68. Endlich fliegen

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68. ENDLICH FLIEGEN

Die Woche vor dem Quidditchspiel gestaltete sich genauso stressig, wie Emily es befürchtet hatte. Ginny hatte für jeden Abend das Spielfeld gebucht und ließ ihr Team die letzten Feinheiten trainieren. Sie hätte das Training noch länger gemacht, wenn nicht das Team vom Slytherin ebenso das Spielfeld gebucht hätte. Die Saison begann nämlich wieder mit dem Klassiker Gryffindor vs. Slytherin und wie immer war die Spannung in der ganzen Schule zu spüren.

Dadurch, dass alle Häuser nun gemeinsam unterrichtet wurden, trafen die Schülerinnen und Schüler noch öfters aufeinander. Was eigentlich eine gute Sache hätte sein können. Gryffindors und Slytherins stichelten und höhnten schon immer in den Wochen und Tagen vor dem Spiel gegeneinander, aber dieses Mal flogen die Beleidigungen noch freier, noch schärfer.

McGonagall hatte ihre liebe Not ihre Schülerinnen und Schüler zu ermahnen ruhig zu bleiben, ebenso wie Slughorn.

Jedenfalls war Emily heilfroh, als der Spieltag endlich anbrach. Nicht nur wegen der stätig steigenden Anspannung in Hogwarts, sondern auch weil Ginny ihnen eine Woche trainingsfrei versprochen hatte. Bei Ginnys gruseligen Trainingsmethoden versprach das himmlisch zu werden. Außerdem konnte Emily die freie Zeit ganz gut gebrauchen, um an den Papieren für Lilium weiter zu arbeiten. Bisher hatte sie nur einmal in die Mappe gesehen und festgestellt, dass sie die Papiere tatsächlich bis zum Hogsmeade-Wochenende fertig haben sollte.

Emilys Galleone glühte warm auf, als sie noch am Zähne putzen war. Sie musste grinsen, es gab nicht viele Leute, die ihr so früh schrieben.

Viel Glück, Emily. - SB.
Wir drücken dir die Daumen. - SB.
Sogar Teddy. - SB.
Ich hab ihm schon ein Gryffindor-Shirt besorgt. - SB.

Bei der letzten Nachricht verschluckte sich Emily beinahe an der Zahnpasta.

Danke an euch alle. Was sagt Tonks zu Teddys neuem Shirt? - EP.

Es dauerte nicht lange, bis Sirius antwortete.

Sie hat es noch nicht gesehen. - SB.
Ich glaube nicht, dass Teddy ein Hufflepuff wird. Bei dem guten Einfluss, den wir auf ihn haben. - SB.

Emily war sich nicht sicher, ob Tonks das genau so wie Sirius sah. Außerdem hatte Emily nichts gegen Hufflepuff. Schließlich war Inga eine.

Nichts gegen Hufflepuff. - EP.

Schnell band Emily sich ihre Locken zu einem strengen Zopf und legte noch ein paar Befestigungszauber auf ein paar widerspenstige Strähnen. Manchmal konnte die Hexenwoche doch ganz nützlich sein. Sie brauchte beim Fliegen den vollen Durchblick.

Aber Gryffindors sind die Besten. - SB.

Klar. Ich melde mich nach dem Spiel. - EP.

Auf der Treppe zum Gemeinschaftsraum traf Emily auf Demelza. “Ist Ginny schon unten?”, fragte Emily.

Demelza nickte. “Klar. Ginny ist schon ne Stunde vor mir wach gewesen. Vermutlich hat sie schon alle Besen inspiziert und die Windgeschwindigkeit und -richtung gemessen.” Sie grinste.

“Dann kann ja nichts mehr schief gehen”, erwiderte Emily lachend.

“Solange ich gleich meinen Kaffee kriege”, sagte Demelza. “Gehen wir zum Frühstück?”

Emily hatte zwar keinen Hunger, wie immer vor ihren Spielen, aber eine Tasse Tee würde sie schon herunter bekommen. Die beiden nutzten die Zeit und tauschten sich noch über ein paar Manöver aus. Ginny wäre stolz auf sie.

Besagte Quidditchkapitänin saß auch bereits am Gryffindortisch und frühstückte. Die beiden Treiber Jimmy und Richie saßen ihr gegenüber und hatten sich die Teller bereits voll geladen.

Anathema - III -  Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt