Weasleys Strafe (und Pansys "Fehler")

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Sein Gesicht war wutverzerrt. Ich wollte es nicht gerne zugeben, aber in diesem Moment fühlte ich mich wirklich ein bisschen eingeschüchtert.
„Komm mit, Hermine!",sagte er knapp und wütend.
„Nein, Ron. Ich will noch bei Pansy bleiben...Es geht ihr nicht gut und ich möchte sie trösten...",antwortete Hermine knapp und wollte den Vorhang wieder zuziehen, doch blitzschell schellte Weaseys Hand nach oben und packte den Vorhang.
„Ach ja? Gehts der kleinen Parkinson nicht gut? Och, wie Schade...",entgegnete er mit gespielter Sorge in seiner Stimme, „Komm jetzt mit!"
„Nein.",sagte Hermine bestimmt, „Du solltest jetzt lieber aus dem Zimmer gehen, Ronald."
Wütend funkelte er Hermine an und packte sie grob am Oberarm: „Ich habe gesagt, dass du mitkommen sollst!"
Sowas durfte er nicht! Ich sah, dass er Hermine damit wehtat! Ich richtete mich auf und blickte ihm genau in seine Augen.
„Lass sie los, Weasley!",grummelte ich wütend. Vor unterdrückter Wut zitterte ich heftig und atmete hörbar ein und aus.
„Ich glaube das hast du am wenigsten zu entscheiden!",spuckte er mir entgegen, „Kümmer dich um deinen eigenen Kram!"
„Es geht mich aber sehr wohl was an, wenn du Hermine wehtust!",gab ich zurück.
„Dich hat meine Freundin nicht zu kümmern, okay?! Sag mal verstehst du es nie?! Sie ist MEINE Freundin!",rief er, „Sie hat nur etwas mit dir gemacht, weil sie Mitleid mit dir hatte! Mehr nicht! Bild dir da mal nix drauf ein! Jeder hier weiß, dass du eine Schlampe bist!"
Von diesen Worten war ich einfach nur baff... Hatte Hermine das wirklich alles nur aus Mitleid getan ?
Doch ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich Hermine aus Weasleys Griff befreite und sich direkt vor ihn stellte. Sie sah ihn mit einem Blick an, den ich vorher noch nie bei ihr gesehen hatte. Er spiegelte einfach nur blanke Wut und Hass wieder. Hätten Blicke töten können, wäre Weasley jetzt wohl tot.
„DU NENNST SIE NIE WIEDER SO, RONALD BILLIUS WEASLEY!!!",schrie sie ihm entgegen und schlug ihm mit einem kräftigen Kinnhaken zu Boden, „WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN! SIE WAR MIR IN DEN LETZTEN TAGEN EINE BESSERE FREUNDIN, ALS DU ES JEMALS WERDEN KÖNNTEST!!!"
Sie schlug immer wieder auf ihn ein, während sie ihm weiter Beleidigungen zuschrie. Ich musste sie mit sehr viel Kraftaufwand von ihm herunterzerren. Zwar gefiel mir der Anblick wie das Wiesel mal richtig litt (das hatte er verdient), aber trotzdem wollte ich nicht, dass Hermine wegen Mord nach Azkaban wandern müsste.
Ich zog sie in meine Arme und hielt sie mit einem leichten Druck neben mir, damit sie nicht sofort wieder auf ihn stürzte. Zwar wollte sie sich aus meinem Griff befreien, doch ich hielt sie sanft neben bei mir fest und nach einer kurzen Zeit gab sie es auf, sich von mir zu lösen.
Sie atmete schwer und sah voller Abscheu auf Weasley herab, der ein blaues Auge und viele weitere blaue Flecken im Gesicht hatte, während Blut aus seiner Nase lief. Unter anderen Umständen hätte er mir bestimmt leidgetan...
„Wir brauchen eine Beziehungspause, Ron...Das ist glaube ich im Moment das Beste...",sagte Hermine leise und schaute zu Weasley, bevor sie mich in ihre Arme schloss und sich fest an mich drückte.
Dann merkte ich, dass Brown im Türrahmen stand und geschockt zu dem vor Schmerz stöhnenden Wiesel am Boden schaute.
„Du hast es ihm gesagt oder?",fragte ich Brown mit einem kühlen Blick.
Sie blickte mich erschrocken an und nickte dann langsam, während sie betreten zu Boden starrte.
Ich lachte kurz kalt auf und sagte knapp: „Dann viel Spaß beim Dreck wegräumen, meine Liebe."
Langsam löste ich mich von Hermine und nahm ein paar Kleidungsstücke aus meinem Schrank, bevor ich mit Hermine im Schlepptau über Weasleys Körper stieg und durch die Tür mit ihr nach draußen verschwand.
„Wo gehst du hin ?",doch ich ignorierte ihre Frage und zog sie an ihrer Hand einfach weiter zum Jungenschlafsaal.
Dort machte ich ohne drüber Nachzudenken die Tür auf und betrat mit Hermine den Schlafsaal. Sofort bedeckte Hermine mit ihrer freien Hand ihre Augen.
„Ihr dürft hier nicht rein!",rief ein Gryffindor Junge uns zu, der halb-nackt war.
Ich schaute mir ihn kurz an und sagte desinteressiert: „Was du da hast, hab ich schon oft gesehen, keine Sorge."
Draco ging auf mich zu und fragte locker: „Was macht ihr hier?"
„Wir benutzen nur kurz euer Bad.",antwortete ich knapp und zog Hermine weiter zur Tür, die wohl zum Badezimmer führte.
„Aber Harry duscht da!",rief uns der halb-nackte Junge zu, doch ich entgegnete knapp: „Wir schauen ihm schon nichts ab."
Draco schmunzelte belustigt und rief uns, als ich die Tür aufmachte, hinterher: „Viel Glück!"
Ich konnte das Lachen in seiner Stimme sofort hören und musste auch grinsen.
Dann betraten wir das Bad und wie der Junge gesagt hatte, duschte Harry wirklich. Also eigentlich hatte er wohl geduscht, weil jetzt stand er völlig nackt vor dem großen Spiegel und cremte sich ein. Moment mal...Der Held der Zauberer cremte sich ein?! Okay, wow!
„Oh hey, Pansy. Hi Hermine.",begrüßte er uns ohne eine Miene zu verziehen. Dann drehte er sich erstaunt zu uns um und fragte entsetzt: „Pansy! Hermine! Was zum Teufel tut ihr hier?"
„Wir wollen uns nur umziehen. Mach dir keinen Stress, Harry.",antwortete ich und sah zu den Toilettenkabinen rüber. Er schüttelte verwirrt den Kopf und band sich ein Handtuch um die Hüften, bevor er einfach weitermachte als wäre nichts gewesen.
Dann reichte ich Hermine meinen Slytherin-Pulli und gab ihr auch noch eine Jeans mit Socken und Unterwäsche.
„Ein Slytherin-Pulli? Das zieh ich nicht an!",sagte sie bestimmt und grinste mich feixend an.
„Was anderen hab ich nicht.",entgegnete ich.
„Na schön...Wenn ich diesen Slytherin-Pulli anziehe, ziehst du meinen Gryffindor-Pulli an!",sagte sie entschieden. Sie hatte ihren Gryffindor Pulli als Schlafpulli getragen, also musste sie nicht nochmal zurück in den Schlafsaal.
Ich verdrehte schmunzelnd die Augen: „Von mir aus."
Ich ging in die Kabine und warf mir alles bis auf den Pulli über.
Wie als hätte sie meine Gedanken durch die Kabinenwand gehört, warf sie den Gryffindor Pulli über die Kabinenabtrennung.
„Dankeschön!",rief ich sarkastisch zu ihr rüber und sie kicherte kurz.
Nach ein paar Minuten traten wir beide gleichzeitig aus der Kabine und sahen uns grinsend an. Hermine sah einfach nur toll aus! In MEINEM Slytherin-Pulli! Mein Herz wurde warm und ich musste mich zwingen den Blick von ihr abzuwenden.
Harry war inzwischen angezogen und putzte sich eifrig seine weißen Zähne. Wir verabschiedeten uns von ihm und gingen durch den Jungenschlafsaal wieder in den Gemeinschaftsraum. Uns schauten zwar ein paar Jungs komisch an, aber Draco lächelte mir aufmunternd zu.
„Hermine?",fragte ich sie, als wir wieder im Gemeinschaftsraum standen.
Sie schaute mich mit ihren wunderschönen Augen an, sodass ich mich nicht gewundert hätte, wenn meine Beine unter den weichen Knien weggerutscht wären: „Ja?"
Langsam brachte ich mich dazu ihr zu antworten: „Müssen wir heute zum Unterricht?"
„Ja, heute ist ein Schultag...",antwortete sie verwirrt.
„Willst du denn zum Unterricht gehen ?",fragte ich weiter. Erst jetzt schien sie meine Frage richtig verstanden zu haben und antwortete unsicher: „Naja...ehrlich gesagt könnte ich mir nach diesem Morgen etwas Besseres vorstellen, als zum Unterricht zu gehen..."
„Gut, weil ich ehrlich gesagt auch keine Lust auf Unterricht habe.", sagte ich und fügte leise hinzu: „Und außerdem würde ich dir gerne etwas zeigen..."
Sie schaute mich erstaunt an und nickte dann aber grinsend: „Da bin ich aber gespannt!"
Ich lächelte zurück und nahm ihre Hand. Wir nahmen unsere Jacken vom Kleiderhaken, der neben der Tür stand und ich zog sie schnell durch die Korridore des Schlosses nach draußen auf den grünen Rasen.
Dort zog ich sie weiter zum Wald und sie folgte mir einfach ohne etwas zu hinterfragen. Dann zog ich sie weiter in den Wald, aber sie fragte mich immernoch nicht wo ich mit ihr hinwollte. Wir gingen tiefer in den Wald, aber nicht zu tief. Dann waren wir da, wo ich hinwollte!
Es war eine, mit goldenem Licht durchflutete Waldlichtung und in der Mitte lag ein umgekippter Baumstamm. Aber nicht irgendein Baumstamm, sondern der Baumstamm auf den ich mich in den letzten Jahren in Hogwarts immer zurückgezogen hatte, wenn mir alles über den Kopf wuchs. Dort hatte ich dann gelegen und nachgedacht, während ich den Klängen des Waldes gelauscht und in den Himmel geschaut hatte. Es war mein eigener Rückzugsort, der mir immer weitergeholfen hatte und mich auf neue Gedanken gebracht hatte. Und diesen Ort wollte ich mit Hermine teilen...
„Wow...",hauchte Hermine beeindruckt hervor und ich führte sie lächelnd auf den Baumstamm. Wir setzten uns hin und begannen unseren Gedanken freien Lauf zu lassen. Saßen einfach nur still da, bis Hermine leise sagte: „Du bist wirklich voller Überraschungen, Pansy...".
Ich drehte mich zu ihr und rückte näher an sie. Das Rascheln der Blätter und die Tiergeräusche um uns herum verstummten. Es gab nur uns, während wir auf diesem Baumstamm saßen. So nah...
Ich konnte all ihre Gesichtsmerkmale erkennen und spürte ihren warmen Atem an meinen Lippen. Diese Lippen...Waren sie wirklich so weich und sanft wie sie aussahen? Sollte ich es ausprobieren? Dann tat ich es: Ich beugte mich vor und drückte meine Lippen auf Ihre.
Ein Feuerwerk explodierte in meiner Brust. Es fühlte sich so unbeschreiblich gut an. Hermine lehnte sich auch in den Kuss und schien es wirklich zu genießen, bis sie aufeinmal zurückschreckte.
Geschockt starrte sie mich an und stand schnell auf.
„Ich- Ich kann das nicht!",stieß sie hervor und rannte in Richtung Schlossgelände.
Es war als würde sich ein riesiger Kloß in meinem Magen bilden. Tränen strömten mir unaufhaltsam über meine blassen Wangen und mein Herz fühlte sich an, als ob gerade es zerrissen wäre.
Ich sackte auf dem schlammigen Waldboden zusammen. Ich hatte alles kaputt gemacht! Alles!

***

Tut mir leid, dass ich das Kapitel so enden lasse...Bitte hasst mich jetzt nicht....
Mal schauen wie es weiter geht ;)

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt