18. Rettungsmission
Emilys Herz schlug höher, als wenige Minuten nach ihrer Gefangennahme tatsächlich Snape in Umbridges Büro auftauchte.
„Sie wollten mich sprechen, Schulleiterin?"
„Ich brauche Veritaserum", herrschte Umbridge Snape an.
„Sie haben meine letzte Flasche genommen um Potter zu befragen", erwiderte Snape. „Sie haben doch sicher nicht alles aufgebraucht? Ich habe Ihnen gesagt, drei Tropfen würden genügen."
Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte Emily vielleicht gelacht, als Umbridge rot anlief. Doch jetzt machte sie sich Sorgen um Inga. Hatte Inga Snape überhaupt erreicht? Snape gab nämlich nicht zu erkennen, dass er irgendwie wusste, warum Umbridge Veritaserum brauchte. Allerdings hatte er auch nicht gefragt.
„Ich wünsche ihn zu befragen", rief Umbridge zornig. „Ich wünsche, dass Sie mir einen Trank liefern, der ihn zwingen wird, mir die Wahrheit zu erzählen."
„Ich haben Ihnen bereits gesagt, dass ich keine weiteren Vorräte an Veritaserum habe. Ich kann Ihnen nicht helfen, es sei denn Sie wollen Potter vergiften und ich versichere Ihnen, Sie hätten mein größtes Wohlwollen, wenn Sie es täten. Das Problem ist nur, dass die meisten Gifte zu schnell wirken, um dem Opfer genug Zeit zu geben, die Wahrheit zu erzählen." Snape deutete eine Verbeugung, die mehr als nur spöttisch wirkte und wandte sich dann zum gehen.
„Er hat Tatze", schrie Harry. „Er hat Tatze an dem Ort, wo sie versteckt ist."
„Tatze?", schrie Umbridge. „Was ist Tatze? Wo ist was versteckt? Was soll das heißen, Snape?"
„Ich habe keine Ahnung", erwiderte Snape kühl. Doch sein Blick fiel auf Emily und er nickte ihr unmerklich zu. Emily fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Snape wusste Bescheid und hatte hoffentlich dem Orden Bescheid gesagt. Nach dem was Harry zu Snape gesagt hatte, war Sirius nicht im Haus gewesen, das hieß, dass Voldemort wirklich Sirius gefangen genommen hatte. Doch der Orden würde Sirius besser retten können, als eine Gruppe Schüler.
Snape ließ die Tür ins Schloss fallen und Harry sah ihm verzweifelt hinterher. Emily wünschte sie könnte ihm sagen, dass alles wieder ins Lot kommen würde, dass der Orden Bescheid wusste, doch dann würde Umbridge ebenfalls Bescheid wissen.
„Sehr schön... sehr schön." Umbridges süßliche Stimme riss Emily aus ihren Gedanken. „Ich habe nun keine andere Wahl mehr. Die Sicherheit des Ministeriums steht auf dem Spiel." Sie zog ihren Zauberstab. „Sie zwingen mich, Potter. Ich will es nicht. Aber manchmal rechtfertigen die Umstände die Mittel. Ich bin sicher, der Minister wird verstehen, dass ich keine Wahl hatte. Der Cruciatus-Fluch sollte Ihnen die Zunge lösen."
„Nein", schrie Hermine auf. „Das ist gegen das Gesetz."
Als ob Umbridge so etwas kümmern würde, dachte Emily bitter. Umbridge hatte sich so in alles hineingesteigert, dass sie sogar zugab, dass sie es gewesen, die letztes Jahr die Dementoren auf Harry und Emily gehetzt hatte. Schon alleine deswegen, wäre Emily ihr am liebsten an die Gurgel gegangen.
„Harry, wir müssen es ihr sagen", schluchzte mit einem Mal Hermine. Umbridge hatte schon ihren Zauberstab auf Harry gerichtet. „Ich halte es nicht mehr aus. Was für einen Zweck hat das alles noch?" Hermine verbarg ihr Gesicht in Millicent Bulstrodes Umhang, die sie festhielt.
„Schön, schön, schön", murmelte Umbridge. „Komm her."
„Es tut mir Leid, ihr alle", schluchzte Hermine. „Also, also er hat versucht mit Professor Dumbledore Kontakt aufzunehmen."
Umbridge sah aus als ob Weihnachten früher gekommen war. „Sie wissen als wo Dumbledore ist?"
„Nein", sagte Hermine mit zitternder Stimme. „Wir haben es überall probiert, aber wir konnten ihn nicht finden. Dabei mussten wir ihm doch sagen, dass die Waffe fertig ist."
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Anathema - III - Harry Potter Fanfiction
Fanfiction| Wir alle tragen eine helle und eine dunkle Seite in uns | Nichts ist mehr so wie es war für Emily. Ein Werwolf, der die Jagd auf sie eröffnet hat. Ein Bruder mit einem tödlichen Geheimnis. Ein Krieg, der gerade erst begonnen hat und doch läng...