Der Geruch von Desinfektionsmittel schien mir langsam aber sicher die Schleimhäute meiner Nase zu verätzen.
Ich war mir nicht genau sicher wie lange ich hier schon saß, allerdings war es so lange, dass die kühlen, weißen Wände auf die ich seit Ewigkeiten starrte mit der Zeit an Farbe gewannen.Seit unserer Rettung waren genau dreihundertsechunddreißig Stunden und zwölf Minuten vergangen.
Dreihundertsechsunddreißig Stunden, seit dem mir gesagt wurde, Zombey sei Tod und genau dreihundertvierunddreißig Stunden sind vergangen, seit dem Zombey im Koma liegt.
Er lebt noch.
Er ist noch da.Ich habe bis heute nicht ganz verstanden, was der exakte Grund für Zombey's Koma war.
Alles was ich verstanden hatte war, dass sein Körper aus anderweitigen Gründen nicht mehr genügend Sauerstoff bekam und dadurch der Herzstillstand einsetzte.
So sehr ich es auch versuche zu verdrängen.. das einzige, dass Zombey momentan am Leben hielt waren die Maschinen und selbst diese wollten die Ärzte mittlerweile abstellen.„Hier ist dein Wasser.", riss mich eine bekannte Stimme aus meinen Gedanken. Es war Manu.
Meine Freunde kamen jeden Tag mit mir ins Krankenhaus. Zwar wechselten sie sich jeden Tag ab und es kam immer wer anderes mit aber im Großen und Ganzen waren sie alle für mich- und vor allem für Zombey da.
„Danke." entgegnete ich kurz und knapp, während ich das Wasser in meine Hände nahm und einen großen Schluck daraus trank.
Ich konnte deutlich spüren, wie das kühle Getränk meine ausgetrocknete Speiseröhre befeuchtete.
Zwanghaft kämpfte ich mich durch jeden vereinzelten Tag, wobei ich nur einen Wunsch verfolgte: bei Zombey zu sein.
Wo auch immer er jetzt war, ich wollte nichts sehnlicher als zu ihm.„Maudado?", eine Krankenschwester, die gerade aus Zombey's Zimmer kam, blieb neben mir stehen.
In den zwei Wochen, seit denen ich hier war, hatte ich einige Schwestern, sowohl als auch Ärzte kennen- und nicht mögen gelernt.
Alleine der Fakt, dass sie mich nicht über Nacht daließen gefiel mir überhaupt nicht.
Mein Blick glitt zu der jungen Frau hoch, die gerade ihr drittes Lehrjahr im Krankenhaus absolvierte.
Sie war die einzige, die mir bis jetzt sympathisch schien.
„Du darfst zu ihm."
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.
Ich stellte den Plastikbecher gefüllt mit Wasser auf den Sitz neben mir und betrat das ungemütliche Zimmer meines Freundes.
Zwar brachte ich ihm alle drei Tage frische Blumen, ein frisches Kuscheltier, neue Zeitschriften und sogar neue Ballons mit, doch das Krankenhausgefühl verschwand dadurch nicht.
Ich konnte tun was ich wollte, es wurde nicht heimischer.Ein lautes, erschöpftes Seufzen verließ meine Lippen, als ich mich auf den unbequemen Holzstuhl, der zwei blaue Polster besaß, fallen ließ.
Meine Augen richteten sich auf den Boden.
Keine Wörter dieser Welt konnten auch nur im geringsten erklären, wie weh es mir tat ihn dort so liegen zu sehen.
Seine Lunge schaffte es nicht von alleine aus voll zu funktionieren, weswegen er zusätzlich noch beatmet wurde.
„Es tut mir so leid, Zombey.", flüsterte ich so leise, dass ich es selbst kaum hörte.
„Es tut mir so leid, dass ich nicht besser auf dich aufgepasst habe."
Stetig größer werdende Tränen verließen meine Augen, kullerten über meine Wangen und nässten letztendlich meine Hose.
„Ich liebe dich.", somit ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf.
Aus meinem anfänglichen Schluchzen wurde ein lautes weinen.
Meine Arme überkreuzte ich auf Zombey's Bettkante, lehnte die Stirn auf meine zerbrochene Haut und versank, während meines Trauerspiels, in meinen Gedanken.
Ich versuchte mich an alle schönen Momente zu erinnern, die ich mit Zombey teilte, doch es kam nichts positives dabei raus.
Mein Optimismus war wie ausgelöscht.
Seit dem ich meinen Freund verloren hatte, war die ganze Welt nur noch schwarz-weiß.
Wortwörtlich.
Seit zwei Wochen regnete es in Strömen und selbst die schönsten Sonnenblumen ließen den Kopf hängen.Es dauerte nicht lange und ich fiel vor Erschöpfung in einen sehr schwachen Schlaf.
Nach einer geraumer Zeit wurde ich aber selbst aus diesem leichten Schlaf gerissen, da sich ein ungewohnter, warmer Druck sich auf meinem linken Unterarm breit machte.
Verwirrt und ebenso müde hob ich meinen Kopf an.
Meine Augen brauchten einen Moment, bis sie sich an das grelle Licht, dass das Zimmer füllte, gewöhnten.
Kaum hatten sie dies getan, sah ich auch schon was diesen Druck an meinem Arm auslöste.
Wie auf Knopfdruck bildete sich ein überdimensionales Grinsen auf meinen Lippen und erneute Tränen bildeten sich in meinen Augen.Es war Zombey's Hand, die während meines Nickerchen dort Platz gefunden hatte.
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I'm freezing || Zomdado
Fanfiction„Kommt, lasst uns alle in den Winterurlaub fahren!", hatte Zombey gesagt. „Au ja! Wie wärs mit den Bergen?", schlug Palle vor. „Ich will aber nicht mit Palle in ein Zimmer", beschwerte sich Mänjuel sofort. „Dann bin ich wohl überstimmt..", gab ich k...