26. Nachrichten

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Emily und Charlie benötigten den ganzen restlichen Tag um die langen Einkaufslisten abzuarbeiten, vor allem nachdem beide in der Buchhandlung an den Neuerscheinungen hängen geblieben waren. Schließlich sollte das Einkaufen auch noch Spaß machen, wie Charlie meinte. Erst als schon lange dunkel war, nahmen die beiden einen Portschlüssel zurück ins das Reservat.

Als Erstes lieferten sie ihre Einkäufe bei Bergson ab, der noch in seinem Büro hockte und wutentbrannt Briefe schrieb. Anscheinend hatte Moreau doch etwas zerstört und das Reservat benötigte weiteres Geld, was bedeutete dass Bergson wieder die Regierungen anschreiben und um Fördergelder bitten musste.

„Lass uns direkt zu Sirjes Hütte gehen", schlug Charlie vor, als sie das Verwaltungsgebäude verließen. „Die anderen werden eh schon dort sein."

Abends wurden die Wege im Dorf durch kleine Laternen beleuchtet, in den magisches Feuer brannte, so dass Emily und Charlie einfach den Weg zurück fanden. Tagsüber hatte es wohl schon geschneit, alles war von einer dünnen, pudrigen Schicht bedeckt. Emily war froh, dass sie in Prag wirklich noch warme Kleidung eingekauft hatte. 

Im Moment war ihr allerdings ziemlich warm, da sie mit den Einkäufen ganz schön beladen war, trotz Federleicht-Zaubern auf den Büchern. Immer wieder wurde Charlie von anderen Drachenzähmer gegrüßt, die Emily neugierig betrachteten, aber wenigstens nichts weiter sagten. 

Sirjes Hütte war ebenfalls hell beleuchtet und es roch nach Essen. Ohne Anzuklopfen, stapfte Charlie in die Küche und lud seine Einkäufe auf dem Tisch ab, sehr zum Protest von Sirje und Yuna. Mit einem Schlenker ihres Zauberstabes, entfernte Sirje seufzend die Schlammspuren, die Charlie und Emily hinterließen.

Ari hingegen lachte nur und stand auf um Emily die Einkäufe abzunehmen. „Ihr seht so aus, als ob ihr erfolgreich ward."

Sirje stand ebenfalls auf und suchte zwischen den Tüten nach ihren Einkäufen. „In einer Viertelstunde gibt es Essen, wenn euch das passt."

Emily nickte nur und nahm sich ihre Taschen, um sie schon einmal in ihrem Zimmer zu verstauen. Neben der Kleidung, hatten sie auch einen ganzen Stapel an Lehr- und Schulbüchern für sie besorgt, damit Emily weiterhin auf dem gleichen Stand blieb wie ihre Klassenkameraden. Zudem hatte Remus eine lange Liste an Büchern zu weiteren Themen, die Emily lernen sollte, geschrieben. 

Emilys Zimmer war zwar klein, zwischen dem Bett, der Kommode und dem Schreibtisch blieb wirklich nicht viel Platz, aber sehr gemütlich. Auf dem ausgetretenen Holzboden lag ein dicker Teppich und auf der Fensterbank standen einige Blumentöpfe, die auch im Winter einen angenehmen Duft verströmten. 

Auf dem Bett lagen ein dickes Federbett und eine dunkelrote, gehäkelte Decke, die Emily ein bisschen an den Schlafsaal der Gryffindors erinnerte. Hastig stopfte Emily die Kleidung in eine Schublade, die sie natürlich prompt auch nicht mehr wirklich zubekam. Die Bücher stellte sie auf der Kommode, dem Schreibtisch und dem Boden, je nachdem wo gerade noch ein bisschen Platz war, ab. Die würde sie später noch sortieren. 

Lieber ließ sie sich auf ihr Bett fallen und zog die Münze hervor. Den ganzen Tag hatte sie schon darauf gewartet, dass sie den Anderen endlich eine Nachricht schreiben konnte, in Prag hatte sie es sich nicht getraut sie hervor zu kramen.

Wie geht es dir? - EP.


Die erste Nachricht ging an Harry, auch wenn Emily sich ziemlich sicher war, dass Harrys Münze irgendwo in seinem Koffer lag. Deshalb schrieb sie lieber gleich Hermine auch noch eine Nachricht. Die nächsten Nachrichten gingen an Inga und Ginny. Für einen Moment überlegte sie, ob sie Leo auch eine Nachricht schreiben sollte, doch sie wusste nicht genau was sie schreiben sollte. Doch ihre Überlegungen wurden unterbrochen, als ihre Münze warm wurde.

Anathema - III -  Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt