66. WIR SIND ZURÜCK
“Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man Ende auch Menschen.”
“Almansor “
Heinrich Heine
Myriaden an Funken flogen durch die Luft, wirbelten und tanzten. Es wäre seltsam, hypnotisch, vielleicht sogar schön gewesen, wenn die Flammen nicht endgültig den gesamten Scheiterhaufen überzogen hätten. Wenn dort nicht Bücher brannten.
Die Luft im Innenhof wurde immer wärmer und wärmer, je mehr Bücher von den Flammen gefressen wurden. Doch die innere Kälte in Emily blieb. Der Horror dieses Feuers, dieser Tat. Auch wenn Emily noch längst nicht alles begreifen konnte, was dort vor ihren Augen geschah.
Rauchfahnen und ein Brüllen und Knacken von brechenden Buchrücken und pergamentenen Seiten füllten den Himmel und blockierte die Sicht auf die Sterne über ihnen.
Im Augenwinkel erkannte Emily McGonagall, die stumm ihren Zauberstab hob und einen neuen Schutzzauber heraufbeschwor, der ihre Gryffindors vor dem Rauch und den Funken schützen sollte. Daneben schluchzte Mrs Pince laut in ihr Taschentuch, ihr ganzer Körper schüttelte sich, während Sinistra und Vector versuchten Mrs Pince zu stützen.
Bilder eines anderen Feuers stiegen in Emily auf und sie musste die Augen schließen.
Drachenfeuer, welches einen riesigen Holzhaufen entzündete. Begeisterte Drachenzähmer, die tanzten und lachten.
Ein Incendio. Ein Feuer, das sie und den Wolf umhüllte.
Anderes Feuer, anderer Anlass.
Verteidigung und nicht sinnlose Vernichtung.
Nicht der Geruch von süßlich brennendem Fleisch und Blut und Schweiß und Tränen, sondern trockenes Papier und Pergament.
Und plötzlich war ihr Rücken wieder am Brennen.
Sie blutete, wie Tinte aus den Büchern blutete und verbrannte.
Ein Schrei auf der anderen Seite des Innenhofes, riss Emily aus ihren Erinnerungen, aus dem Feuer.
Dann ein zweiter Schrei, dicht neben Emily. “Nein, nein, nein.”
Emily schlug die Augen wieder auf. Der Scheiterhaufen brannte lichterloh vor ihnen. Einige verkohlte Seiten trieben wie Blätter im Wind durch den Innenhof, manche verloren sich über den Mauern von Hogwarts, manche verglühten an McGonagalls Zaubern.
Auf der rechten Seite der Gryffindors, stand Ravenclaw, die Reihen ganz chaotisch. Eine schmale Figur hatte sich den Weg nach vorne gekämpft, die Flammen ließen das wütende Gesicht und die langen, schwarzen Haare glühen.
“Sie können die Bücher nicht verbrennen”, schrie Padma. “Sie dürfen das nicht.” Padmas normalerweise immer ordentliche Uniform war zerknittert, als ob ihre Freunde versucht hatten sie aufzuhalten und gescheitert waren.
Stille senkte sich über den Innenhof, nur unterbrochen von Knacken und Krachen der brennenden Bücher. Selbst die Carrows sahen irritiert zu Padma. McGonagall und Flitwick waren nach vorne getreten.
“Miss Patil, gehen Sie wieder zurück zu ihren Klassenkameraden”, sagte Snape endlich. Seine dunklen Roben verschmolzen beinahe mit den Schatten.
“Nein.” Padma verschränkte die Arme. “Sie können die Bücher nicht verbrennen. Sie zerstören das Wissen der Zaubererwelt-” Padma holte tief Luft. “Diese Bücher sind wertvoll, sie können das einfach nicht machen.”
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Anathema - III - Harry Potter Fanfiction
Fanfiction| Wir alle tragen eine helle und eine dunkle Seite in uns | Nichts ist mehr so wie es war für Emily. Ein Werwolf, der die Jagd auf sie eröffnet hat. Ein Bruder mit einem tödlichen Geheimnis. Ein Krieg, der gerade erst begonnen hat und doch läng...