Noch einige Minuten stand ich in dem stillen Klassenzimmer und dachte nach. Wieso sorgte sich Harry nur so um mich ? Dem Retter der Zaubererwelt konnte es doch am Arsch vorbei gehen wie es irgendwem ging. Er könnte sich im Ruhm sonnen und einfach mal entspannen. Aber nein...er hatte mich gefragt was los sei und es sah tatsächlich danach aus, als ob er sich wirklich dafür interessieren würde.
Ich hatte immer gedacht, dass Harry nur ein Junge war, der von jedem angehimmelt wurde und abgehoben war, aber in diesem Moment stellte ich diese Ansicht in Frage. Wieso sollte er sogar seinen Besten Freund für mich anlügen, wenn es ihn eigentlich nicht interessiert ?
Den Tarnumhang hatte ich noch immer in der Hand und warf ihn mir über. Noch immer in Gedanken lief ich den Korridor zum Gemeinschaftsraum entlang. So langsam wurde es dunkel und ich wurde ein wenig schneller. Vor dem Gemeinschaftsraum saß Draco an die Wand gelehnt und las. Er nahm ein Rascheln des Tarnumhangs wahr und sah mich direkt an. Konnte er mich sehen ? Eigentlich ging das nicht, immerhin war ich unsichtbar und nicht mal Mrs. Norris, der ich eben begegnet war, hatte mich gesehen.
Dann drehte er sich seinem Buch zu und sagte ganz ruhig: „Du kannst den Tarnumhang ausziehen."
Langsam zog ich den Umhang aus und schaute ihn fragend an.
„Zu bist nicht sehr leise...",er schmunzelte, „Harry hat mir erzählt, dass er dich raus begleitet hat."
Ich zog grimmig die Brauen zusammen und schaute zu Boden. Wahrscheinlich hatte Harry Draco auch noch von unserem Gespräch erzählt. Dann könnte ich ihm definitiv nichts mehr anvertrauen. Ich hatte wirklich darüber nachgedacht es ihm zu erzählen...
„Nein, er hat mir nicht erzählt was ihr zusammen gemacht habt. Nur, dass er dich zum Reden mitgenommen hat. Mehr weiß ich nicht...",sagte er, als ob er meine Gedanken lesen könnte.
Erleichtert atmete ich aus und entspannte mich ein wenig.
„Aber ich hatte gehofft, dass du mir sagen willst worüber ihr geredet habt...?",fügte er etwas unsicher hinzu.
Ich ging langsam auf ihn zu und setzte mich neben ihn an die Wand: „Er hat mich gefragt wieso ich so einen Hass auf Weasley habe..."
Draco zog zischend die Luft ein und fragte dann: „Und was hast du gesagt ?"
„Naja...ich hab es ihm nicht erzählt, aber...aber ich erzähle es ihm vielleicht noch...Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es ihn wirklich interessiert und ich...ich vertraue ihm...",antwortete ich und schaute währenddessen zu Boden.
Draco legte sanft seinen Arm um mich und fing an leicht meinen Rücken zu kraulen.
„Willst du reingehen ?",flüsterte er. Ich nickte und zog mir wieder den Tarnumhang an. Ich wollte mir einfach nur die neugierigen Blicke ersparen, falls noch jemand im Gemeinschaftsraum saß.
Draco legte seine Hand an den kühlen Stein und die Tür ging auf.
Im Gemeinschaftsraum saß nur noch Harry im Pyjama und schrieb gerade einen Aufsatz für Kräuterkunde. Als Draco rein kam, sah er sofort auf: „Hi."
Draco neben mir wurde ein wenig nervös als ich keine Anstalten machte den Tarnumhang auszuziehen und er somit „alleine" mit Harry in einem Raum war. Ich wollte Draco, aber mal die Chance geben mit Harry alleine zu sein, deshalb ging ich in den Mädchenschlafsaal und ließ die Beiden alleine.
Sie merkten gar nicht mehr, dass die Tür zum Schlafsaal der Mädchen auf und wieder zu ging. Die Beiden waren total in ein Gespräch vertieft und Harry ließ seine Feder aus der Hand gleiten und sah nach oben zu Draco. Grinsend kam ich im Schlafsaal an.
Dort war es still, nur ein leises Schnarchen, was vermutlich von Brown kam, war zu hören und ich begann mich schnell umzuziehen und mich dann hinzulegen. Niemand war mehr wach und ich begann mich schnell umzuziehen um mich dann hinzulegen.
Eine Stunde nachher konnte ich immer noch nicht schlafen. Es ging einfach nicht ! Ich hatte alles versucht, aber meine Augen wollten einfach nicht zufallen.
Immer wieder drehte ich mich zur Seite und wieder auf den Rücken und 5 Minuten später wieder auf den Bauch. Es war zum kotzen !
Aber gut was sollte ich groß tun ? Ich beschloss ein wenig frische Luft zu schnappen und schlich mich aus dem Raum. Ich hatte immer noch Harrys Tarnumhang und warf ihn mir noch einmal um. (Ich wollte ihn dann, aber wirklich demnächst zurück geben !)
Schleichend lief ich aus dem Gemeinschaftsraum und stieg auf den Astronomieturm. Hier war es kühl, aber angenehm kühl. Seufzend stellte ich mich an die Brüstung des Turms.
Hier war Dumbledore vor 1 ¼ Jahr heruntergefallen, als er von Snapes Todesfluch getroffen wurde. Dies war der Anfang vom Ende gewesen. Jeder hatte im Krieg Opfer bringen müssen und jeder hatte sich im Krieg verändert. Meine Eltern waren in Askaban, genauso wie Dracos Vater. Wenn ich ehrlich war, war ich gar nicht wirklich traurig darüber. Meine Eltern hatten immer arbeiten müssen und ich wurde größtenteils von einer Pflegemutter aufgezogen. Ich hatte nie eine Bindung zu meinen Eltern und deshalb war ich einfach ruhig in den Armen meiner Pflegemutter stehen geblieben, als meine Eltern von Auroren abgeführt wurden. Schnell wischte ich Tränen weg, die sich in meinen Augen gebildet hatten.
Ich schaute mich auf den Ländereien um. In der Hütte von Hagrid brannte kein Licht mehr. Der Wald strahlte eine gewisse Finsternis und Dunkelheit aus. Von dort hörte ich ein Heulen eines Wolfes, was mir Gänsehaut bereitete.
Plötzlich hörte ich Schritte näher kommen. Ich konnte mir gar nicht schnell genug den Tarnumhang umwerfen, als die Person auf den Turm kam: Harry.
Er schaute mir in die Augen und ich bemerkte sofort, dass er geweint hatte.
„Was machst du hier oben ?",fragte er mich.
„Ich konnte nicht schlafen.", antwortete ich knapp, „Und warum liegst du nicht friedlich schlafend in deinem Bettchen ?"
„Als ob ich jemals wieder friedlich schlafen könnte...",sagte er leise, doch ich hatte ihn gehört.
„Wieso ?",fragte ich in einem ruhigen Ton.
Er schaute mich verletzt an: „Alpträume von ihm...Voldemort."
Obwohl der Krieg vorbei war, zuckte ich zusammen, als er diesen Namen aussprach.
„Kann dir Madam Pomfrey nicht einfach einen Traumlostrank geben?",fragte ich zaghaft.
„Die wirken bei mir nicht. Frag mich nicht wieso, ich weiß es selbst nicht.",antwortete er und stellte sich neben mich an die Brüstung.
Nach einer Weile schaute er mich wieder an: „Wieso konntest du nicht schlafen ?"
Überrascht von dieser Frage, stotterte ich: „Ich...ähm...keine Ahnung..."
Natürlich merkte er sofort, dass das nicht die Wahrheit war und sagte deshalb: „Es ist okay, wenn du nicht mit mir darüber sprechen willst, weil du mir nicht vertraust oder sonst was, aber vielleicht solltest du dir überlegen ob es dir helfen würde, mit jemandem darüber zu sprechen."
Damit stellte er sich neben mir aus und sagte: „Ich versuche jetzt nochmal zu schlafen."
Dann wollte er gehen, doch ich hielt ihn fest: „Kannst du bitte noch ein wenig hier bleiben ?"
Er sah mich lächelnd an und nickte, während er sich wieder neben mich stellte. Wie ein Gentleman wartete er bis ich mich dazu entschied zu sprechen: „Ich habe nachgedacht und...ich will ehrlich zu dir sein..."
Er schaute mich lächelnd an und sagte dann: „Das freut mich."
Dann fing ich an zu erzählen: „Bitte halte mich jetzt nicht für komisch oder so, aber ich will es dir erzählen, weil ich dir vertraue...Naja, also ich denke ich habe Gefühle für ein Mädchen entwickelt..."
„Hermine, oder ?",fragte er mich ganz ruhig und lächelte immer noch. Da war keine Verachtung oder gar Spott in seinem Blick. Er fand mich nicht komisch oder zumindest zeigte er es nicht.
Ich nickte und erzählte weiter: „Ich hasse Weasley von Grund auf also schon...wenn er mir dann noch sagen will, dass er viel besser ist als ich, dann...dann werde ich wütend um meine Trauer zu unterdrücken. Er hat schon das Beste in seinem Leben, das was ich mir so lange schon wünsche und weiß, dass ich es niemals bekomme: Hermine..."
Tränen stiegen in meine Augen und ich begann unaufhaltsam zu zittern. Harry nahm mich in seine Arme und drückte mich an sich.
Ich erzählte weiter: „Ich kann es einfach nicht ertragen, dass er auch noch in anderen Dingen besser ist, als ich. Er hat doch schon gewonnen ! Er hat Hermine ! Er hat das Beste was es auf dieser verdammten Welt gibt und ich werde sie niemals so kennen lernen dürfen wie er es durfte !"
Ich wurde lauter, während ich weiter zitterte, als ob ich an eine Stromleitung gekommen wäre: „Er hat erst im 7.Jahr gemerkt wie perfekt sie ist ! Weißt du wann ich das schon wusste ?! IM 3. JAHR ! Seit dem 3.Jahr weiß ich, dass sie perfekt ist und ab da an, war ich auch schon in sie verliebt ! Das hat sich nie geändert und wird sich auch nie ändern, obwohl ich weiß, dass sie Weasley liebt ! Ihr wird immer mein Herz gehören, egal was passiert !Sie könnte immer mit mir kuscheln, wenn sie traurig wäre , sie könnte sich jederzeit bei mir ausheulen, wenn sie ein trauriges Buch gelesen hat und ich würde sie jedes Mal beschützen, wenn sie in Gefahr wäre, obwohl sie die schlauste und mutigste Hexe ist, die ich jemals gesehen habe und das wahrscheinlich auch alleine könnte !Ich würde es tun, egal was es mich kostet !"
Endlos lange schluchzte ich in Harrys Schulter und konnte mich einfach nicht beruhigen.
„Ich werde sie immer lieben...",flüsterte ich und ließ den Tränen freien Lauf.
So befreiend hatte sich Weinen noch nie angefühlt.
***
Wieder ein Kapitel geschafft :)
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und ihr findet es nicht zu früh dafür, dass sich Pansy Harry anvertraut.
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Liebe mit Hindernissen
Fiksi PenggemarDas hier ist eine Pansmione (Pansy+Hermine) Fanfiction. Ich habe letztens nämlich nach Pansmione Fanfictions gesucht und habe fast keine gefunden und das ist wirklich schade, weil ich finde, dass die beiden echt gut zusammen passen und deshalb habe...