Kapitel 1

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Seufzend packte ich mein letztes Paar an dicke Socken in den Koffer bevor ich diesen versuchte zu schließen.

Heute ist es soweit.
Ich fahre gemeinsam mit meinen besten Freunden Paluten, Mänjuel und Zombey in die Berge um dort die Sau rauszulassen. Wir hatten vor ungefähr einer Woche unsere letzte Abschlussprüfung für das Abitur geschrieben und wollten dies jetzt würdig feiern.
Natürlich war jeder einverstanden mit den Bergen, nur ich nicht.
Ich hasse alles, was mit Kälte zu tun hat und wäre lieber an das Meer gefahren..

Aber bevor jetzt die Frage aufkommt, ob unsere Eltern bei unserer Namensvergebung zu viel Alkoholintus hatten, nein hatten sie nicht. Da wir uns schon alle seit der Grundschulzeit kennen, fanden wir es damals urkomisch uns außergewöhnliche Spitznamen zu geben, die sonst keiner versteht.
Paluten heißt eigentlich Patrick
Mänjuel, Manuel
Zombey, Micha
und ich, maudado, heiße eigentlich Maurice.

Total in Gedanken versunken schmiss ich mich auf meinen Koffer.
Ich hatte so viele dicke Sachen eingepackt, dass er schon fast zu explodieren drohte.
Vor lauter Hektik bekam ich gar nicht mit, wie meine Mutter mein Zimmer betrat.
Erst, als sie mit einem lauten: „Maurice!" die Stille unterbrach, schreckte ich zusammen und schaute zu ihr.
„Mom.. bitte hilf mir, ich bekomm den Koffer nicht zu." bettelte ich sie förmlich an.
Sie war genauso wenig begeistert von dem Urlaub wie ich.

Sie hatte generell ziemliche Probleme damit, mich in die große weite Welt zu lassen. Ihrem kleinen Maurice könnte ja irgendwas passieren.. diese Fürsorglichkeit ging mir mittlerweile einfach nur noch auf die Nerven.

Etwas widerwillig half sie mir dann doch den schweren Koffer zu schließlich.
„Maurice bist du dir sicher, dass-„
„Mom bitte.. ich möchte einfach nur die Zeit mit meinen Freunden verbringen. Hör auf mir das ausreden zu wollen." gab ich kurz und knapp von mir bevor ich meinen Koffer schnappte und ihn schweren Herzens in den Flur zog.

Nachdem mich meine Eltern gefühlt zu Tode geknuddelt hatten und meine Mom mich abgeknutscht hatte, verließ ich auch schon unsere Wohnung.
Ein kleiner, roter Wagen stand vor unserer Haustür, aus dem mich drei vor Freude strahlende Gesichter ansahen.
Zombey stieg sofort aus, half mir den schweren Koffer auf die Rückbank zu Palette und Manu zu quetschen und hielt mir dann die Beifahrertür auf.
„Extra für dich freigehalten." lächelte er mir entgegen.
Somit stieg ich ein und die lange Fahrt konnte beginnen.

Schweren Herzens öffnete ich mehreren Stunden meine Augen.
Ich wusste weder wo wir waren, noch welchen Tag wir hatten aber eins wusste ich, diese Stunden an Schlaf hatten mir echt gut getan.
Die grölenden Stimmen von Paluten und Manu versicherten mir, dass wir immer noch nicht da waren.
Mein Blick schweifte aus der groß wirkenden Windschutzscheibe vor mir.
Von weitem konnte man schon die von Schnee bedeckten Gipfel der Berge erkennen welche dafür sorgten, dass ein leichter Schauer meinen Rücken herunter lief.

„Bist du schon aufgeregt?" fragte mich eine etwas tiefere Stimme.
„Ja, sehr sogar.. ich hab bis jetzt noch keine guten Erfahrungen mit den Bergen gemacht.." gestand ich kleinlaut.
Seufzend rutschte ich tiefer in meinen Sitz. Hätte ich zu dem Zeitpunkt gewusst, dass dieses Auto sogar Sitzheizung hatte, wäre ich wohlmöglich der glücklichste Mensch auf Erden gewesen.

„Leute wir müssen uns noch über die Zimmer Aufteilung unterhalten"
„Nein, Manu. Du wirst dir mit Pschnitzel ein Zimmer teilen und jetzt Ruhe."
„Heeey! Was ist denn so schlimm daran, sich mit mir ein Zimmer teilen zu müssen?"
„Alles."

Nach dieser Diskussion herrschte meine lang ersehnte Ruhe. Manu versuchte schon seit Tagen die Zimmer Aufteilung zu ändern, doch wir blieben alle hartnäckig.

Zombey und ich freuten uns schon viel zu sehr auf unser Zimmer.
Mit ihm würde die nächsten Tage bestimmt angenehm werden.
Jeden falls hoffte ich das..

I'm freezing || ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt