. Ari schien sich hier auszukennen und lotste sie drei durch die Gänge und die Hallen, bis sie das Zentrum verlassen konnten und auf einem großen Platz standen, der hinter ihnen von einem riesigen neugotischen Gebäude begrenzt wurde. Rundherum standen mehrere alte Häuser, die nun als Geschäfte dienten. Ari zog die beiden anderen in Richtung der Kirche, die vor ihnen lag. „Das ist der Marienplatz", erklärte Ari, bevor sie sich in den Schatten des Alten Peters, wie der KIrchturm genannt wurde, duckten. „Unser nächster Portschlüssel geht in etwa dreißig Sekunden", sagte sie, nachdem sie auf ihre Taschenuhr geblickt hatte.
ie kramte ein Stück Seil hervor. „Wir können keinen offiziellen Portschlüssel nach England nehmen, die werden vom britischen Zaubereiministerium überwacht. Im restlichen Europa sind sie nicht so streng. Derzeit zumindest nicht", erklärte sie noch. „Wäre blöd, wenn sie dich auf den letzten Metern erwischen, oder?"
Hastig griffen Charlie und Emily nach dem Seil, Ari legte auch rechtzeitig einen Finger drauf, dann spürte Emily den inzwischen fast schon vertrauten Ruck durch ihren Körper gehen und sie verschwanden.
Sie landeten in dem kleinen Park am Grimmauldplatz, doch sie verweilten nicht lange, sondern eilten in das Hauptquartier, wo sie bereits von Sirius und Remus erwartet wurden. Die beiden hatten ihre Zauberstäbe gezückt und auf die drei gerichtet. Emily bemerkte erst jetzt, dass auch Ari und Charlie ihre Zauberstäbe gezogen hatten.
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Anathema - III - Harry Potter Fanfiction
Fanfiction| Wir alle tragen eine helle und eine dunkle Seite in uns | Nichts ist mehr so wie es war für Emily. Ein Werwolf, der die Jagd auf sie eröffnet hat. Ein Bruder mit einem tödlichen Geheimnis. Ein Krieg, der gerade erst begonnen hat und doch läng...